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Worauf Bauherren und Modernisierer bei Fenstern achten sollten

(20.3.2003) Fenster sind die Augen des Hauses. Durch sie fällt Licht und Sonnenenergie ein, sie bieten Ausblicke, sollen möglichst wenig Lärm in die Wohnung eindringen und möglichst wenig Heizwärme nach außen entweichen lassen. Glas und Rahmen müssen zudem die strengen Wärmeschutz-Anforderungen der Energieeinsparverordnung erfüllen. Sowohl bei den Wärmeschutzeigenschaften als auch bei Optik und Haltbarkeit hat sich in den letzten Jahren viel getan.

Die Hersteller haben bei allen Materialien die Wärmedämmung optimiert. Massives Holz dämmt von Natur aus gut, in manchen Profilen steckt zusätzlich ein Kern aus Polyurethanschaum. Bei Kunststoffprofilen entscheidet auch die Anzahl der luftgefüllten Kammern über die Wärmedämmeigenschaften. Drei Kammern waren lange Standard, nun werden vier oder fünf Untergliederungen für eine bessere Dämmung eingesetzt. Bei manchen Profilen werden Kammern noch mit zusätzlichen Dämmkernen ausgestattet. Durch mehr Kammern werden die Profile in der Regel breiter und können leicht wuchtig aussehen – abgerundete Kanten oder gestufte Rahmen lassen sie schmaler wirken.

Wärmeschutz: U-Wert statt k-Wert

Die Wärmeschutzeigenschaften von Fenstern werden inzwischen europaweit mit dem U-Wert (früher: k-Wert) beschrieben: je niedriger, desto besser. Der Ug-Wert gilt nur für die Verglasung, der grundsätzlich höhere Uw-Wert für das gesamte Fenster. Bei Wärmeschutzgläsern bringt eine dünne Edelmetallbeschichtung auf einer der beiden Scheiben Ug-Werte von 1,1 W/m²K. Die Schicht lässt kurzwellige Strahlen ins Haus und nur wenige langwellige Wärmestrahlen heraus. Bei Isoliergläsern garantieren Edelgase wie etwa Argon im Raum zwischen den Gläsern gute Werte. Sie bremsen den Energieverlust, da sie Wärme langsamer weiterleiten. Noch besser sind Drei-Scheiben-Gläser, die beide Systeme kombinieren.

Neben den bauphysikalischen Anforderungen soll natürlich auch die Optik nicht zu kurz kommen. Die Größe und die Untergliederung der Fenster bestimmen die Wirkung einer Fassade entscheidend mit. So passt zu einem Altbau ein Sprossenrahmen oft besser als eine große Scheibe.

Rahmen für jeden Geschmack

Wie Form, Größe und Anordnung der Fenster ist auch der Rahmen letztlich eine Geschmacksfrage. Die meisten Fensterrahmen werden aus Kunststoff, Holz, Aluminium oder einer Werkstoffkombination gefertigt. Die gängigen Materialien bringen zwar verschiedene Eigenschaften mit, können bei hochwertiger Ausführung aber alle in etwa die gleiche Lebensdauer haben.

kleine Materialkunde

Aluminiumrahmen sind sehr beständig, fast wartungsfrei und erlauben praktisch alle Farbtöne. Für eine gute Wärmedämmung sind thermisch getrennte Profile notwendig. Zusätzlicher Umweltvorteil: Aluminium kann wiederverwendet werden.

Kunststoffrahmen bestehen meist aus PVC und brauchen wenig Pflege. Das Material ist gegen Umwelteinflüsse resistent und in vielen Dekoren erhältlich. Auf Lichtechtheit und Recycling durch den Hersteller achten! Top-Profilsysteme erreichen mit dicken Dämmkernen und Dreifach-Isolierglasscheiben einen Uw-Wert von 0,85 W/m²K.

Holzrahmen sind sehr stabil und dämmen von Natur aus gut. Für eine hohe Lebensdauer, zum Schutz vor Nässe und UV-Strahlen, muss die Oberfläche etwa alle zwei Jahre lasiert oder alle fünf Jahre lackiert werden. Optimal: eine Thermo-Wetterschiene verhindert das Festfrieren der Dichtung im Winter und bietet Feuchteschutz. Wer an die Umwelt denkt, sollte sich beim Kauf erkundigen, ob das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.

Mischkonstruktionen: Außen ein PVC-Rahmen oder eine Aluminiumschale, innen Holz – eine solche Konstruktion verbindet die Vorteile der Materialien (hohe Dämmung, Stabilität und Wohnlichkeit) mit Wetterfestigkeit und niedrigem Pflegeaufwand. Die besten Verbundrahmen mit Kiefernholz ermöglichen durch zusätzliche Dämmung und Dreifach-Wärmeschutzglas einen Passivhaus-geeigneten Uw-Wert von 0,79 W/m²K.

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