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50. BetonTage - Von der Forschung zur Praxis

(5.2.2006) Die BetonTage, der führende Fachkongress der Branche, informieren mit ihrer Jubiläumsausgabe vom 14. bis 16. Februar 2006 umfassend über die Segmente der vorgefertigten Betonbauteile. Das Angebot im Kongresszentrum Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm reicht von Vorträgen zu Betonprodukten des Straßen-, Landschafts- und Gartenbaus, des Rohrleitungsbaus über den konstruktiven Betonfertigteilbau bis hin zu Leichtbeton und Kleinkläranlagen. Die Beiträge spiegeln die Leistungsbreite und Anwendungsvielfalt des Baustoffs Beton wider und initiieren den Transfer von der Forschung zur Praxis.

Modell von einem Rundum-Betonhaus
Bild aus dem Beitrag "Zement- und Betonindustrie auf der DEUBAU" vom 20.12.2005

Retrospektive und Ausblick

Zum 50. Geburtstag der Veranstaltung darf natürlich ein Rück- und Ausblick für den Baustoff nicht fehlen. In seinem Beitrag "Beton ist Wissenschaft, ist Leben, ist Kunst" zeichnet Prof. Hillemeier von der TU Berlin die Entwicklungsschritte, die Beton im letzten halben Jahrhundert genommen hat, nach und zeigt die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten des Baustoffs auf.

Betontechnologie – Umsetzung in die Praxis

Anwendungsorientierte Forschung ist das Fundament für die Zukunft des modernen und funktionalen Bauens mit Beton und sichert so neue Einsatzmöglichkeiten für den Baustoff. Durch eine ähnliche Verformbarkeit wie Stahl können beispielsweise Hochduktile Betone mit Kurzfaserbewehrung insbesondere bei stoßartiger Belastung eingesetzt werden. Neue Einsatzfelder, vor allem im Tunnelbau, bietet eine neue Betonrezeptur, die brandbeständiger und sicherer ist als die bislang üblichen Betonzusammensetzungen.

Neu ist auch der Einsatz von tonhaltigen Suspensionen. Hierdurch soll bei gleichem oder sogar verringertem Zementgehalt gut verarbeitbarer, vollständig verdichtbarer Frischbeton hergestellt werden können. So sollen gleichzeitig eine gut verarbeitbare Konsistenz und eine hohe Grünstandfestigkeit erzielt werden - eine bisher unerreichbare Eigenschaftskombination.

Lösungen für den Hochbau

Das Podium Konstruktiver Fertigteilbau möchte mit dem Schwerpunktthema Brückenbau anhand von internationalen Beispielen auf vorhandene Marktpotenziale für die Vorfertigung in Deutschland aufmerksam machen. Ebenfalls neue Einsatzfelder für den Baustoff bieten neuartige unterstützungsfreie Halbfertigteile für Massivdecken, so genannte Stegverbundplatten, durch größere Spannweiten.

Betonkunst in Duraspezial - Blütenspiel aus farbigem Beton
Foto aus der Meldung "Betonkunst in Duraspezial - Blütenspiel aus farbigem Beton" vom 19.8.2005

Betonfertigteile in Sichtbetonqualität haben in den letzten Jahren Marktanteile hinzugewonnen. In der Baupraxis gibt es jedoch immer wieder Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der vereinbarten Sichtbetonqualität. Ein Beitrag gibt Empfehlungen für die Hersteller und zeigt, wie man durch zusätzliche Festlegungen und Vereinbarungen bereits in der Angebotsphase größtmögliche Transparenz für alle Beteiligten schafft.

Im Podium Betonbauteile mit Gitterträgern bilden die ersten Erfahrungen mit neuen Zulassungen nach der DIN 1045-1 einen Schwerpunkt. Aspekte wie die Bemessung bei dynamischer Belastung und neue Bemessungshilfsmittel bei Balkendecken mit Gitterträgern werden erörtert. Welche Konsequenzen Leitungsführungen auf die Tragfähigkeit von Stahlbetondecken haben, wird anhand der Ergebnisse des Forschungsprojekts "Abminderung der Querkrafttragfähigkeit im Bereich von Leitungsführungen" vorgestellt. Allgemein gültige Bemessungs- und Konstruktionsregeln geben Hilfestellung für die Praxis.

