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Wettbewerb zur Optimierung der Bahnanbindungen im Hauptbahnhof München setzt auf bauteilorientierte Planung

(28.7.2003) Die gesamten unterirdischen Verkehrsbeziehungen, die alte und neue S-Bahn-Stammstrecke, die U-Bahn und auf längere Sicht gesehen auch der Fernverkehr im Münchner Hauptbahnhof (siehe Google-Maps) sollen im Rahmen eines Ideen- und Realisierungswettbe­werbes optimiert werden. Die Besonderheit bei diesem komplexen Projekt: Bereits im Vorfeld wurde ein objektorientiertes bzw. bauteilorientiertes 3D-Gebäudedatenmodell aller Untergeschosse des Bahnhofs erstellt. Dieses Datenmodell erfasst sowohl den Bestand als auch bisherige Planungen und stellt eine ideale Arbeitsgrundlage für die zwölf Wettbewerbsteilnehmer dar.

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Hauptbahnhof München Übersicht 1. OG (alle Bilder: Obermeyer Planen + Beraten)

Die DB Station & Service AG, Regionalbereich Süd, München, beabsichtigt, in enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie und der Landeshauptstadt München, vertreten durch das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, das östliche Hauptempfangsgebäude des Hauptbahnhofes München neu zu bauen sowie die notwendigen Verknüpfungen zu den unterirdischen Verkehrsbauwerken der bestehenden U- und S-Bahnstrecken sowie der geplanten zweiten S-Bahn-Stammstrecke mit Haltepunkt unter dem Hauptbahnhof zu optimieren. Dafür wurde im Juli 2003 ein Einladungswettbewerb mit insgesamt zwölf Teilnehmern ausgelobt.

Bereits im Vorfeld des Wettbewerbes hatte die Ausloberin die Planungsgemeinschaft "S-Bahnausbau München", die sich aus der Planungsgesellschaft Obermeyer Planen + Beraten und DE Consult zusammensetzt, damit beauftragt, ein bauteilorientiertes 3D-Gebäudedatenmodell zu erstellen, das alle Tiefgeschosse des Münchner Hauptbahnhofes integriert. Die kompletten 3D-Daten wurden allen Wettbewerbsteilnehmer auf CD-ROM ausgehändigt.

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Übergang von den U-Bahnen U4/U5 zu den U-Bahnen U1/U2

Diese Herangehensweise gilt in Deutschland als bisher einmalig im Zusammenhang mit der Auslobung eines derart umfangreichen Projektes. Sie eröffnet den Teilnehmern neue Perspektiven in der durchgängigen Planung von sehr großen und derart komplexen Bauvorhaben wie dem Umbau des Münchner Hauptbahnhofes.

Eine weitere Besonderheit ist es, dass die vorliegenden Daten jetzt auch im IFC-Datenaustauschformat zur Verfügung gestellt werden können. Dr.-Ing. Rudolf Juli, DV-Abteilungsleiter bei Obermeyer Planen + Beraten und Mitglied des Vorstandes der International Alliance of Interoperability (IAI), sieht hier ein gewaltiges Potenzial für die von der IAI initiierten IFC-Schnittstelle: "Mit dem vorliegenden 3D-Datenmodell setzt die Ausloberin komplett neue Maßstäbe in der Projektabwicklung. Hier erhält jeder Wettbewerbsteilnehmer erstmals die Möglichkeit, seinen Entwurf mit einem CAD-System seiner Wahl auf den vorhandenen Daten aufzubauen und zu visualisieren. Die einzige Voraussetzung für das CAD-System besteht darin, dass eine IFC-Schnittstelle integriert ist."

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