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Immer mehr Deutsche wohnen in den eignen vier Wänden

(22.9.2003) Die Stütze des deutschen Wohnungsbaus sind seit mehreren Jahren eindeutig die Eigenheimbauer, deren Anteil an den fertiggestellten Wohnungen inzwischen bei rund 70 Prozent liegt. Dies wirkt sich auch auf die Wohneigentumsquote aus, die nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes von 40,9 Prozent 1998 (14,5 Millionen Haushalte) auf 42,6 Prozent 2002 (15,1 Millionen Haushalte) gestiegen ist. Dieser Trend lässt sich auch auf Länderebene beobachten, wie LBS Research auf der Grundlage aktueller statistischer Daten mitteilt. So verzeichnen fast alle Bundesländer Zuwachsraten zwischen 0,7 (Rheinland-Pfalz) und 4,3 Prozentpunkten (Brandenburg). Aktuell bewegt sich die Wohneigentumsquote immer noch in einem großen Spektrum, das von 12,7 Prozent in Berlin bis zum Spitzenreiter, dem Saarland, mit 56,9 Prozent reicht.

Während in den alten Bundesländern der Anstieg verhaltener verläuft, steigerten vor allem die fünf neuen Bundesländer ihre Quoten und holten innerhalb der letzten vier Jahre noch einmal stark auf:

  • Sachsen: +2,3 Prozentpunkte,
  • Thüringen: +2,6 Prozentpunkte,
  • Sachsen-Anhalt: +3,1 Prozentpunkte,
  • Mecklenburg-Vorpommern: +3,7 Prozentpunkte sowie
  • Brandenburg: +4,3 Prozentpunkte und
  • östliche Bereiche Berlins: +3,4 Prozentpunkte.

Auch die westdeutschen Flächenstaaten Schleswig-Holstein (+2,6 Prozentpunkte) und Niedersachsen (+2,1 Prozentpunkte) verzeichnen Zuwächse von über zwei Prozentpunkten.

Damit liegt die Wohneigentumsquote im früheren Bundesgebiet bei 44,6 Prozent und ist im Vergleich zu 1998 (43,1 Prozent) um 1,5 Prozentpunkte gestiegen. In den neuen Bundesländern ist die Quote dagegen um 3 Prozentpunkte gewachsen und liegt nun bei 34,2 Prozent im Vergleich zu 31,2 Prozent 1998.

Erstmals lässt sich die Entwicklung der Wohneigentumsquote in Ost- und Westdeutschland über einen Zeitraum von zehn Jahren überblicken und vergleichen. Zwischen 1993 und 2002 stieg die Quote in den neuen Bundesländern um 7,8 Prozentpunkte an, im alten Bundesgebiet hingegen um 2,9 Prozentpunkte. Für LBS Research ist dies eindeutiger Beleg für den großen Nachholbedarf in den neuen Bundesländern nach dem Fall der Mauer. Seitdem haben viele Menschen nicht nur Wohneigentum im Bestand erworben. Sondern auch der Neubau-Boom der letzten Jahre entfiel zu einem erheblichen Teil auf den Eigenheimbau, der jahrzehntelang behindert worden war.

Trotz dieser erfreulichen Zuwächse liegt Deutschland im Europa-Vergleich weiterhin am Tabellen-Ende, nur von der Schweiz mit einer Wohneigentumsquote von 36,3 Prozent noch unterboten. Selbst in den anderen Nachbarländern liegt die Quote zwischen 53 Prozent (Dänemark und Niederlande) und 74 Prozent (Belgien). Auch in Deutschland zeigen alle Umfragen, dass fast 80 Prozent der Menschen gern in den eigenen vier Wänden leben würden. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft aber hierzulande eine besonders große Lücke.

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