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Modernisierungspotenzial von thermischen Solaranlagen

(7.10.2004) Mehr als 2,5 Mio. Heizungen waren 2004 in Deutschland lter als 25 Jahre. Ihre hohen Abgaswerten und der niedrige Wirkungsgrad sind Ausschlag gebend, dass einem Vier-Personen-Haushalt jährlich mitunter bis zu 1.000 Euro an Mehrkosten für Brennstoff entstehen. Der Gesetzgeber weiß um das Modernisierungspotenzial in Deutschlands Kellern und schickt die "Umweltsünder" in den Ruhestand: Heizsysteme, die bei der letzten Messung des Schornsteinfegers je nach Nennwärmeleistung zwischen neun und elf Prozent an Schadstoffen und Rußpartikeln freisetzten, verschreibt die Bundesimmissionsschutz-Verordnung (BImSchV) bereits ab dem 1. November 2004 die "Verjüngungskur". Doch auch alten Heizungen, die die gesetzlichen Grenzwerte noch erfüllen, steht der Wechsel bevor. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt hier die maßgeblichen Fristen: Heizkessel, die vor Oktober 1978 eingebaut wurden und keine Niedrigtemperaturkessel oder Brennwertkessel sind, müssen bis spätestens 31. Dezember 2006 ihren Lebensabend antreten.


Energie zu kleinen Preisen

Angesichts dauerhaft steigender Energiepreise avanciert die Wärmeerzeugung mittlerweile zu einem der größten Posten im Haushaltsbudget. Aber selbst mit einer modernen Ölheizung liegen die jährlichen Kosten noch immer deutlich höher als bei einer Solarwärmeanlage: Verbraucht ein moderner Öl-Brennwertkessel im Vergleich zur alten Heizkesseltechnik bis zu 40 Prozent weniger Heizöl, sparen Besitzer einer Solaranlage, die Sonnenenergie zur Brauchwasserbereitung und Heizungsunterstützung nutzt, noch einmal weitere zehn Prozent. Ökologische wie ökonomische Gründe sind es demnach, die dafür sprechen, ein solares "Kraftwerk fürs Dach" zu erwerben. Moderne solarthermische Anlagen senken die Energiekosten sofort und dauerhaft. Jährlich erreichen sie einen Deckungsgrad für die Brauchwassererwärmung von bis zu 60 Prozent.

Die Anschaffungskosten für eine Solarwärmeanlage liegen deutlich niedriger, als die meisten Bauherren annehmen. Nur etwa 4.000 bis 5.000 Euro müssen solarbegeisterte Familien aufbieten, um in den Genuss dieser ökologischen Haustechnik zu kommen. Darin enthalten sind rund 4,5 Quadratmeter Kollektorfläche, der Warmwasserspeicher, die Regelungstechnik, die Installationsmaterialien sowie die Montagekosten. Nehmen Eigenheimbesitzer zudem den Förderzuschuss aus dem bundesweiten Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien in Anspruch, verringern sich die Investitionskosten pro Quadratmeter Kollektorfläche um 110 Euro. Auch für die Heizungsmodernisierung gibt es einen Obolus vom Staat: Bis zu 80 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erhalten Bauherren aus dem Topf des CO₂-Gebäudesanierungsprogramms sowie des CO₂-Modernisierungsprogramms für die Installation einer modernen Heiztechnik.

Das Einmaleins der Solarkunde

Der Einspeisung solarer Wärme in den Energiekreislauf des Hauses sind weder technische noch genehmigungsrechtliche Grenzen gesetzt. Steht eine geeignete Dachfläche zur Verfügung, ist selbst der nachträgliche Einbau einer Solarwärmeanlage grundsätzlich möglich. Lediglich im Bereich denkmalgeschützter Gebäude müssen Bauherren die Bauämter zu Rate ziehen. Auch der geografische Standort der Solaranlage ist für eine wirtschaftlich lohnende Energieausbeute nicht entscheidend. Selbst im eher sonnenarmen Deutschland liefert die Sonne überall täglich das bis zu Achtzigfache der hier zu Lande benötigten Energie. Optimal ausgerichtet nach Süden, erzielt eine Solaranlage den höchsten Wirkungsgrad. Eine Orientierung nach Ost oder West führt nur zu einer geringen Ertragsreduktion, kann aber durch entsprechend größere Kollektorflächen ausgeglichen werden. Der Dachneigungswinkel sollte in deutschen Breitengraden zwischen 20 und 60 Grad betragen.

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