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Deutlicher Anstieg der Erdgaspreise im Herbst zu erwarten

(3.7.2004) Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA) rechnet für die zweite Jahreshälfte mit einem deutlichen Anstieg der Erdgaspreise. Grund dafür sei die nach wie vor bestehende Preisbindung von Erdgas an die Erdölpreise. Zwar registriert der VEA in seinem jüngsten Erdgaspreisvergleich einen Rückgang der Gaspreise um 5,1 Prozent. Aufgrund der jüngsten Kostenexplosion auf dem Mineralölmarkt werden die Gaspreise aber pünktlich zur Heizperiode im Oktober wieder auf das alte Niveau ansteigen. "Ohne einen funktionierenden Wettbewerb wird die Preisbindung an Öl nicht zu kappen sein. Von Wettbewerb auf dem deutschen Erdgasmarkt ist aber wenig zu merken. Die deutschen Erdgaspreise werden wohl auch in Zukunft zu den höchsten in der EU gehören", so Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA.

Die aktuelle VEA-Studie mit Preisstand April 2004 untersucht 39 Versorgungsgebiete im gesamten Bundesgebiet. Wie schon in den vorangegangenen Preisvergleichen ist die EWE Oldenburg der günstigste Anbieter. Auffällig sind nach wie vor die dramatischen Preisunterschiede von bis zu 30 Prozent zwischen den einzelnen Gaslieferanten. Laut VEA zeigen die Differenzen zum einen den fehlenden Wettbewerbsdruck und zum anderen die erheblichen Einsparpotenziale. Seinen mehreren tausend Mitgliedsunternehmen sowie allen übrigen Unternehmen empfiehlt der Verband, in individuellen Verhandlungen mit den jeweiligen Versorgungsunternehmen Verbesserungen zu realisieren.

Haupthindernis für die Liberalisierung des Gasmarkts ist laut VEA die unbefriedigende Regelung des Netzzugangs. Es fehle ein diskriminierungsfreier Netzzugang für Dritte. Diesen Missstand zu beseitigen sei Aufgabe der Politik. Mit der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes habe die Bundesregierung die Möglichkeit, einen starken Regulierer zu schaffen. Dann hätte auch der Wettbewerb eine Chance. " Nur mit transparenten, diskriminierungsfreien und wettbewerbsfördernden Durchleitungsbedingungen kann Wettbewerb auf dem Gasmarkt entstehen. Dann könnten auch die derzeitigen Standortnachteile deutscher Gaskunden beseitigt werden" , stellt Stuke fest. Zudem müsse das Unbundling, die Trennung von Netz und Vertrieb innerhalb eines Versorgungsunternehmens, auch für kleinere Unternehmen vorgeschrieben werden.

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