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IG BAU sieht Hoffnungsstreif für Bauwirtschaft: Neuer Mindestlohn II schafft klare Verhältnisse und fairen Wettbewerb

(21.8.2003) Wenige Tage vor Einführung der neuen Mindestlöhne am Bau am 1. September hat der IG BAU-Vorsitzende Klaus Wiesehügel die Gültigkeit der neuen Regeln bekräftigt: "Alle Unkenrufe, wonach der Mindestlohn II in Teilen Deutschlands ausgesetzt werden müsse, sind fehlgeleitete und schlecht informierte Lobby-Politik von tarif- und branchenpolitischen Außenseitern", sagte Wiesehügel. Der neue Mindestlohn II trete am 1. September in Kraft, so wie es die Tarifvertragsparteien vor über einem Jahr vereinbart und der Arbeitsminister es per Rechtsverordnung verfügt haben.

Ab diesem Zeitpunkt wird Bauarbeit in Deutschland wertvoller: Der Mindest-Stundenlohn für Fachwerker, Maschinisten und Kraftfahrer beträgt demnach auf Baustellen in Westdeutschland und Berlin 12,47 Euro, in Ostdeutschland 10,01 Euro. "Drunter arbeiten nur Hilfsarbeiter zum untersten Mindestlohn, alles andere ist illegal und wird bei Kontrollen mit Bußgeldern bis zu 500.000 Euro bedroht", erklärte der IG BAU-Vorsitzende. Der neue Mindestlohn, so Wiesehügel, schaffe klare Verhältnisse am Bau und faire Wettbewerbsbedingungen. "Dies ist angesichts der bevorstehenden EU-Osterweiterung auch keinen Tag zu früh", betonte der Gewerkschafter.

Die IG BAU präsentierte in Frankfurt außerdem ein Kampagnenplakat zu den neuen Mindestlöhnen. Unter dem Motto "Mindestlohn mindestens - besser Tariflohn" startet die Gewerkschaft ab September eine breite Aufklärungskampagne über die neuen Arbeitsbedingungen auf den Baustellen. Ein besonderes Augenmerk legen die Gewerkschafter dabei auf die Information ausländischer Kollegen. Dazu werden Informationsblätter in elf Sprachen vorbereitet.

"Mit den neuen Mindestlöhnen hat die Bauwirtschaft die Chance, den Abwärtstrend der letzten Jahre zu stoppen und wieder zu geordneten Verhältnissen zu kommen", erklärte Wiesehügel. Die in der Branche etablierten illegalen Beschäftigungsverhältnisse müssten "mit aller Härte des Gesetzes und mit Hilfe der Tarifvertragsparteien" bekämpft werden, dann könnten hunderttausende arbeitslose Bauarbeiter wieder Hoffnung schöpfen, so der IG BAU-Vorsitzende.

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