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Wasserrecycling im Haushalt - (k)eine Innovation für die Haustechnik

(22.3.2005) Früher wurde das Salatwaschwasser nicht einfach weggeschüttet sondern zur Gartenbewässerung genutzt und samstags gab es den Familienbadetag: Warmwasser wurde in großen Töpfen auf dem Holzofen erhitzt und die Kinder - einer nach dem anderen, immer der Größe nach - abgeschrubbt. In ländlichen Gebieten sammelte man sogar das Spülwasser aus der Küche, um es anschließend den Schweinen vorzusetzen. Aus rein ökologischer Sicht ist Wasserrecycling im Haushalt also nichts grundsätzlich Neues aber die Komfortansprüche haben sich seitdem stark geändert. Sich unter der Dusche von den Strapazen des Alltags zu entspannen, wird von vielen als ein Stück Lebensqualität empfunden und auf diese Form der Entspannung möchte keiner mehr verzichten.

Wissenschaftliche Untersuchungen aus Hannover und Berlin machten deutlich, dass Wasserrecycling im Haushalt - unabhängig davon, ob Experten darin ein gesundheitliches Risiko sehen oder nicht - von der Bevölkerung heute nur dann angenommen wird, wenn die Nutzer gegenüber dem gewohnten Komfort keine Abstriche machen müssen.

Auf der ISH wurden nun serienreife Grauwasseranlagen gezeigt, die ohne großen Aufwand installiert und in Betrieb genommen werden können. Viele dieser Anlagen arbeiten mit einer biologischen Reinigung des Wassers, so dass selbst auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden kann. Die Qualität des Wassers entspricht in der Regel den Anforderungen, die an Badegewässer gestellt werden. Aktuelle Untersuchungen zeigen zudem, dass das aufbereitete Grauwasser neben der Toilettenspülung auch zum Wäsche waschen genutzt werden kann. Selbst wenn der letzte Spülgang mit recyceltem aufbereitetem Dusch- und Badewasser erfolgte, ist die Keimbelastung der schrankfertigen Wäsche nicht höher als die der mit Trinkwasser gewaschenen.

Für die Sanitärbranche entfaltet sich mit dem Grauwasser-Recycling ein zusätzliches interessantes Betätigungsfeld: Durch modularen Aufbau mit einfachen Anschlussmöglichkeiten benötigt der geschulte Installateur etwa eine Arbeitsstunde um die Anlage an das vorbereitete Leitungsnetz anzuschließen. Im Hinblick auf Wartung und Betrieb ist sie vergleichbar mit einer Zentralheizungsanlage. Bei rund 4000 Euro Anschaffungskosten für eine Grauwasseranlage amortisiert sich diese bereits nach einigen Jahren durch den um ein Drittel gesunkenen Abwasseranfall.

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