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Xella International steigert Ergebnis

  • Leichte Umsatzrückgänge in Deutschland
  • Stabile Entwicklung in West- und Osteuropa

(21.1.2005) In einem stabilen europäischen Umfeld und einem nach wie vor schwierigen Inlandsmarkt hat die Haniel Bau-Industrie GmbH, Duisburg, im Jahr 2004 mit rund 1.342 Millionen Euro einen Umsatz knapp unter Vorjahresniveau (1.412 Mio. Euro) erzielt. Beim Ergebnis konnte das seit dem 1. Januar 2005 als Xella International firmierende Unternehmen allerdings vor allem aufgrund eines strikten Kostenmanagements um 24 Mio. Euro auf 73 Mio. Euro zulegen. Diese Hochrechnung für das vergangene Jahr gab Claus Niehaus, Vorsitzender der Geschäftsführung, anlässlich der Münchener BAU 2005 bekannt. Zu Xella International gehören so bekannte Marken wie Ytong, Silka, Hebel und Fermacell - siehe auch Meldung "Haniel Bau-Industrie heißt jetzt Xella International" vom 22.12.2004:

Xella International, Ytong, Silka, Hebel, Fermacell

Der in der ersten Jahreshälfte in Deutschland zu verzeichnende außerplanmäßige Absatzzuwachs, der offenbar in einem Vorzieheffekt angesichts des drohenden Wegfalls der Eigenheimzulage begründet war, konnte im zweiten Halbjahr nicht gehalten werden. In erster Linie waren die Kernbereiche Porenbeton und Kalksandstein von dem unerwarteten Nachfrageeinbruch nach der Sommerpause im Inland betroffen. In West- und Osteuropa stellt sich die Entwicklung dagegen weiterhin positiv dar. In Tschechien, Ungarn und Bulgarien konnte das Ergebnis aufgrund einer guten Baukonjunktur signifikant gesteigert werden. Auch der Ergebnisbeitrag des Rohstoffbereichs mit den Fels Kalkwerken sowie die Veräußerung von Sand- und Kieswerken trugen dazu bei, ein insgesamt noch zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Xella International beschäftigt knapp 8.000 Mitarbeiter.

Baustoffe

Im Bereich Porenbeton betrug der Umsatz im Geschäftsjahr 2004 insgesamt rund 653 Millionen Euro. Die Absatzmengen im Inlandsmarkt, wo neben dem Wohnungsmarkt auch der Wirtschaftbau rückläufig ist, erreichten 2,2 Mio. Kubikmeter. Rund 1,3 Mio. Kubikmeter wurden im westeuropäischen Markt ausgeliefert, hier notierten insbesondere die Niederlande, Belgien und die Schweiz zunehmende Mengen. Mit 2,8 Mio. Kubikmeter verzeichnet die Region Mittel- und Osteuropa Absatzsteigerungen, die vor allem auf eine gute Baukonjunktur in den Ländern Tschechien und Ungarn zurückzuführen sind. In Kroatien und der Slowakei wurden die budgetierten Mengen leicht unterschritten. Slowenien, Bulgarien und Polen liegen im Plan.

Ähnlich stellte sich die Situation für den Bereich Kalksandstein mit einem Gesamtumsatz von rund 190 Mio. Euro dar. Allerdings konnten im Inlandsmarkt die konjunkturbedingten Umsatzeinbrüche in der zweiten Jahreshälfte durch Kosteneinsparungen und eine erfolgreich durchgeführte Preissteigerung aufgefangen werden. Positiv verlief auch hier die Absatzentwicklung in den Niederlanden und in Belgien, so dass insgesamt eine Ergebnissteigerung erzielt werden konnte.

