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Wie passen guter Wärmeschutz und schützenswerte Fassaden zusammen?

  • 32. Sitzung des Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser: "Faktor 4 auch bei sensiblen Altbauten: Passivhauskomponenten + Innendämmung" vom 18. Mai 2005

(8.6.2005) Guter Wärmeschutz und schützenswerte Fassaden - passt das zusammen? Wie am 18. Mai in der 32. Sitzung des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser gezeigt wurde, lassen sich durch den Einsatz von Innendämmung auch Gründerzeitgebäude und Fachwerkhäuser auf ein verbessertes Wärmeschutzniveau bringen, ohne dass dadurch die Außenansicht verändert wird. Zusammen mit den von Passivhaus-Neubauten bekannten Komponenten und Methoden kann man den Heizwärmebedarf von Altbauten so auf weniger als ein Viertel reduzieren. Um dabei böse Überraschungen zu vermeiden, muss aber sorgfältig geplant und ausgeführt werden.

Bauphysikalische Modellrechnungen und fünf gebaute Beispiele zeigten: Innendämmungen lassen sich so realisieren, dass sie langfristig schadensfrei bleiben. Dafür müssen aber wichtige Voraussetzungen erfüllt werden:

  • Schlagregenschutz,
  • Luftdichtheit und
  • Wärmebrückenreduzierung  müssen stimmen,
  • aufsteigende Feuchte muss verhindert werden,
  • eine kontrollierte Wohnungslüftung ist einzubauen.

Sowohl Konzepte mit guten Dampfbremsen auf der Innenseite als auch diffusionsoffene Dämmungen mit kapillaraktiven Dämmstoffen haben sich in der Praxis bewährt - entscheidend ist hier, dass das gewählte Konzept konsequent durchgehalten wird und an Standort und Gebäude angepasst ist.

Eingehende Parameterstudien zum Feuchtehaushalt von innengedämmten Wänden, durchgeführt mit dem Feuchte- und Wärmestromberechnungsprogramm Delphin, wurden auf der Arbeitskreissitzung präsentiert. Sie zeigten u.a. die Bedeutung einer lückenlosen Ausführung der Dampfbremse, um die angestrebte dampfbremsende Wirkung tatsächlich zu erreichen. Auch ein konvektiver Feuchteeintrag durch Hinterlüftung der Dämmung ist unbedingt zu vermeiden. Dagegen zeigte sich, dass die häufig als diskutierte Flankendiffusion, z.B. an einbindenden Innenwänden, für hygroskopische Baustoffe wie Mauerwerk oder Holz normalerweise unproblematisch ist.

Mit gut ausgeführter Innendämmung und Passivhauskomponenten kann der Energiebedarf sensibler Altbauten deutlich unter das Anforderungsniveau der EnEV für den Neubau gebracht werden. Mit Außendämmung sind allerdings noch höhere Einsparungen wirtschaftlich realisierbar.

Ergebnisse und Details zu diesem Arbeitskreis werden in Protokollband AK 32 zusammengefasst. Der Protokollband zur Sitzung wird ab Sommer 2005 beim Passivhaus Institut (mail@passiv.de) erhältlich sein.

siehe auch:

  • Passivhaus Institut
    Der Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, die E.ON Energie AG (München) und die LUWOGE, das Wohnungsunternehmen der BASF (Ludwigshafen).

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