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Hotel Side in Hamburg: Sinnlicher Minimalismus und ästhetische Perfektion

Hotel Side, Hamburg, Architekt Jan Störmer, Design-Hotel, Matteo Thun, Glasfassade, Akustikbeschichtung, Lichtinstallation, Andrée Putmann, Philippe Starck, Innengestaltung, Möblierung

(12.10.2002) Hamburgs erstes Design-Hotel entstand in enger Zusammenarbeit von Jan Störmer und Matteo Thun: Seit 2001 logieren Gäste im Fünf-Sterne-Hotel Side nahe der Hamburgischen Staatsoper auf einem nur 1.263 Quadratmeter großen Grundstück mit 12 Etagen, 179 Zimmern und zehn Suiten - siehe Google-Maps.

Das Gebäude besteht aus zwei Baukörpern. Der straßenseitige, achtgeschossige Trakt nimmt die Höhe der Umgebungsbauten auf und schließt mit seiner Doppel-Glasfassade den Blockrand ab. Rückwärtig befindet sich der zwölfgeschossige Baukörper. Mit grünem Naturstein verkleidet, umfasst er den vorderen Bau mit seinen beiden oberen, weit auskragenden Suiten-Etagen.

Licht und Weite

Die Halle öffnet sich mit ihrem trapezförmigen Grundriss 30 Meter in die Höhe, begleitet von Innenfassaden aus satiniertem Glas, die drei Grad aus der Vertikale kippen. Eine silikatische Akustikbeschichtung schließt den Raum in der Höhe ab, während eine Lichtinstallation von Robert Wilson die Weite des Foyers betont. Der Naturstein findet sich im Erdgeschoss wieder, verbindet Exterieur und Interieur. In der angrenzenden Bar "fusion" kontrastiert er mit roten Ledersitzmöbeln und Samtvorhängen. Im gleichnamigen Restaurant mit 110 Plätzen und integrierter Sushi-Bar betont das dunkle Sucupira-Holz des Fußbodens die Lokalität – die Wandflächen wirken angenehm in zurückhaltendem Weiß.

Hotel Side, Hamburg, Architekt Jan Störmer, Design-Hotel, Matteo Thun, Glasfassade, Innenfassaden, Akustikbeschichtung, Lichtinstallation, Seaside Hotel, Andrée Putmann, Philippe Starck, Paramount, Royalton, Architektur, Innengestaltung, Möblierung

Das prägnante Holz durchzieht fast alle Hotelbereiche – auch als Fußboden der großzügig bemessenen und ruhig gestalteten Gästezimmer. Die Suiten in den obersten Etagen wirken minimalistisch, wie die gesamte Interieur-Konzeption von Matteo Thun. Sie sind in sanftes Cremeweiß getaucht, von warmem Licht moduliert:

Entspannen und Wellness

Der Wellness-Bereich ?the Spa“ im Untergeschoss bietet auf 450 Quadratmetern Sauna, Dampfbad, Whirlpool, und Fitnessgeräte. Die hell- und dunkelblauen, kleinteiligen Glasmosaike kleiden das Becken und die eingestellten Säulen aus:

Tagungsräume, ein Ballsaal und die Sky Lounge runden das Hotelambiente ab. Formal reduzierte Architektur, Einsatz weniger Materialien, gezielte Oberflächenhaptik, bewusstes Spiel mit Licht und Farben machen den Aufenthalt zu einem vielschichtigen, intensiv-sinnlichen Erlebnis.

Bautafel:

  • Objekt: Hotel Side, Hamburg
  • Projekt: Neubau Hotel
  • Bauherr: Seaside Hotel, Hamburg
  • Architekt: Jan Störmer Architekten, Hamburg
  • Interieur: Matteo Thun, Mailand
  • Ausführung: Gebotherm GmbH, Hildesheim
  • Sto-Produkte: StoTherm Mineral, StoMiral WDVS-Putz, StoColor Jumbo Sil, StoSilco MP, StoSilco K, StoLevell In F, StoLevell In Spezial, StoLevell Fill, StoLevell Plan, StoColor Latex, StoColor Isol, StoColor In, StoLook Fondo, StoLook Effetto, StoTex Classic, StoTex Color, StoSilent Superfein, StoSilent Vlies

Hintergrund:

  • Der Trend zum "Design-Hotel" startete im New York der achtziger Jahre. Damals gestaltete Andrée Putmann das "Morgans" und sorgte international für Furore. Wenig später entwarf Philippe Starck für das "Paramount" und das "Royalton" ein neues Raumkonzept und verhalf dem "Design-Hotel" zum Durchbruch. Kennzeichnend: Ein ganzheitlich gestalteter Plan des Hauses, der neben Architektur, Innengestaltung und Möblierung auch den grafischen Auftritt, die Dekoration, das Serviceangebot, sogar die Kleidung der Mitarbeiter umfasst.

siehe auch:

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