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Absatz von Mauersteinen in 2002

(4.7.2003) Gewinner am Markt der Wandbaustoffe ist im Jahr 2002 laut Statistik der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau (DGfM) die Porenbetonindustrie: Mit einem Absatzplus von 5,8% erreichte sie in der Kategorie "Zuwächse" ein mit großem Abstand besseres Ergebnis als die Ziegel-, Kalksandstein- sowie die Beton- und Leichtbetonindustrie, die Einbußen von 8,4, 10,7 und 11% zu verzeichnen hatten. Damit stieg der mengenmäßige Marktanteil der Porenbetonindustrie von 15,8% im Jahre 2001 auf 18% im Jahre 2002. Trotz der Verluste behauptet die Ziegelindustrie mit einem Mengenanteil von 45,2% weiterhin ihre dominierende Marktstellung, gefolgt von der Kalksandsteinindustrie mit 25,5%. Die Beton- und Leichtbetonindustrie hat einen mengenmäßigen Marktanteil von 11,3%:


Nach einer Langfristanalyse der Münchener BaumarktForschung für den Zeitraum 1970 bis 2002 ist dieses Ergebnis im engen Zusammenhang mit der Anzahl der genehmigten Wohnungen im 1-, 2- und Mehrfamilienhausbau zu sehen. So erreichte die Anzahl der genehmigten Wohnungen im Mehrfamilienhausbau während des Baubooms in den frühen 70er Jahren mit über 700.000 Einheiten Spitzenwerte, sank dann auf ein Tief von rund 175.000 Mitte der 80er Jahre, um Anfang der 90er Jahre als Folge der Wende wieder auf über 600.00 stark anzusteigen und danach dramatisch bis zum Jahr 2002 wieder unter 250.000 Einheiten abzufallen. Beim Einfamilienhausbau lagen die Spitzenwerte der genehmigten Wohnungen bei 275.000 in den 70er und bei fast 250.000 Mitte der 90er Jahre. Seitdem ist auch in diesem Bereich ein - allerdings wesentlich geringerer - Rückgang zu verzeichnen.

Da die Ziegelindustrie gleichermaßen am 1-, 2- und Mehrfamilienhausbau partizipiert, ist ihre Entwicklung in Abhängigkeit aller drei Bereiche sehr kurvenreich und mit fallender Tendenz verlaufend. Die Entwicklung in der Beton- und Leichtbetonindustrie verlief ähnlich, nur mit geringeren Marktanteilen. Die Stärke des Kalksandsteins lag bisher im Mehrgeschosswohnungsbau sowie im 1- und 2-Familienhausbau in Norddeutschland. Demzufolge ist seine Entwicklung fast identisch mit der Anzahl der genehmigten Wohnungen im Mehrfamilienhausbau - von einer zunächst leicht steigenden Tendenz gegen Ende der 70er Jahre mit einem Einbruch Mitte der 80er Jahre, dem Wendehoch Mitte der 90er Jahre und dem bösen Absturz bis heute. Nur die Entwicklung des Porenbetons verlief gegensätzlich mit einem ständigen leichten Aufwärtstrend. Begründen lässt sich das damit, dass der Porenbeton als einziger Wandbaustoff traditionell überwiegend im 1- und 2-Familienhausbau verwendet wird. Und der hat eine gleichmäßigere Entwicklung vollzogen als der Mehrfamilienhausbau. Profitiert hat der Baustoff Porenbeton zudem von den gestiegenen Ansprüchen an den ökologischen Hausbau, insbesondere an die Reduzierung der CO₂-Emissionen durch den Heizenergieverbrauch. Der Gesetzgeber hat mit der WSVO 1995 und mit der noch einmal deutlich verschärften EnEV aus dem Jahr 2002 die Anforderungen an das energiesparende Bauen in zwei Stufen erhöht. Porenbeton erfüllt diese Anforderungen, aber auch die Wünsche privater Bauherren nach weiterer Reduzierung der Heizkosten mit der einschaligen Außenwand ohne Zusatzdämmung. Das gilt für das sogenannte 3-Liter-Haus ebenso wie für das Passivhaus - Bauweisen, die durch besonders günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden.

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