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Nachtbilder: Licht inszeniert Architektur

(27.8.2005) Markante Formen oder schmückende Elemente und die verwendeten Baumaterialien verleihen Fassaden ihren Stil. Den besonderen Reiz entfalten viele jedoch erst bei Nacht: Beleuchtet wirken sie als effektvoller Blickfang. Das dekorative Nachtbild eines Gebäudes wertet zugleich die Umgebung auf. Effiziente Lichtquellen, moderne Beleuchtungstechnik und professionelle Planung halten Energiebedarf und Kosten für die Fassadenbeleuchtung in Grenzen, betont die Fördergemeinschaft Gutes Licht (FGL).

Fassaden können auf zwei Arten illuminiert werden: durch die Anstrahlung von außen oder durch den effektvollen Einsatz der Innenbeleuchtung. Auch die Kombination ist möglich. Zur Anstrahlung aus größerer Entfernung dienen Scheinwerfer, zum Beispiel auf Masten.

Wird die Fassade aus der Nähe angestrahlt, eignen sich auch Bodeneinbauleuchten mit asymmetrischer Lichtstärkeverteilung. Für "ganz nah", also direkt an oder in der Fassade, gibt es Strahler und Beleuchtungssysteme, die entsprechend installiert werden können. Die Anstrahlung des Gesamtobjektes wirkt besonders aus der Ferne. Betont das Licht überwiegend architektonische Details, kommt die Fassade aus der Nähe betrachtet besser zur Geltung.

Licht und Schatten

Ein eindrucksvolles Licht- und Schatten-Spiel betont Konturen und Elemente wie Säulen oder Ziergiebel. Derartige Kontraste entstehen, wenn Hauptblick- und Anstrahlrichtung nicht identisch sind.

Empfehlenswert ist die Anstrahlung in einem Winkel von zirka 60 Grad zwischen beiden Richtungen, bei stark gegliederten Oberflächen bis 90 Grad. Lichtbündel sollten sich nicht kreuzen, da sonst die Schatten verwischen. Schlagschatten, mitunter ein erwünschter dramaturgischer Effekt, sind umso ausgeprägter, je näher sich die Lichtquelle am Schatten werfenden Objekt befindet.

Zur Beleuchtung an oder in der Fassade eignen sich Wandleuchten und Bodeneinbauleuchten, Strahler oder Kleinscheinwerfer. Sie sollten möglichst unauffällig angebracht oder mit ihrem Design in das Gesamterscheinungsbild integriert sein. Besonders klein - und auch sehr wirtschaftlich - sind LEDs (Licht emittierende Leuchtdioden) und die Lichtpunkte faseroptischer Beleuchtungssysteme, deren faseroptische Leitungen das Licht einer einzigen, zentral betriebenen Lampe verteilen.

Die beste Wirkung entfaltet eine Anstrahlung, wenn die Lichtfarbe der Lampen auf das Material der Fassade abgestimmt ist: Natriumdampf-Hochdrucklampen unterstreichen den Charakter warmer Farben und Materialien, für kälter anmutende Fassaden, auch solchen aus Granit oder Kalkstein, eignen sich Halogen-Metalldampflampen. LEDs und faseroptische Systeme erzeugen farbiges oder weißes Licht.

Licht hinter Glas

Moderne Gebäude verfügen häufig über großzügige Glas- oder Fensterflächen. Doch auch bei normalgroßen Fenstern eignet sich die Innenraumbeleuchtung als Alternative zur Inszenierung der Fassade. Bei der einfachsten Methode werden fensternahe Leuchten der normalen Beleuchtung eingeschaltet; sie sollten in jedem Fall zentral zu steuern und dimmbar sein.


Im Trend liegt die Gestaltung mit farbigem Licht. LEDs oder RGB-Leuchtstofflampen in den Innenräumen erzeugen nach dem RGB-Muster (Rot, Grün, Blau) jede gewünschte Farbmischung. Auch Farbwechsel - für ein dynamisches Fassadenbild - sind in beliebiger Reihenfolge und Länge programmierbar. Dafür eignet sich besonders gut die DALI-Technologie (Digital Addressable Lighting Interface).

Fassadenbeleuchtung sollte gut geplant sein - nicht nur der Wirtschaftlichkeit wegen, sondern auch, um Lichtimmission in die Umgebung zu vermeiden. Die erforderliche Beleuchtungsstärke wird von der Eigenfarbe und damit den Reflexionseigenschaften des angestrahlten Objektes (Objektleuchtdichte) und der Umgebungshelligkeit bestimmt. Generell gilt: Je dunkler das Objekt und je heller die Umgebung, umso mehr Licht wird benötigt.

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