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"Schwarze Wohnungen" - Sachsens Verbraucherschützer geben Tipps zum "Fogging-Effekt"

(7.3.2001) An Wänden und Tapeten bilden sich schwarze Flecken und rußige Schlieren. Selbst Schränke und Gardinen, der Teppichboden und andere Einrichtungsgegenstände werden binnen weniger Tage auf unerklärliche Weise grau bis schwarz. Die dunklen Flächen verschmieren wie ein Ölfilm. Sie lassen sich nur mit größter Mühe entfernen und "wachsen" binnen weniger Tage wieder nach.

Fachleute sprechen vom "Fogging-Effekt". Seine Ursachen sind bis heute noch nicht vollständig aufgeklärt. Interessanterweise treten derartige Schwarzstaubablagerungen nur in der Heizperiode auf und immer nach Renovierungen oder in Neubauten. Häufig wurde relativ wenig gelüftet oder die Wohnung war nicht ständig bewohnt. Feuchte Oberflächen (z.B. Fliesen, Fensterrahmen, Kältebrücken) und die Thermik im Raum (Heizkörper, Wärmequellen, Warmluftbewegung) spielen eine Rolle. Elektrostatisch geladene Oberflächen (Kunststoffmöbel und -tapeten (Synthetikgardinen und -teppiche, Bildschirme) forcieren das Problem.

Die Quellen des Schwarzstaubs sind offensichtlich recht unterschiedlich. Sowohl der Feinstaub der Außenluft als auch Staubpartikel aus Quellen in den Räumen selbst können am Fogging-Effekt beteiligt sein, ebenso wie Temperatur- und Druckunterschiede in den Häusern. Durch unterschiedliche chemische bzw. physikalische Konditionierung der Feinstaubpartikel schlagen sich diese auf Decken, Wänden oder Möbeln nieder.

Sachsens Verbraucherschützer raten:

  • Wenn der "Fogging-Effekt" in den eigenen vier Wänden auftritt: Reichlich Lüften und Heizen; möglichst alle foggingverdächtigen Quellen entfernen, an erster Stelle Kunststoff- und Schaumtapeten, Synthetikteppiche und -oberflächen, Kerzen und Öllampen.
  • Treten großräumige, umfangreiche Schwarzstaubablagerungen an Decken und Wänden der Wohnung auf, sollte man sich an einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für Schäden an Gebäuden wenden. Er kann nach Besichtigung der Wohnung, allerdings nicht kostenlos, die Ursachen der Schwarzstaubablagerungen bestimmen und ein Sanierungskonzept erarbeiten.
  • Damit es nicht erst zu dieser unliebsamen Überraschung kommt, sollten Innenräume atmungsaktiv gestaltet werden: Statt Kunststoff- oder Schaumtapeten hochwertige Wandfarben verwenden, auf elektrostatisch aufladbare Einrichtungsgegenstände wie Synthetikteppiche, Synthetikgardinen oder Kunststoffmöbel verzichten. Und wenn möglich, eine frisch renovierte oder Neubau-Wohnung erst nach ausreichender Austrocknung und Auslüftung beziehen.

Weiteren Expertenrat gibt es im Rahmen der Produktberatung für ein Beratungsentgelt von 5 DM in allen Beratungsstellen der Verbraucher-Zentrale Sachsen sowie telefonisch immer montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 18 Uhr unter 0190 / 75 777 3 für 2,42 DM/Min.

Quelle:


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