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Tipps für den perfekten Carport

(22.10.2003) Das Auto ist bekanntlich das liebste (nicht-menschliche) Kind des Deutschen. Vor allem - aber nicht nur - in den kalten und nassen Monaten des Jahres braucht es Schutz. Ständige Feuchtigkeit setzt dem Fahrzeug zu. Schnee und Eis beeinträchtigt die Sicht. Und im Sommer heizt direkte Sonneneinstrahlung das Fahrzeug extrem auf. Idealen Schutz bietet neben der Garage ein Carport: Er liefert ein sicheres Plätzchen für den Wagen und bietet dazu noch Stauraum für Fahrräder, Gartengeräte und das Autozubehör. Vor dem Bau eines Carports sollten allerdings einige Faktoren bedacht werden.

Die Größe

"Wer beim Platz spart, spart an der falschen Stelle", weiß Daniel Schelske, Geschäftsführer der Deutschen Carportfabrik. Am Anfang des Prozesses sollte daher zunächst der aktuelle, aber auch der künftige Bedarf ermittelt werden. Wie viele Fahrzeuge will ich in dem Carport unterbringen? Sind in den nächsten Jahren Autokäufe geplant, weil etwa der Sohn bald den Führerschein macht? Sind diese und ähnliche Fragen geklärt, geht es um die Größe der unterzubringenden Fahrzeuge. Die Insassen des Wagens sollten im Carport bequem ein- und aussteigen können, ohne sich dabei verrenken zu müssen. Hilfestellung gibt der Fahrzeugschein, wo die Abmessungen des Wagens festgehalten sind. Außerdem sollte man sich im klaren darüber sein, was neben dem Fahrzeug noch im Carport untergebracht werden soll. Auch der Grundriss und die Bauweise des Carports sollten dies berücksichtigen. Der Carport sollte aber auch nicht überdimensioniert werden, denn es gilt: Je größer, desto mehr Arbeit. Das Baurecht setzt hier zusätzliche Grenzen. Im Zweifelsfall lohnt ein Anruf bei der zuständigen Behörde.

Der Plan

Für den Bau von Carports gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung. Während in einigen Bundesländern ein Bauantrag gestellt werden muss, ist das in anderen Bundesländern nicht nötig. Der Trend geht hin zum vereinfachten Verfahren, in manchen Fällen ist sogar keine Baugenehmigung mehr erforderlich. "Man kann nur jedem raten, sich rechtzeitig beim lokalen Bauamt zu informieren", rät Daniel Schelske. Genauso uneinheitlich ist der Umgang der Carport-Anbieter bei der Erstellung von Bauunterlagen. Während einige zunächst eine extra Gebühr für die Unterlagen verlangen (die dann später allerdings oft auf den Rechnungsbetrag angerechnet wird), sind sie bei anderen Unternehmen bereits im Preis einbegriffen. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf das jeweilige Angebot, erst so werden die Preise vergleichbar.

Das Dach

Das Dach ist mit entscheidend für den Gesamteindruck des Carports. Es gilt die richtige Dachform und das richtige Dachmaterial zu finden. Die einfachste Variante ist ein Flachdach. In Kombination mit dem dem Baumaterial PVC entsteht das preisgünstigste Modell. Das PVC ist lichtdurchlässig, lässt dadurch aber auch Dreck auf dem Dach nach unten hin sichtbar werden. Populäre Bauweisen sind Stahl- und Aluminiumkonstruktionen. Sie sind ebenfalls vergleichsweise leicht, problematisch kann jedoch die Geräuschentwicklung bei starkem Regen sein. Ein Holzdach hat den Vorteil, dass es begehbar ist, braucht aber eine sehr tragfähige Unterkonstruktion und ist demnach auch kostspieliger. Zur Verdeckung der Unterkonstruktion empfiehlt sich eine Blende, entweder aus Holz oder in einer Landhaus-Varianiner Landhaus-Variante:


Attraktive Alternative zum Flachdach ist ein klassisches Satteldach. Hier sind die Varianten so vielfältig wie bei Hausdächern: Es gibt Brettbinder- und Balkenbinder-Versionen, als Belag kommen Bitumen, Schindeln oder Pfannen in Frage. Wichtig ist, dass das Carport-Dach mit dem Hausdach optisch harmoniert.

Die Farbe

Die Farbe des Carports selbst ist von nicht weniger großer Bedeutung. Die Vielzahl an heute angebotenen Holzlasuren lässt hier freie Wahl - von elegantem weiß bis hin zu frechen Farben. Schelske rät bei Holz auf jeden Fall zu einem Anstrich, da unbehandeltes Holz nicht UV-beständig ist und in kurzer Zeit ausgrauen kann. Auch die optische Stimmigkeit zwischen dem Haus selbst und dem Carport sollte beachtet werden.

Der Stauraum

Ein Carport ist zwar in erster Linie für Autos gedacht - das verrät schon der Name. Er bietet gleichzeitig aber Platz für eine ganze Reihe anderer Dinge, die geschützt werden sollen. Beispiele sind Fahrräder, Rasenmäher oder Werkzeug. Mehr als jeder Dritte Carport wird heute mit zusätzlichem Stauraum errichtet. Benötigt werden lediglich vier Pfosten und vier Wandelemente. Die Pfosten sollten bereits frühzeitig mit eingeplant werden - falls sie nicht sowieso vorgesehen sind. Die Wandelemente sind mit Schalhölzern belegte Rahmen. Auch bei ihnen sind gewisse Regeln hinsichtlich Größe, Profil und Profillage zu beachten. Qualitätsunterschiede stecken im Detail. Bei einfachen Ausführungen sind die Wände lediglich getackert oder genagelt. Bei hochwertiger Verarbeitung sind sie mehrfach verschraubt.

Der Bau

Selber bauen oder auf einen Experten vertrauen: So lässt sich grob beschreiben, welche Alternativen sich dem Bauherren bieten. "Entscheidend sind die handwerklichen Fähigkeiten. Hier sollte der Bauherr ehrlich zu sich selbst sein, sonst kann der Traum vom Carport im Fiasko enden", weiß Daniel Schelske. Die Pläne für den Carport sollte auf jeden Fall ein Fachmann erstellen. Begabte Handwerker können sich dann die Materialien selber besorgen und den Carport in Eigenregie errichten. Wer nicht ganz so weit gehen möchte, kann sich einen fertigen Bausatz nebst Anleitung ans Haus liefern lassen. Fehlt für das Selberbauen die Zeit oder das Talent, kann die Arbeit natürlich auch komplett in die Hände eines Fachmannes gelegt werden, der den Carport dann schlüsselfertig übergibt. Wichtig ist auch die Garantiefrage. Ein Montagepartner übernimmt die volle Gewähr - beim Selbstbau trägt der Hobby-Heimwerker selbst die volle Verantwortung.

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