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Schiedel baut Geschäft für Schornsteine und Abgasführungen in Europa aus

(19.11.2004) Schiedel, führender Hersteller von Schornsteinsystemen in Europa, hat die britische Rite-Vent Gruppe übernommen. Damit wird das Unternehmen, das bereits der europäische Marktführer im Bereich der keramischen Schornsteine ist, auch zum zweitgrößten Anbieter im Segment der Schornstein- und Abgassysteme aus Edelstahl. Rite-Vent produziert Stahlschornsteine und Abgasführungen für den Wohn- und Gewerbebau. Schiedel, eine 100 %ige Tochtergesellschaft von Lafarge, ist der Spezialist für Schornsteinsysteme innerhalb der Lafarge-Gruppe und ist in 23 Ländern mit Tochterunternehmen aktiv. Die flächendeckende geografische Aufstellung in Europa ist einzigartig in der Branche.

"Schiedel folgt mit dieser Akquisition seiner Strategie, der führende Komplettanbieter für Schornstein- und Abgassysteme zu werden. Mit dieser Übernahme stärken wir uns in einem international wachsenden Marktsegment und festigen unsere hervorragende Position in Europa", kommentiert Dr. Ulrich Glaunach, CEO von Lafarge Roofing, die Investition.

Schon seit 1999 hat die Lafarge-Tochter in Italien Aktivitäten im Segment der Edelstahlschornsteine. Aufgrund der positiven Erfahrungen und der guten Marktperspektiven im Sanierungsbereich baut das Unternehmen nun dieses Geschäft kräftig aus. Durch den Zusammenschluss verdoppelt das Unternehmen seinen Absatz an Stahlschornsteinen auf jährlich rund 45 Millionen Euro. Der Markt der Edelstahlschornsteine für den Wohn- und Gewerbebau, in dem Schiedel tätig ist, beläuft sich auf rund 600 Millionen Euro in Europa. Somit bietet sich Schiedel ein großes Wachstumspotenzial.

Umweltgesetzgebung treibt Schornsteingeschäft an

Der zunehmende Einsatz umweltfreundlicher und energiesparender Heizungsanlagen erfordert eine entsprechende Umrüstung der Abgasführungen und Schornsteine. In vielen europäischen Staaten wird die Modernisierung der Kesselanlagen sogar gesetzlich vorgeschrieben und gefördert. Stahlschornsteine ergänzen bei Schiedel nun europaweit das Produktangebot für den Sanierungsmarkt zu den keramischen Lösungen. Durch den steigenden Sanierungsbedarf ergeben sich für Schiedel neue Wachstumsmöglichkeiten in den großen Märkten Deutschlands und Österreichs, wo der Umsatz bisher überwiegend mit keramischen Schornsteinen im Neubaugeschäft erzielt wurde.

"Die Akquisition gibt Schiedel die Möglichkeit, sich in Deutschland ein weiteres Standbein aufzubauen, um unabhängiger vom Neubaugeschäft zu werden", erläutert Glaunach die Perspektiven für Europas größten Markt.

Komplettes Produktsortiment

Die bei Newcastle, Großbritannien, ansässige Rite-Vent Gruppe ist insbesondere in den Märkten Großbritannien, Italien und Deutschland tätig und zählt laut Lafarge zu den technologisch führenden Unternehmen der Branche. Rund 40% des Umsatzes werden außerhalb Großbritanniens erzielt und es wird bis in den asiatischen Raum exportiert. In Deutschland firmiert das Unternehmen als Selkirk Technik GmbH, Waldbröl. Zum Produktsortiment gehören ein- und doppelwandige sowie flexible Schornsteinsysteme aus Edelstahl. Damit bietet das Unternehmen Produkte für alle Einsatzmöglichkeiten bei Neubau und Sanierung. Europaweit beschäftigt Rite-Vent 185 Mitarbeiter.

Ausbau der Marktposition auch in Belgien

Mit einer weiteren Übernahme baut Schiedel seine Marktposition in Belgien aus. Der Schornsteinspezialist erwarb die Bemal NV. Das in Lommel, Flandern, beheimatete Traditionsunternehmen ist Anbieter von Schornstein- und Lüftungssystemen. Es konzentriert sich in Belgien auf das Segment der Mehrfamilienhäuser und bietet Schiedel somit eine gute Plattform seine gesamte Produktpalette für das Ein und Zweifamilienhaus in diesem Markt zu etablieren.

zur Erinnerung: Schiedel ist Lafarge Roofing, dem Geschäftsbereich Dachbaustoffe der Lafarge Gruppe, zugeordnet, der 2003 einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro erzielte. Die Schornsteinaktivitäten haben bisher einen Anteil von über 12% daran. Als weltweit führender Hersteller von Baustoffen hält die Lafarge Gruppe Spitzenpositionen in ihren vier Geschäftsbereichen Zement, Zuschlagstoffe & Beton, Dachbaustoffe und Gips. Lafarge ist in 75 Ländern aktiv und beschäftigt 75.000 Mitarbeiter. In 2003 erzielte Lafarge einen Umsatz von 13,6 Mrd. Euro.

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