Dem Leichtbeton ist ein eigenes Podium gewidmet. Erdbebensicherheit und Wärmeschutz als gleichzeitig zu erfüllende Anforderungen stellen scheinbar einen Zielkonflikt dar, zu dessen Lösung Wege aufgezeigt werden. Mit dem künftig geforderten "Energiepass" für Gebäude ist auch die Produkttechnologie bei Leichtbeton-Mauersteinen und -elementen neu zu justieren. Die Eignung von Leichtbeton als Sichtbeton sowie spezielle Fragen zum Verputzen von Untergründen geben weitere Hilfestellung für die Hersteller.

Innovationen für den Tiefbau

Im Podium Straßen-, Landschafts- und Gartenbau stehen zunächst die praktischen Erfahrungen bei der Umsetzung der DIN EN 1338 im Vordergrund. Mehrere Beiträge widmen sich zudem dem Umweltschutz. Hierbei werden insbesondere die Zulassungsgrundsätze und die Erfahrungen bei der Prüfung von abwasserbehandelnden Flächenbelägen thematisiert. Darüber hinaus werden die ersten Ergebnisse eines laufenden Forschungsprojekts präsentiert, das den Einfluss von Recycling-Baustoffen als Unterbau bei konventionellen Pflasterdecken auf deren Wasserdurchlässigkeit untersucht. Vorträge über Gleit- und Rutschwiderstand von Betonwaren und die Reinigungsfähigkeit von Pflastersteinen und Platten sind weitere Themenfelder.

Das Podium Rohrleitungsbau - Schächte zeigt die neuesten Entwicklungen im Bereich Kanalbau auf. Neben einer neuen, bereits in der Praxis erprobten Methode der Dichtheitsprüfung von Rohren werden die Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, bei dem die unterschiedlichen Bettungsmaterialien für die Neuverlegung von Abwasserkanälen und -leitungen unter die Lupe genommen und ihre Auswirkung auf Tragverhalten und Nutzungsdauer der Rohre untersucht wurden. Ein Beitrag informiert über den aktuellen Stand der nationalen und europäischen Normung bei Steiggängen in Schächten. Darüber hinaus liefert das Podium den Herstellern von Betonrohren Argumentationshilfen für den Wettbewerb mit dem Substitut Kunststoffrohr.

Ein interessantes und wachsendes Marktsegment im Tiefbau stellen Kleinkläranlagen aus Beton dar. Die für Deutschland praxisgerechte Umsetzung der europäischen Normung, das aktuelle technische Entwicklungspotenzial sowie Fragen der Wartung bilden Schwerpunkte. Zudem werden Leistungsvermögen und Wirtschaftlichkeit von Kleinkläranlagen im Vergleich zur zentralen Abwasserbeseitigung erörtert. Das Podium wird für Private Sachverständige mit dem Anerkennungsbereich Kleinkläranlagen als Fortbildung anerkannt.

Tag der Marktpartner

Der dritte Kongresstag ist als Tag der Marktpartner konzipiert. Prof. Jörg Schlaich, Stuttgart, eröffnet den Tag mit einem Vortrag zum Brückenbau. Architekt Peter Kulka, Köln, referiert im Anschluss über das Thema "Mit der Geschichte bauen".


Bild aus dem Beitrag "Plastiken wie Putten und Löwen aus hochfestem Beton" vom 9.1.2006

Gemeinsam mit dem neuen Mitträger, dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V. (DBV) wird das Podium "Beton-Praxis aktuell" durchgeführt. Es richtet sich an alle, die sich mit der Planung und Umsetzung von Betonbauwerken befassen und beinhaltet u.a. Beiträge zu Problemstellungen der Praxis wie bspw. Rost auf Schalungen, Risse in Betonbauteilen, Beschichtung von Parkdecks und Tiefgaragen sowie die Nachbehandlung von Beton.

Speziell für Tragwerksplaner aus Herstellerwerken und Ingenieurbüros wurde das Podium Neues Planen in Fertigteilen konzipiert. Nach einem Jahr Anwendung der neuen DIN 1045-1 stellen sich in der Praxis zahlreiche Auslegungsfragen, auf die Antworten gegeben werden. Konkrete Themenstellungen zu Berechnungs- und Bemessungsfragen werden erörtert. Von der Kraftübertragung in Fugen, der Optimierung der Bewehrung zur Einhaltung der Betondeckung, praxisgerechter Durchbiegungsberechnung, Auslegung gegen Erdbeben nach neuer DIN 4149 bis hin zur brandschutztechnischen Bemessung von Stahlbetonbauteilen bietet sich ein breites Themenspektrum.

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