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2.000 Teilnehmer bei den 50. BetonTagen

  • Jubiläumsveranstaltung verzeichnet Besucherrekord

(10.2.2006) Die BetonTage behaupteten sich einmal mehr als Europas größter Fachkongress der Beton- und Fertigteilindustrie. 2.000 Teilnehmer aus 19 Nationen, rund 400 mehr als im Vorjahr, kamen vom 14. bis 16. Februar 2006 ins Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm. Sie nutzten den Branchentreff um sich über die gesamte Leistungsbreite und Anwendungsvielfalt des Baustoffs Beton in der Vorfertigung zu informieren.

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Das "Badeei" ist das Meisterstück von Michael Dorrer, dem diesjährigen Gewinner des Betonwerksteinpreises für Gestaltung. Der Absolvent der Bundesfachschule für Betonfertigteilbauer und Betonstein- und Terrazzohersteller in Ulm hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: eine eiförmige Badewanne aus Beton.

Erneut standen für nahezu alle Segmente vorgefertigter Betonbauteile technische Fachpodien zur Auswahl, die durch betriebswirtschaftliche und rechtliche Themen ergänzt wurden. Erstmals wurden ausgewählte Programmlinien simultan ins Englische übersetzt.

Visionen von heute, Realität von morgen

"Ideen und Impulse für die Zukunft geben, war schon immer ein wichtiges Ziel der BetonTage. Deshalb wurde auch die Jubiläumsveranstaltung zum Anlass genommen, in die Zukunft zu blicken und Ansätze für die Zukunft zu finden", so Ulrich Lotz, Geschäftsführer der FBF Betondienst GmbH und verantwortlicher Veranstalter. Auch die Eröffnungsvorträge standen unter diesem Zeichen.

Prof. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln, stellte seine ökonomische Vision für Deutschland vor. Anhand verschiedener Szenarien beschrieb er, welches Wirtschaftswachstum in Deutschland in den kommenden 20 Jahren möglich sei, wenn bestimmte Reformen langfristig und konsequent umgesetzt würden. "Wir haben es wirtschaftspolitisch in der Hand, die Lage nachhaltig zu verbessern", so sein Fazit. Im Anschluss zeigte Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender der HeidelbergCement AG, die Perspektiven der Baustoffindustrie im sich wandelnden Markt auf.

Kernzielgruppe gestärkt

Hauptzielsetzung der BetonTage bleibt die interne fachliche Weiterbildung und Kommunikation. So kamen an der Jubiläumsveranstaltung etwa 35 Prozent aller Teilnehmer aus Betonfertigteilwerken und Betrieben der Baustoffindustrie, eine Steigerung in der Kernzielgruppe um mehr als 100 auf über 700 Teilnehmer. Zwar durfte anlässlich des runden Geburtstags der Veranstaltung ein Rückblick auf 50 Jahre Betonentwicklung nicht fehlen - im Mittelpunkt des Fachprogramms standen jedoch die anwendungsorientierte Forschung und deren Umsetzung in der Praxis.

  • Hochduktile Betone mit Kurzfaserbewehrung,
  • spezielle Betonrezepturen für den Tunnelbau und
  • der Einsatz von tonhaltigen Suspensionen zur Reduzierung des Zementgehalts

... sind nur einige Stichworte aus den Inhalten des Fachprogramms. Aspekte der Erbebensicherheit, des Wärme- und Brandschutzes wurden ebenfalls behandelt. Auch Schadensfälle durch Frost-Tausalzangriff und zum Thema Weiße Wanne standen auf der Agenda.

Marktpartner hinzugewonnen

Neben der internen Weiterbildung und Kommunikation wird jedoch auch der Dialog mit den Marktpartnern der Branche immer wichtiger. Um die Vorteile der Vorfertigung ausschöpfen zu können und die Qualität am Bau zu erhöhen, erfordert es einen durchgängigen Informationsfluss und eine intensive Kommunikation zwischen allen am Bau Beteiligten. Netzwerke knüpfen, Schnittstellen schaffen, ganzheitliches vernetztes Denken, Planen und Bauen sind nur einige der Aufgaben, denen sich die Branche in Zukunft stellen muss.

