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Frostiges Frühjahr im westdeutschen Bauhauptgewerbe

(13.6.2001) Die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der westdeutschen Baukonjunktur haben sich nicht erfüllt: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, sind die baugewerblichen Umsätze im westdeutschen Bauhauptgewerbe im 1.Quartal 2001 um 9,7% zurückgegangen. Für die nähere Zukunft ist keine Wende in Sicht, denn auch das Volumen der Auftragseingänge lag um nominal 5,8% unter dem Vorjahresniveau. Entsprechend schlecht entwickelte sich die Beschäftigung: Im 1. Quartal 2001 waren nur noch 679.000 Arbeitnehmer im westdeutschen Bauhauptgewerbe beschäftigt; dies waren 7,1 % weniger als vor einem Jahr.

Sorgenkind der baukonjunkturellen Entwicklung in Westdeutschland bleibt der Wohnungsbau: Im 1.Quartal 2001 sind in dieser Bausparte die Umsätze um 21,1% zurückgegangen. Die Nachfrage nach Wohnungsbauleistungen sank um 11,4%. Wohnungsleerstände, wenig attraktive Erstbezugs- und Bestandsmieten verhindern zur Zeit eine Belebung der westdeutschen Wohnungsbaukonjunktur: Im Januar und Februar 2001 wurden nur noch 33.300 neue Wohnungen genehmigt; das waren 22,9 weniger als in den ersten beiden Monaten des Vorjahres.

Der westdeutsche Wirtschaftsbau leidet zur Zeit unter einem zunehmenden Attentismus privater Investoren: Statt die vorhandenen Baugenehmigungen in Projekte umzusetzen, stellen viele Investoren mit Blick auf die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Investitionsvorhaben zurück. Entsprechend schwach entwickelt sich die Wirtschaftsbaunachfrage; das Niveau der Auftragseingänge lag in dieser Bausparte im 1. Quartal 2001 um nominal 4,2% unter dem Vorjahresniveau. Dennoch ist das Volumen der Baugenehmigungen für Büro- und Verwaltungsgebäude in den ersten beiden Monaten des Jahres 2001 weiter gestiegen – und zwar um 58,2 %. Der Hauptverband schließt deshalb nicht aus, dass bei einer Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Lage im 2. Halbjahr 2001 neue Bauprojekte auf den Markt kommen könnten.

Auch die öffentlichen Gebietskörperschaften tragen derzeit in Westdeutschland zur Zuspitzung der Baukrise bei: Der Umsatz im öffentlichen Bau ist im 1. Quartal um 5,1 % hinter dem Vorjahresergebnis zurückgeblieben. Die öffentliche Baunachfrage nahm um 3,8% ab. Der Hauptverband ist skeptisch, ob sich dieser Abwärtstrend angesichts der zu erwartenden geringeren Steuereinnahmen im Verlaufe des Jahres noch umkehren lässt.

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