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Verband Deutscher Hypothekenbanken (VDH): Besserung bei den Wohnungsneubaufinanzierungen?

(2.8.2001) Die Hypothekenbanken haben in den ersten sechs Monaten 2001 Kredite von insgesamt 22,2 Mrd. Euro zur Finanzierung des Baus und der Modernisierung von Wohnungen und gewerblichen Immobilien zugesagt. Dies waren, wie der Verband deutscher Hypothekenbanken in Berlin mitteilte, 11,7% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Während im Inland mit 15,5 Mrd. Euro ebenso viele Hypothekarkredite wie im Vorjahr ausgereicht worden seien, hätte das Europageschäft (6,7 Mrd. Euro) erneut kräftig gesteigert werden können (+53,6%): Jede zweite im Gewerbekreditgeschäft neu ausgeliehene DM entfalle aktuell auf ein EU oder EWR-Land. Hauptzielländer der Hypothekenbanken seien Großbritannien, die Niederlande, Frankreich und Spanien.

Das Hypothekarkreditgeschäft lebe - so der Verband weiter - mehr und mehr von der Beleihung gewerblich genutzter Immobilien. So sei das Wachstum des Geschäfts im ersten Halbjahr einzig auf die gewerblichen Beleihungen zurückzuführen, die um 3,1 Mrd. Euro oder 33% auf 12,2 Mrd. Euro zulegten, während in der Wohnungsfinanzierung (Neubau, Finanzierung bestehender Objekte, Ablösung fremder Darlehen) von den Mitgliedsinstituten mit 10,0 Mrd. Euro insgesamt 0,7 Mrd. Euro oder 6,7% weniger Kredite zugesagt wurden.

Talsohle im Wohnungsneubau durchschritten?

Das rückläufige Finanzierungsvolumen in Deutschland spiegele sich bei den Hypothekenbanken im bisherigen Jahresverlauf lediglich bei der Finanzierung bestehender Objekte (-14,5%) wider, während die Finanzierung von Wohnungsneubauten (+18,9%) die Hoffnung nährten, dass hier die Talsohle durchschritten sei. Konkret hätten die deutschen Hypothekenbanken von Januar bis Juni gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres 22,8% mehr neue Eigenheime und Eigentumswohnungen (3,1 Mio. Euro) und 6,4% mehr neu errichtete Mietwohnungen (0,8 Mio. Euro) finanziert. Dabei sei jedoch zu sehen, dass das Ausgangsniveau - insbesondere im Mietwohnungsbau - nach Jahren kräftiger Rückgänge ausgesprochen niedrig sei.

Von einer neuen Phase des Aufschwungs im Immobilienzyklus der Wohnungsmärkte zu sprechen, sei angesichts von einer Million leerstehender Wohnungen in den neuen Bundesländern allerdings verfrüht. Wichtig sei jetzt - so die Hypothekenbanken- auf politischer Seite die richtigen Signale zu setzen. Die Einbeziehung der Immobilie in die Riester'sche Rentenreform sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Es ginge aber auch darum, die Empfehlungen der Expertenkommission "Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Ländern" nicht verhallen zu lassen. Die Expertenkommission hatte in den neuen Bundesländern u.a. empfohlen 300 - 400.000 leer stehende Wohnungen abzureißen und den Abriss finanziell zu fördern, nicht nur um den zum Teil 30%igen Leerstandsquoten gerecht zu werden, sondern auch den vielerorts für erforderlich erachteten Stadtumbauten.

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