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Fachwerkhäuser sollen vor Erdbebenfolgen schützen können

(10.2.2005) Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben im Süd-Iran, bei dem über 40.000 Menschen starben und fast 100.000 Iraner obdachlos wurden, hält sich eine Projektgruppe um den Wuppertaler Bauingenieur Prof. Dr.-Ing. Georg Pegels zur Unterzeichnung eines Entwicklungshilfe-Abkommens im Iran auf. Demnach sollen jährlich 65 Studenten an der Uni Wuppertal zu Bauingenieuren ausgebildet werden. Das letzte Studienjahr verbringen die Iraner in Wuppertal, um mit deutschen Studenten an gemeinsamen Projekten zu arbeiten und den Studienabschluss zu absolvieren. Die frisch ausgebildeten Bauingenieure sollen die von Prof. Dr.-Ing. Pegels und einer deutsch-iranischen „Mondialogo“-Projektgruppe entwickelten, erdbebensichere Fachwerkhauskonstruktionen selbstständig im Iran umsetzen. (Mit Mondialogo wollen DaimlerChrysler und die UNESCO den interkulturellen Dialog fördern und für Verständnis zwischen den Kulturen werben.)

Das herkömmliche Fachwerkhaus nach klassisch deutschem Vorbild hat ein robustes Holzfundament. Weil der Rohstoff Holz im Iran aber nur schwer erhältlich ist, ersetzt das Projektteam das Holzfundament durch Stahl. Mit dem Bau erdbebensicherer Häuser will das Projektteam außerdem versuchen, das Problem der Verstädterung zu beeinflussen: Die Entstehung von Slums in den Vororten von Teheran kann durch den Bau zweistöckiger Einfamilienhäusern vermindert werden.

Die deutsch-iranische Projektgruppe beteiligt sich am ersten weltweiten „Mondialogo Engineering Award“, den DaimlerChrysler gemeinsam mit der UNESCO 2003 initiiert hatte und in dem inzwischen über 3.000 junge Ingenieure und Techniker aus 79 Ländern in 350 internationalen Teams die Aufgabe hatten, nachhaltige Ideen für technische Probleme in Entwicklungsländern zu finden.

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