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HDB: Weniger Studienanfänger am Bau

(31.7.2000) Immer weniger junge Leute wollen in Deutschland ein Bauingenieur-Studium aufnehmen. Dieser Trend ergibt sich aus der Auswertung einer aktuellen Umfrage des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie bei Fakultäten und Fachbereichen für Bauingenieurwesen. Die Zahl der Studienanfänger ist gegenüber dem Studienjahr 1998/99 um rd. 12 % auf etwa 7.400 im Studienjahr 1999/ 2000 gesunken. Der Rückgang ist an den Universitäten und Technischen Hochschulen mit mehr als 20 % besonders drastisch ausgefallen.

Die sinkenden Studienanfängerzahlen werden ab dem Jahr 2005 zu einem dramatischen Mangel an qualifizierten Ingenieuren in allen Bereichen der Bauwirtschaft führen, erklärte Dipl.-Ing. Dieter Rappert, Vizepräsident des Hauptverbandes und Vorsitzender des Präsidialausschusses "Bauingenieurausbildung". Als Folge der rückläufigen Studienanfängerzahlen werde die Zahl der Absolventen bis 2005 auf maximal 4.000 heruntergehen. Der jährliche Bedarf liege jedoch bei 5.500. "Vor dem Hintergrund des ebenfalls erwarteten Unterangebots an gut ausgebildetem gewerblichen Personal müssen die Unternehmen erhebliche Anstrengungen unternehmen, um ihren Personalbedarf zukünftig decken zu können", so Rappert weiter. Gleichzeitig öffneten sich für praxisgerecht ausgebildete Bauingenieure hervorragende Arbeitsmarktchancen.

Im Sommersemester 1999 und Wintersemester 1999/2000 haben – wie im vorangegangenen Zeitraum - rund 6.100 frisch gebackene Bauingenieure die Hochschulen verlassen. Die Absolventenzahlen verbleiben damit auf nahezu unverändertem Niveau – eine Folge der starken Studienjahrgänge bis Mitte der 90er Jahre. Der Arbeitsmarkt nimmt nach Aussage der Hochschulen bereits heute nahezu alle Absolventen auf. Insgesamt rund 49.000 Studierende sind derzeit an deutschen Hochschulen im Fach Bauingenieurwesen eingeschrieben. Im Vorjahr waren es fast 52.000. Rappert: "Die Hochschulen müssen mit Unterstützung der Bauwirtschaft eine zeitgemäße Ausbildung der Bauingenieure sicherstellen; wir müssen gemeinsam die Begeisterung für diesen großartigen und vielseitigen Beruf in unsere Schulen tragen. Andernfalls bleibt uns auch am Bau mittelfristig die Diskussion über eine 'Green Card' nicht erspart."

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