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technischer Brandschutz rettet Menschenleben

(3.8.2004) Mindestens 360 Menschen sind am 1. August bei einem Brand in einem Einkaufszentrum in Paraguays Hauptstadt Asunción ums Leben gekommen, als zwei Gasexplosionen in einer Restaurantküche einen modernen Gebäudekomplex in ein Inferno verwandelten. Medien und Behörden sprechen von der schlimmsten Tragödie in der jüngeren Geschichte des südamerikanischen Landes. Ein Feuerwehrsprecher in Asunción sagte in einem n-tv-Bericht, dass das Einkaufszentrum weder über die vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen noch über genügend Notausgänge und ausreichend Brandbekämpfungsgeräte verfügt habe.

Veranlaßt durch die Feuerkatastrophe in Paraguay warnt der Bundesverband Technischer Brandschutz e.V. (bvfa) eindrücklich davor, die Anforderungen an den Brandschutz auch nur ansatzweise gering zu schätzen oder gar zu ignorieren - das beginnt bei der Gesetzgebung, es betrifft die Planung, den Bau und das Betreiben von Gebäuden und endet bei der Instruierung des "kleinsten" Mitarbeiters.

Die aktuellen gesetzlichen Vorgaben in Deutschland erkennen den nachhaltigen Brandschutz an und gelten auch im internationalen Vergleich als sehr umfassend. So schreibt die Verkaufsstättenverordnung beispielsweise Sprinkleranlagen bei mehrgeschossigen Einkaufszentren zwingend vor. Darüber hinaus werden Feuerlöscher in ausreichender Zahl gefordert. Und gerade dieser technische Brandschutz rettet häufig genug besonders dann Menschenleben, wenn sich neben der eigentlichen Brandursache der "menschliche Faktor" (mal wieder) negativ bemerkbar macht - wie in Asunción mit dramatischen Folgen geschehen: Der Besitzer des betroffenen Gebäudekomplex wird nämlich beschuldigt, bei Ausbruch des Feuers die Schließung aller Ein- und Ausgänge angeordnet zu haben, um Plünderungen zu verhindern. Nun wird (hoffentlich!) in Deutschland ein Kaufhausbetreiber nicht wirklich auf die Idee kommen, im Brandfall die Eingangstüren zu verschließen, aber wie oft sind Notausgänge auch in deutschen Kinos, Discotheken oder Restaurants verstellt oder gar abgeschlossen?!

Wie effektiv die Kombination von stationärem und mobilem Brandschutz ist, belegen übrigens auch Zahlen, die regelmäßig vom bvfa erhoben und veröffentlicht werden. Demnach können 98 Prozent der Feuer, bei denen Sprinkleranlagen zum Einsatz kommen, sowie 96 Prozent der Entstehungsbrände, die mit Feuerlöschern bekämpft wurden, schon vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht werden.

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