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VPB rät: Kellerbau vom Sachverständigen kontrollieren lassen

(14.4.2004) Einen dichten Keller zu bauen, ist technisch kein Problem, es kommt allein auf die saubere handwerkliche Ausführung an. Dies zeigt die Erfahrung des Verbandes Privater Bauherren. Die Verbraucherschützer haben seit ihrer Gründung 1976 deutschlandweit über 50.000 Bauherren beraten. Zu den Mängelschwerpunkten am Bau gehören immer wieder die Keller.

Zentrales Problem beim Keller ist immer die Abdichtung. Jeder Keller, ob als Fertigkeller oder vor Ort errichtet, muss sorgfältig abgedichtet werden. Fachleute unterscheiden beim Keller zwischen so genannten schwarzen oder weiße Wanne. Das Wort Wanne legt bereits nahe, um was es geht: Der Keller wird wie eine ringsum geschlossene Wanne aus Boden und Seitenwänden konstruiert:

  • Schwarze Wannen werden rundum lückenlos mit schwarzem Bitumen abgedichtet,
  • weiße Wannen bestehen aus einer Konstruktion mit wasserundurchlässigem Beton. Fachleute sprechen deshalb von WU-Beton. Er ist im Vergleich zu Betumen-Produkten hell.

Schwarze wie weiße Wannen schützen den Keller vor normaler Feuchtigkeit im Erdreich, Sickerwasser nach einem Regenguss und gegen Grundwasser in Baugebieten mit erhöhtem Wasserspiegel. Weiße Wannen sichern zudem Keller in Baugebieten mit erhöhtem Grundwasserspiegel. Beide Verfahren sind technisch erprobt und ausgereift.

Warum haben dann trotzdem so viele Hausbesitzer Ärger mit dem Keller?

Der Vorsitzende des VPB, Bausachverständiger Jürgen B. Schrader, kennt die traurige Antwort aus dem Berufsalltag: "Keller werden oft handwerklich schlecht ausgeführt. Gerade die weißen Wannen müssen äußerst sorgfältig betoniert werden. Nur ständige Kontrolle des Herstellungsprozesses vor Ort sichert die Qualität des wasserundurchlässigen Betons."

"Unverzichtbar", so Jürgen B. Schrader, "ist auch die Dämmung. Der neue Keller muss ringsum mit einer Dämmschicht eingepackt werden, auch von unten her." Weil heute viele Keller als Fundament die Bodenplatte haben, ist das auch kein großes Problem. Unter die Bodenplatte kommt zunächst die Dämmung, anschließend werden die Wände von außen gedämmt und die Dämmplatten von Boden und Wänden nahtlos miteinander verbunden. Schon ist der Keller rundum warm eingepackt, ohne Kältebrücken. Auch die bituminöse Abdichtung muss lückenlos und ohne Fehlstellen aufgebracht werden, sonst werden die Kellerräume später schnell feucht.

"Wir Bauherrenberater haben viel mit Kellern zu tun", erläutert der VPB-Vorsitzende. "Nicht nur bei der bautechnischen Beratung unserer Bauherren im Vorfeld des Hausbaus, sondern vor allem bei der Kontrolle während des Bauvorgangs und bei der Abnahme des komplexen Gewerks." Nicht vernachlässigen, so der Bausachverständige, dürfen Hauseigentümer die regelmäßige Kontrolle des Kellers. Neben dem sorgfältigen Lüften der Kellerräume sollten die Wände des unteren Geschosses regelmäßig in Augenschein genommen werden. Bei Auffälligkeiten ist eine Begutachtung durch den Sachverständigen nötig, müssen Ursachen und Abhilfemaßnahmen geklärt werden.

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