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Serpa bindet / bündelt Kabelsalat

  • Design-Preis der "Materialica 2005" für trendige Kabelbündler des Bogener Physikers Helmut Hiendl

(18.9.2005) Er treibt jede Hausfrau in den Wahnsinn und ist nicht nur für ambitionierte Innenarchitekten ein Schandfleck in der schönen neuen Welt des Wohnens: der Kabelsalat! Staubfang und Stolperfalle, ästhetisches Ärgernis ersten Ranges - über ein halbes Jahrhundert nach der Erfindung des Computers greift die verzwirbelte Unordnung in Wohnzimmern und Büros immer noch um sich. Rechner, Scanner, Drucker, TV, Stereoanlage, Video, DVD-Player, Playstation - das heimische Kabeldickicht wird im High-Tech-Zeitalter von Tag zu Tag undurchdringlicher. Doch jetzt rückt eine Gummischlange dem schwer verdaulichen Kabelsalat zu Leibe: "Serpa" heißt die Erfindung des Physikers Helmut Hiendl (43), für die der Kunststoff-Unternehmer und Tüftler aus Bogen in Niederbayern bei der Fachmesse "Materialica 2005" vom 20.-22. September 2005 in München mit dem Design-Award ausgezeichnet wird.

Wie schon der Produktname (lat. serpens = Schlange) verrät, wickelt sich der modisch-trendige Kabelbündler wie eine Würgeschlange um seine "Opfer". Vom dünnsten Lautsprecherkabel bis zu sieben dreiadrigen Stromkabeln bändigt die Spirale, die es in zwei Größen gibt, alle losen Leitungen. Durch ihre Zusammensetzung aus zwei unterschiedlich harten Gummi-Sorten (Prinzip: "harter Kern, weiche Schale") spannt sich die Spirale sogar eigenständig nach und rutscht wegen ihrer samtig-weichen Oberfläche nicht von den Kabeln ab. Und damit das Ganze auch farblich zur jeweiligen Wohnungseinrichtung bzw. zu den umwickelten Leitungen passt, gibt es "Serpa" vom klassischen Schwarz und Silbergrau bis zum grellen Neon-Orange.

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Das innovative Kabelbündler-Konzept überzeugte auch die sechsköpfige Jury des "Materialica Design Award" unter Vorsitz des Industrie-Designers Herbert H. Schultes. In der Kategorie Material zeichneten die Experten "Serpa" mit folgender Begründung aus: "Mit Hilfe des Dilasto-Tec-Konzepts, einem Schichten-Aufbau aus zwei unterschiedlichen, gummi-elastischen Komponenten, ist es erstmals möglich, eine Spirale zu schaffen, die einerseits eine hohe dauerhafte Spannkraft besitzt und andererseits weich und griffig an den zusammengefassten Kabeln festhält."

"Das große Interesse aus dem In- und Ausland z.B. auf der Büromesse 'Orgatec 2004' in Köln hat uns gezeigt, dass wir mit unserem Produkt richtig liegen", freut sich Helmut Hiendl, dessen 50-Mann-Unternehmen am Rande des Bayerischen Waldes vorwiegend Kunststoffteile für industrielle Zwecke wie etwa Abstandhalter für Betonschalungen oder Fensterprofile produziert. Neben der bestehenden Dienstleistungs- und Produktpalette soll künftig "Serpa" zu einem wichtigen zweiten Standbein der mittelständischen Firma werden. "Wir arbeiten auch schon an Weiterentwicklungen wie rutschfesten Kabelbrücken", verrät der Erfinder.

Übrigens: Bislang gibt es die bunten Kabel-Schlangen weder in großen Baumärkten noch Einrichtungshäusern zu kaufen - erst eine kleine Schar von Händlern führt das Produkt. Das Vertriebsnetz soll jedoch künftig schnell wachsen, ist der Unternehmer überzeugt. Wer trotzdem nicht mehr länger auf den wohnlichen Kabelbinder verzichten will, kann ihn im Viererpack für 3,99 Euro direkt bei der Firma bestellen.

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