Die Veranstalter der BetonTage haben die Zeichen der Zeit erkannt und auf vielfältige Weise in den letzten Jahren darauf reagiert. Zum einen wurde der Kreis der Partner und Mitträger der Veranstaltung stetig erweitert, international als auch national. In diesem Jahr konnten der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein E.V. sowie der Deutsche Ausschuss für Stahlbeton im DIN (DAfStb) als neue Träger hinzugewonnen werden. Zum anderen trägt man dieser Entwicklung im Programm Rechnung. So bieten die BetonTage seit einigen Jahren am dritten Kongresstag Podien für spezielle Zielgruppen der Branche an:

  • Das Podium "Neues Planen in Fertigteilen", das sich an Ingenieure und Tragwerksplaner richtete, denen für den Einsatz von Fertigteilen eine Schlüsselrolle zukommt, ist ein Beispiel hierfür.
  • Die Kooperationsveranstaltungen wie das Podium "Beton in der Architektur" für Architekten und die öffentliche Hand mit Beton Marketing Süd sind ein weiteres.
  • Auch das in diesem Jahr gemeinsam mit dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V. angebotene Podium "Beton-Praxis aktuell" zielte darauf ab. Es richtete sich an alle, die sich mit der Planung und Umsetzung von Betonbauwerken befassen und beinhaltete u.a. Beiträge zu Problemstellungen der Praxis wie Rost auf Schalungen, Risse in Betonbauteilen und die Nachbehandlung von Beton.

Teilnehmerstruktur spiegelt Plattformcharakter wider

Dass das Konzept aufgegangen ist, zeigt ein Blick auf die übrige Teilnehmerstruktur: Etwa 10 Prozent der Besucher stammten aus Ingenieurbüros des Hoch- und Tiefbaus. Weitere 10 Prozent kamen von der öffentlichen Hand. Über 400 Interessierte folgten den Ausführungen der hochkarätigen Referenten, die am Beispiel aktueller Projekte und Bauten über ihre Erfahrungen bei der Planung und Realisierung von Gebäuden aus Beton berichteten. Insgesamt stammten 15 Prozent der Teilnehmer aus Architekturbüros.

An Zuspruch gewonnen haben die BetonTage auch bei der Maschinen-, Software- und Zulieferindustrie, aus deren Bereich 15 Prozent der Teilnehmer stammten. Insgesamt nahmen mehr als 140 Unternehmen und Branchenorganisationen an der kongressbegleitenden Ausstellung teil. Diese schätzen die BetonTage vor allem als die Plattform mit den weitaus meisten Kundenkontakten. Durch die zunehmende internationale Ausrichtung - knapp 10 Prozent der Teilnehmer kamen aus dem Ausland - bietet der Kongress künftig ein noch breiteres Kundenpotenzial.

Die BetonTage schlagen außerdem eine Brücke zwischen Baupraxis und Hochschule. 10 Prozent der Teilnehmer waren Vertreter aus Wissenschaft, Forschung und Ausbildung. Die übrigen 5 Prozent stammten aus den Bereichen Verlagswesen, Presse, Baustoffverbände, Qualitätssicherung und Prüfwesen.

Die BetonTage haben sich somit in den letzen 50 Jahren nicht nur von einer regionalen Seminarveranstaltung zum größten europäischen Fachkongress der Branche entwickelt, sondern werden zunehmend zur zentralen, fachlich geprägten Lobbyveranstaltung für die Industrie. Diese Funktion wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut, ohne jedoch die Kernaufgaben der BetonTage aus den Augen zu verlieren. So wird es auch bei den 51. BetonTagen, die vom 13. bis 15. Februar 2007 stattfinden, wieder zukunftsweisende Impulse für die Beton- und Fertigteilindustrie geben.

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