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Bauingenieurwesen: Zahl der Studienanfänger auf 6.700 gestiegen

(10.12.2004) "Die intensive Werbung hat Früchte getragen. Erstmals seit 1994 ist die Zahl der Studienanfänger wieder gestiegen. Der dramatische Sinkflug der Studienanfängerzahlen scheint erstmals seit sieben Jahren gestoppt." Mit diesen Worten kommentierte Dipl.-Ing. Dieter Rappert, Vorsitzender des Präsidialausschusses Bauingenieurausbildung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, am 9. Dezember in Berlin die jetzt vorgelegte Studentenstatistik 2003/2004 seines Verbandes. Während die Zahl der Studienanfänger um 13 Prozent auf 6.700 gestiegen ist, ist die Zahl der Absolventen erwartungsgemäß auf 5.400 gesunken. Trotz der schlechten konjunkturellen Situation in der Bauwirtschaft rechnet der Verband für das Wintersemester 2004/2005 erneut mit einem Anstieg der Studienanfängerzahlen.

Die jetzt flächendeckend eingeführten neuen Abschlüsse Bachelor und Master, die erstmals auch in der Statistik ausgewiesen werden, bewertete Rappert ambivalent. Einerseits biete sich die Chance, das Bauingenieurstudium auch für Schulabsolventen interessant zu machen, die sich sonst gegen eine technische Laufbahn entschieden hätten. Andererseits sei bisher die Berufsbefähigung der Absolventen mit den neuen Abschlüssen nicht immer gesichert. "Es muss uns, das heißt den Arbeitgebern und den Hochschulen, gemeinsam gelingen, fachliche Mindest-Ausbildungsstandards zu setzen und diese zur Basis der neuen Akkreditierungsverfahren zu machen", meinte Rappert.

Laut Studentenstatistik können sich sowohl Fachhochschulen als auch Universitäten im Kalenderjahr 2003 über steigende Studienanfängerzahlen freuen. Universitäten konnten jetzt mit 2.400 Neueinschreibungen ein Plus von 12,9 Prozent verbuchen, während an Fachhochschulen dieser Wert um 14 Prozent auf 4.300 anstieg. Gleichzeitig hatten im Jahr 2003 5.370 Absolventen einen Abschluss im Fach Bauingenieurwesen erreicht (3.276 an Fachhochschulen, 2.094 an Universitäten). Das sind neun Prozent weniger als im Vorjahr.

Gegenüber dem Spitzenjahr 1995 jedoch hat sich die Zahl der Anfänger ungefähr halbiert. Der Hauptverband rechnet vorerst weiter fallenden Absolventenzahlen. Eine Trendumkehr wird frühestens 2008 erwartet. Aus den Zahlen wird auch deutlich: Lediglich 53 Prozent aller Studienanfänger schließen ihr Studium erfolgreich ab. Die durchschnittliche Studienzeit an Fachhochschulen lag 2003 bei zehn Semestern, an Universitäten bei 13,3 Semestern. Die Zahl aller Studierenden ist auf 33.560 gesunken, ein Rückgang um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Konstruktive Ingenieurbau war auch 2003 wieder der Studienschwerpunkt im Bauingenieurwesen gefolgt vom Baubetrieb, dem Verkehrswesen und dem Wasserbau. Umwelttechnik hingegen sowie Sanierung haben kaum eine Rolle gespielt. Der Anteil weiblicher Studierender im Bauingenieurwesen liegt relativ konstant bei 18 Prozent an Fachhochschulen und 20 Prozent an Universitäten und damit auch weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt aller Studiengänge von 45 Prozent.

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