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Polyurethan-Gießharze für unverwechselbar individuelle Bodenkunstwerke: Auf schwebenden Böden kommunizieren

PUR-Böden, PUR-Fußböden, Polyurethan-Gießharz, PUR-Gießharz, Fußböden, Böden, Boden, Fußboden, Verarbeitungseigenschaften, Teppichen, transparenter Topcoat, dekorative Böden, Stahl-Halbtreppen, Architekten(21.10.2002) Auch Fußböden können zu mehr Kommunikation beitragen. Das beweist die E*TRADE Bank in Arlington im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia, die zu den führenden Online-Banken gehört. Deren Hauptsitz besteht aus fünf zu einem Atrium hin offenen Etagen, die jeweils über zwei frei schwebende Stahl-Halbtreppen miteinander verbunden sind. Ziel des Architekten war es, die bauliche Trennung der einzelnen Stockwerke aufzuheben und so den Dialog zwischen den Mitarbeitern zu fördern. "Die künstlerische Gestaltung der Plattformböden sollte dieses kommunikative Element noch verstärken", erläuterte die Künstlerin Jeanet Hönig. Gleichzeitig sollten die Böden das Selbstverständnis der Bank widerspiegeln: "Wir wollten einerseits unser Logo präsentieren, andererseits auch die wesentlichen Charakteristika unseres Profils integrieren – wie etwa Internationalität, Fortschrittlichkeit, Vielseitigkeit und Marktstärke", so Peter Sandberg, Manager in der Geschäftsführung.

Wie Jeanet Hönig die Vorgaben mit Hilfe von Polyurethan(PUR)-Gießharz umgesetzt hat, zeigt der Blick vom obersten Stockwerk in das Atrium hinein. Die fünf Plattformen – auch "floating staircases" genannt – wirken in der Tiefe des Raumes wie Inseln, wobei der Eindruck durch die unregelmäßige Wendelung der Halbtreppen verstärkt wird. "Ich wollte mit der Gestaltung des Logos im Boden die Vitalität und Vernetzung des Internetgeschäftes zum Ausdruck bringen", erklärte die Künstlerin. So findet sich auf dem Boden der obersten Plattform das "Original" des Logos: zwei an den Spitzen leicht überlappende Pfeile, der eine hellgrün, der andere helllila. Auf den folgenden Plattformen weichen die beiden Pfeile bunt anmutenden tropfenförmigen Elementen, die durch verschlungene schwarze Linien miteinander verknüpft sind. Die Logofarben Grün und Lila dominieren auf allen fünf "floating staircases" und werden hier und da durch ein neutrales Blau-grau stärker akzentuiert.

Die Böden stellen unverwechselbare, künstlerische Einzelstücke dar. Jeanet Hönig folgte dabei einem Gesamtkonzept, in das auch Ideen des Kunden und des Architekten einflossen, so dass letztlich ein maßgeschneidertes Produkt entstand. Vor Ort ließ sich die Niederländerin dann auch von spontanen Einfällen leiten, die direkt umgesetzt wurden. Voraussetzung dafür ist neben kreativen Ideen auch ein Bodenmaterial, das diese Freiheiten im Entwurf erlaubt. Jeanet Hönig hat sich deshalb bei ihren Arbeiten auf Polyurethan-Gießharz festgelegt: "Die Vielseitigkeit und die Verarbeitungseigenschaften dieses Werkstoffes ermöglichen mir ohne Abstriche die 1:1-Verwirklichung meiner Ideen." Im Falle der "floating staircases" in der E*TRADE Bank kam das PUR-Produkt Conipur zum Einsatz, das von der in Schaffhausen in der Schweiz ansässigen Firma CONICA Technik AG, einer Division der MBT (Schweiz) AG, auf Basis der Bayer-Polyurethan-Rohstoffe Desmophen und Desmodur formuliert wird.

Das lösemittelfreie System wird flüssig "aus einem Guss" aufgetragen und härtet dann aus. Im Gegensatz zu kommerziellen Böden oder Teppichen, die aus industriell vorgefertigten Elementen aufgebaut werden, entstehen keine Nähte, die das Dekor "zerschneiden" und den optischen Gesamteindruck stören. Auch die Reinigung der Böden ist leichter, weil sich kein Schmutz in Fugen oder an Kanten festsetzen kann. Die Farbtonvielfalt ist nahezu unbegrenzt, wobei Motive mit scharfen Konturen oder auch Designs mit fließenden Farbübergängen kein Problem sind und nebeneinander auftreten können. Außerdem haftet das System auf verschiedensten Untergründen und gleicht – weil flüssig appliziert – kleinere Unebenheiten aus.

Insgesamt sind drei Arbeitsgänge notwendig, um das Beschichtungssystem aufzubauen. Pro Tag können mit solchen Polyurethan-Gießharzen bis zu 800 m² Fläche dekorativ beschichtet werden. Den Abschluss des Aufbaus bildet ein transparenter Topcoat, der den darunter liegenden künstlerischen Entwurf schützt. 24 Stunden nach dem Auftragen des Topcoats ist das Boden-Unikat begehbar.

Bei auffälligen Kratzern oder Brandflecken etwa durch Zigarettenkippen kann die schützende Deckschicht abgeschliffen und erneuert werden, so dass der Boden wieder wie neu erstrahlt. Das "Kunstwerk, das zu Füßen liegt" läuft also nicht Gefahr, auf Dauer zu zerfallen. Dafür sorgen auch die UV-beständigen und lichtechten Bayer-Rohstoffe, die ein Vergilben oder Verblassen des Bodens verhindern.

Für Rüdiger Utsch, Spezialist für dekorative Böden bei Bayer, sind diese Polyurethan-Systeme wegen der nahezu unbegrenzten Gestaltungsfreiheiten Material der Wahl, um anspruchsvolle innenarchitektonische Bodenkonzepte zu verwirklichen. Sie bieten sich überall dort an, wo repräsentative Böden mit einem Höchstmaß an Funktionalität und Design gefragt sind. "Potenzielle Einsatzgebiete sind", so Utsch, "zum Beispiel exponierte Büro- und Verwaltungsgebäude, Seniorenheime, Sport- und Fitness-Center, der Ladenbau, Hotels und Restaurants."

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