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Immer weniger neue Wohnungen in Österreich

(23.11.2002) Für das Jahr 2001 wurden der STATISTIK AUSTRIA 45.850 fertiggestellte Wohnungen gemeldet. Davon lagen 38.056 in Neubauten, 7.794 Wohnungen entstanden durch Zu- oder Umbauten. In einzelnen Bundesländern sind gegenüber 2000 zum Teil beträchtliche Rückgänge der Wohnbauleistung zu verzeichnen: Mit einem Minus von 46% ist der Rückgang in Wien mit Abstand der stärkste, gefolgt von Tirol (-19%), Kärnten (-17%), Oberösterreich (-13%), Steiermark (-11%) und Salzburg (-5%). Einen relativ starken Zuwachs erzielt lediglich das Burgenland (+21%), aber auch in Niederösterreich (+8%) und in Vorarlberg (+7%) ist die Wohnbauleistung steigend. Für Österreich insgesamt ergibt sich demnach ein deutliches Minus von 15%.

Bezogen auf die jeweilige Bevölkerung liegt die Wohnbaurate in Tirol - trotz deutlichem Rückgangs der Wohnbautätigkeit - an der Spitze (7,3 Wohnungen pro 1.000 Einwohner), dicht gefolgt von Vorarlberg (7,2) und dem Burgenland (7,0). Über dem Bundesdurchschnitt von 5,7 Wohnungen liegen noch Niederösterreich (6,8) und die Steiermark (6,1). Während Salzburg exakt den Durchschnittswert erreicht, liegen Kärnten (5,5), Oberösterreich (4,7) und vor allem Wien mit 4,1 Wohnungen darunter.

Im Jahr 2001 befinden sich die Hälfte der Neubauwohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern, und die andere Hälfte in Wohngebäuden mit 3 oder mehr Wohnungen (letztere 47%; 3% in sonstigen Gebäuden mit Wohnungen); 2000 lag das entsprechende Verhältnis bei 44 zu 56% (Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen 53%; 3% in sonstigen Gebäuden). 49% (2000: 43%) der Neubauwohnungen wurden von Privatpersonen und 30% (2000: 35%) von Gemeinnützigen Bauvereinigungen errichtet; weitere 19% (2000: 21%) entfallen auf von "Sonstigen juristischen Personen" errichtete Neubauten und nur 2% (2000: 1%) auf Gebietskörperschaften. Der Anteil der privaten Bauherren streut in den Bundesländern zwischen 12% (Wien) und 70% (Burgenland). Gegenüber 2000 hat der Anteil in Kärnten, Steiermark und Tirol stark zugenommen. In den übrigen Bundesländern zeigt er sich nur wenig verändert, mit Ausnahme des Burgenlandes, wo es einen Rückgang von 82 auf 70% gegeben hat. Der Anteil Gemeinnütziger Bauvereinigungen liegt 2001 in Wien mit 46% deutlich über dem österreichischen Durchschnitt (30%). In Niederösterreich und der Steiermark wird je ein Drittel der Wohnungen von diesen Bauträgern errichtet, in Tirol und Vorarlberg sind es hingegen nur je 12%. Der Anteil der Gebietskörperschaften ist mit 9% nur in Wien von nennenswerter Bedeutung; hier befinden sich 70% aller von Bund, Land oder Gemeinde errichteten Wohnungen. „Sonstige juristische Personen“ wurden insgesamt in 19% der Fälle als Bauträger angegeben. In Vorarlberg (43%), Salzburg und Wien (je 33%) sowie Tirol (31%) liegt ihr Anteil erheblich über dem Bundesdurchschnitt.

Nach dem Rechtsverhältnis entfallen auf die Ein- und Zweifamilienwohnhäuser 48%, weitere 20% stehen im Wohnungseigentum. 28% sind Mietwohnungen, während die restlichen Wohnungen als Dienst- oder Naturalwohnungen (1%) oder aufgrund eines sonstigen Rechtsverhältnisses (3%) genutzt werden. Die Eigenheime liegen - mit Ausnahme von Wien - überall an erster Stelle. Der Anteil der Mietwohnungen ist hingegen in Wien mit 56% weitaus am größten, gefolgt von der Steiermark (30%), Kärnten (29%) sowie mit etwa einem Viertel im Burgenland, in Nieder- und in Oberösterreich. Die weitaus höchsten Anteile an fertiggestellten Eigentumswohnungen verzeichnen Vorarlberg (37%), Tirol (36%), Wien (31%) und Salzburg (30%). In den übrigen Bundesländern liegen die Anteile unter dem Bundesdurchschnitt von 20%.

Die durchschnittliche Nutzfläche aller 2001 fertiggestellten Wohnungen beträgt 101 m² (2000: 96 m²). Private Personen errichteten auch 2001 wieder die größten Wohnungen (zumeist in Ein- und Zweifamilienhäusern). Die durchschnittliche Nutzfläche dieser Wohnungen beträgt 123 m². Gegenüber 2000 wurden die privat erbauten Wohnungen in fast allen Bundesländern etwas größer, lediglich im Burgenland blieb die Fläche mit 129 m² gleich und sank in Tirol von 110 auf 108 m². Die durchschnittliche Nutzfläche der von Gemeinnützigen Bauvereinigungen errichteten Wohnungen beträgt 72 m² (2000: 73 m²). In den von Gebietskörperschaften (meist Gemeinden) errichteten Neubauten sind es 66 m² (2000: 70 m²), und in jenen von "Sonstigen juristischen Personen" 79 m² (2000: 72 m² ).

Wie bei fertiggestellten Wohnungen, zeigt sich auch bei Baubewilligungen ein Rückgang, der im Bundesdurchschnitt aber wesentlich geringer ausfällt: Die Anzahl der bewilligten Wohnungen betrug 2001 insgesamt 40.229 (2000: 41.460). Das ergibt im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme von 3%. Regional betrachtet zeigen sich jedoch recht deutliche Unterschiede: Das Burgenland (+21%), Wien (+16%) und die Steiermark (+6%) weisen steigende Bewilligungszahlen auf, in den übrigen Bundesländern gibt es Abnahmen. Besonders ausgeprägt sind diese in Oberösterreich (-17%), es folgen Salzburg (-13%), Tirol (-12%), Kärnten (-10%) und Niederösterreich (-5%), wogegen der Rückgang in Vorarlberg mit -1% nur gering ist.

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