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Projektbericht: 40 Jahre trockene Wände durch Paraffin

(6.11.2004) Auch 40 Jahre nach der Sanierung mit der Paraffin-Technologie sind die Kellerwände des Schumannhauses in Bonn absolut trocken. Das ergaben Feuchtigkeitsmessungen durch Isotec und das Stadtbauamt Bonn im September. Die feuchten Wände des Schumannhauses, in dem sich eine wertvolle Musikbibliothek befindet, wurden 1964 mit Spezialparaffin trockengelegt. Heute ist das Paraffin-Verfahren gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Deutschland patentiert und wird exklusiv von den Isotec-Fachbetrieben eingesetzt.

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Horst Becker (Gründer und Inhaber von Isotec) und Sandra Habeth (stellvertretende Leiterin des Schumannhauses) bei der Übergabe des Isotec-Zertifikats für 40 Jahre trockene Wände.

Zu Beginn der 60er Jahre wiesen die Wände des Schumannhauses massive Schäden als Folge von aufsteigender Feuchtigkeit auf. Mit Hilfe von Heizstäben wurde die Wand erst getrocknet und anschließend mit Spezialparaffin getränkt. So entstand ein horizontaler Sperrgürtel in der Wand, der das Aufsteigen der Feuchtigkeit verhindert. Nach diesem Grundprinzip gehen die Isotec-Fachleute auch heute vor.

Die Entscheidung für das richtige Verfahren ist weder für Experten noch für Laien einfach, weiß Isotec-Geschäftsführer Horst Becker: "Leider arbeiten in dem unübersichtlichen und stark regional geprägten Sanierungsmarkt viele unseriöse Anbieter mit Produkten, die entweder überhaupt nicht oder nicht dauerhaft gegen Feuchtigkeit abdichten." Isotec schätzt, dass aus diesen Gründen etwa 80 Prozent aller Sanierungen in diesem Segment wirkungslos sind. Umfangreiche Untersuchungen der Universität Hamburg-Harburg hatten schon Anfang der 90er Jahre ergeben, dass die Sanierung mit der Paraffin-Technologie Wände zu 99 Prozent dicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit macht.

Kein anderes Verfahren mit ähnlichem Sanierungserfolg

Das Schumannhaus in Bonn ist nun der praktische Beweis, dass eine Sanierung mit Paraffin ihr Geld wert ist, denn sie arbeitet nicht nur mit einem umweltschonenden und gesundheitsverträglichen Material, die sanierten Wände halten auch jahrzehntelang gegen Feuchtigkeit dicht. "Uns ist kein anderes Injektionsverfahren für die Horizontalabsperrung gegen aufsteigende Feuchtigkeit bekannt, das auf eine ähnlich dauerhafte, nachgemessene Sanierungsqualität verweisen kann", kommentiert Becker die Messergebnisse des Schumannhauses.

Die Grundschritte des Paraffin-Verfahrens sind zwar heute noch die gleichen wie 1964, die Technologie allerdings wurde seit Anfang der 90er Jahre vor allem in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Dipl.-Ing. Jürgen Dreyer von der Technischen Universität Wien ständig weiterentwickelt.

Das Verfahren: bohren – trocknen – füllen

In Fußhöhe werden auf der ganzen Länge der Wand Löcher in einem Abstand von zehn bis zwölf Zentimetern in die Wand gebohrt. Mit Hilfe von temperaturgeregelten Spezialheizstäben, die man in die Bohrlöcher einführt, wird das Mauerwerk so lange beheizt, bis es vollständig ausgetrocknet ist. Ist das Wasser aus den Poren des Baustoffs verdunstet, können diese sich mit Spezialparaffin voll saugen. Das erhitzte, flüssige Spezialparaffin läuft über Vorratsbehälter so lange in die Wand ein, bis die Poren vollständig gefüllt sind. Wenn die Wand anschließend auskühlt, geht das Paraffin wieder in seinen festen Aggregatzustand über. Dabei verstopft es die Poren des Baustoffs dauerhaft und bildet einen etwa 15-20 cm starken Absperrgürtel gegen aufsteigende Feuchtigkeit.

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