In der Sparte Trockenbau konnte trotz des stagnierenden Gipsplattenmarktes in Deutschland der Absatz von Fermacell-Gipsfaserplatten im Vergleich zum Vorjahr europaweit um 2,1 Prozent gesteigert werden. Während der Absatz im Inland rückläufig war, konnten deutliche Absatzzuwächse im europäischen Ausland erreicht werden. Der weiterhin hohe Anteil an Sanierungen und Renovierungen lässt eine steigende Tendenz erwarten. Erheblich zugenommen hat der Absatz an Multipor Mineraldämmplatten mit einem Plus von 31 Prozent. Insgesamt verzeichnen die Xella Trockenbau-Systeme einen Umsatz von rund 145 Mio. Euro.

Rohstoffe

Mit einem Umsatz von 216 Mio. Euro hat der Bereich Fels-Werke GmbH die Ergebniserwartung für 2004 deutlich überschritten. Die umsatzstärksten Produkte waren Kalk, Kalkstein und Gips. Die wichtigsten Handelspartner von Fels kommen aus den Branchen Baustoffindustrie, Metallindustrie, chemische Industrie und dem Umweltschutz. Belastet wird das Ergebnis dieser Geschäftseinheit durch steigende Energiepreise bei Koks und Anthrazit, die nur bedingt an die Kunden weitergegeben werden konnte. Ziel ist daher, bis 2006 in den Kalkwerken eine weitgehende Unabhängigkeit von Koks zu erreichen. Der Bereich Gesteine von Fels ist in 2004 nahezu vollständig veräußert worden.

Befestigungstechnik

Trotz rückläufiger Bauprojekttätigkeit konnte Halfen-Deha bei einem Umsatz von 169 Mio. Euro das negative Ergebnis des Vorjahres in ein leicht positives überführen. Hauptumsatzträger sind dabei die Halfenschiene sowie Fassaden- und Bewehrungssysteme. Das Ergebnisplus in der Befestigungstechnik ist das Resultat umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen unter neuem Management und der Neuaufstellung des Vertriebes. Durch Optimierungen in Produktion und Logistik, ergänzt durch eine stärkere Markt- und Vertriebsorientierung, werden weitere Ergebnisverbesserungen angestrebt. Als neuer Vertriebskanal werden künftig auch ausgewählte Befestigungssysteme über den Baustoffhandel angeboten. Die Produktionsverlagerung von Wiernsheim nach Polen wurde erfolgreich abgeschlossen.

Ausblick 2005

Für das neue Geschäftsjahr strebt Xella vor allem für den deutschen Markt, auf den ein Drittel des gesamten Baustoffgeschäftes entfällt, eine Steigerung der Renditen an. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die erfolgreiche Marktbearbeitung durch den Vertrieb der Xella Deutschland. In dieser Gesellschaft wurden zum Jahresbeginn die früheren Sparten Xella Kalksandstein und Xella Porenbeton zusammengeführt. Darüber hinaus rechnet Xella International vor allem in Westeuropa sowie in Mittel- und Osteuropa mit Absatz- und Ergebniswachstum.

Um die Abhängigkeit vom Baugeschehen in Deutschland nachhaltig zu verringern, wird Xella seine Marktpositionen durch neue Joint Ventures und den Bau neuer Werke in Mittel- und Osteuropa sowie in China ausbauen. Im chinesischen Baoding bei Peking wurde die Produktion von Kalksandsteinen aufgenommen. Die ersten Steine sollen im Frühjahr 2005 verkauft werden. Weitere Kalksandstein-Werke stehen in China vor der Fertigstellung. Der Anteil an Shanghai Ytong wurde auf 60 Prozent aufgestockt. Auf 71 Prozent erhöht werden konnte eine Minderheitsbeteiligung an einem Porenbeton Werk in Chile. In Russland wurde ein Gesellschaftsvertrag für ein Porenbeton Joint-Venture in Mosaijsk, 80 Kilometer südwestlich von Moskau, unterzeichnet. Im Oktober wurde die Privatisierung des ehemals staatlichen Porenbetonwerkes Kolubara bei Zagreb abgeschlossen. Als weitere potentielle neue Märkte gelten Indien und Südamerika.

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