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Ein Rechenexempel von der dena: Sanierung zum Effizienzhaus versus Heizkosten

(13.11.2012) Erfahrungsgemäß ist auch in diesem Winter wieder mit einem Anstieg der Energiepreise zu rechnen. Bereits jetzt liegt der Heizölpreis deutlich über dem Vor­jahresniveau. Das belastet vor allem Bewohner älterer, unsanierter Häuser, da sie überdurchschnittlich viel Energie für Heizung und Warmwasser benötigen. So haben sich die jährlichen Heizkosten für eine vierköpfige Familie in einem unsanierten Einfa­milienhaus in den letzten 10 Jahren von 1.365 Euro auf 2.730 Euro verdoppelt.*) Wer nicht Jahr für Jahr draufzahlen will, sollte über eine umfassende energetische Sanie­rung zum Effizienzhaus nachdenken. Damit lässt sich der Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent senken. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat nachgerechnet, was die Sanierung bringt.

Schlecht isolierte Fenster, mangelnde Dämmung, veraltete Heizung - viele Einfamilien­häuser in Deutschland hinken dem aktuellen Standard hinterher. Ein Energieverbrauch von 230 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr und mehr ist keine Seltenheit. Mit einer umfassenden energetischen Sanierung zum Effizienzhaus 55 kann der Energie­verbrauch auf rund 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter bzw. 565 Euro pro Jahr ge­senkt werden.

Investitionen zahlen sich aus - sagt die dena

Um bei einem unsanierten Einfamilienhaus den Energiestandard Effizienzhaus 55 zu erreichen, können zum Beispiel folgende energetische Sanierungsmaßnahmen durch­geführt werden:

  • Eine umfangreiche Dämmung der Außenwände, des Dachs bzw. der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke,
  • Einbau hochwertiger Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung,
  • Austausch der alten Heizungsanlage gegen einen effizienten Brennwertkessel mit Solarthermie, der die Warmwasserbereitung unterstützt, und
  • Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Diese Sanierungsmaßnahmen würden mit rund 64.000 Euro zu Buche schlagen, wobei die energiebedingten Mehrkosten - also die Kosten, die für die energiesparenden Maß­nahmen anfallen, die über eine Standardsanierung hinausgehen - rund 30.000 Euro davon ausmachen. Auf den ersten Blick viel Geld. Doch wie sieht die Alternative aus, wie entwickeln sich die Heizkosten über die nächsten zehn, 15 oder 20 Jahre?

Selbst wenn man von einer geringen Energiepreissteigerung von drei Prozent ausgeht, würden sich die Heizkosten für ein unsaniertes Einfamilienhaus in zehn Jahren auf rund 31.300 Euro summieren. Für das Effizienzhaus 55 fallen im gleichen Zeitraum nur etwa 6.470 Euro an. Damit werden bereits 24.830 Euro Heizkosten gespart - ein gutes Stück der energiebedingten Sanierungskosten. Nach 15 Jahren würde das unsanierte Haus rund 50.800 Euro verheizen - das sanierte Effizienzhaus nur etwa 10.500 Euro. Weitere fünf Jahre später hat das unsanierte Haus Heizkosten von insgesamt mehr als 73.360 Euro verursacht, das Effizienzhaus nur etwa 15.170 Euro. Die energiebedingten Investitionskosten sind dann längst eingespart und das Effizienzhaus ist weiterhin kostengünstig und komfortabel bewohnbar.

Gütesiegel Effizienzhaus verspricht hohe Qualität

Um sicherzugehen, dass der gewünschte Einspareffekt eintritt, empfiehlt die dena zum einen, gleich von Anfang an einen Energieberater hinzuzuziehen. Der Experte plant die Sanierung zum Effizienzhaus und stimmt alle Maßnahmen aufeinander ab. Zum anderen sollten Effizienzhaus-Sanierer nach dem dena-Gütesiegel Effizienzhaus fragen und eine abschließende Zertifizierung vereinbaren. So können sie sichergehen, dass der geplan­te Energiestandard auch erreicht wird, ohne selbst alle energiesparenden Sanierungs­maßnahmen überprüfen zu müssen - siehe auch Hotspot "Effizienzhaus".

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*) Die Berechnungen der Heizkosten beruhen auf dem aktuellen Energiepreis von 0,08 Euro pro Kilowattstunde (Stand September 2012) und beziehen sich auf ein unsa­nier­tes Einfamilienhaus mit 144 m² Wohnfläche, Baujahr 1970, und einen 4-Perso­nen-Haushalt. Es wird ein Verbrauch von 237 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr angenommen. Nach der Sanierung zum Effizienzhaus 55 liegt der Verbrauch bei 49 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Für den Vergleich der Heiz­kos­ten mit dem Jahr 2002 wurde ein Energiepreis von 0,04 Euro pro Kilowattstunde angenommen (Stand 2002).

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