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Unternehmen und Öffentliche Hand stecken 36 Mrd. Euro in die Modernisierung

(28.4.2006) Modernisierung ist "in" - auch im Nichtwohnbau. Knapp 60% des Nichtwohnbauvolumens, das entspricht einem Wert von rund 36 Mrd. Euro, entfallen auf dieses Segment. Das jedenfalls zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie der Heinze Marktforschung, die jetzt veröffentlicht wurde. Sie untersucht das Modernisierungsvolumen privater Unternehmen und der Öffentlichen Hand im Jahr 2004. Die fleißigsten Modernisierer waren die privaten Unternehmen. 28 Mrd. Euro oder 77% des Marktvolumens wurden von ihnen investiert. Für den öffentlichen Nichtwohnbau blieben immerhin noch 8 Mrd. Euro übrig. Klarer Spitzenreiter bei den Gebäudearten sind die wohnähnlichen Betriebsgebäude. Hierzu zählen insbesondere die Bürogebäude. Mit rund 26 Mrd. Euro decken sie 71% des Marktvolumens ab.

Modernisierungsvolumen Nichtwohnbau nach Produktbereichen
Modernisierung, Dach, Fassade, Wärmedämmung, Fenster, Anbau, Türen, Tore, Treppen, Aufzüge, Umbau, Sonnenschutz, Sichtschutz, Sanitär, Heizung, Klimatechnik, Trockenausbau, Bodenbeläge, Wand, Decke, elektrische Anlagen, Nichtwohnbau, Marktforschung, Nichtwohnungsbau, wohnähnlichen Betriebsgebäude

Mit rund 107.000 Euro kostet die durchschnittliche Modernisierungsmaßnahme im öffentlichen Nichtwohnbau mehr als doppelt soviel wie bei gewerblichen Nichtwohngebäuden (50.000 Euro). Die höchsten durchschnittlichen Modernisierungsausgaben findet man bei den wohnähnlichen Betriebsgebäuden im öffentlichen Bau (108.000 Euro pro Maßnahme).

Elektrische Anlagen führen Hitliste der Modernisierungsbereiche an

5,3 Mrd. Euro, das sind knapp 15% des Modernisierungsvolumens, entfallen auf den Bereich Elektrische Anlagen. Es folgen mit 4,3 Mrd. Euro die Dachmodernisierungen und die An- und Umbauten mit knapp 4,1 Mrd. Euro. Weniger Mittel stecken Unternehmen und Öffentliche Hand in die Modernisierung der Tore und Toranlagen, des Sonnen- und Sichtschutzes (je 0,4 Mrd. Euro) und überraschenderweise - trotz der hohen Energiekosten - in die Wärmedämmung (0,6 Mrd. Euro).

Der Süden modernisiert am fleißigsten

Mehr als 223.000-mal ließen Unternehmen und Öffentliche Hand in Bayern und Baden-Württemberg ihre Gebäude modernisieren. Damit entfällt ein Drittel des gesamten Modernisierungsvolumens im Nichtwohnbau auf den Süden Deutschlands.

Die Bedeutung des Modernisierungsmarktes

Der Beginn der 90er Jahre war zunächst gekennzeichnet durch einen Neubauboom. Das betraf sowohl den Wohnungsbau als auch den Nichtwohnbau. Doch schon in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts änderten sich die Vorzeichen entscheidend. Der Neubau musste herbe Verluste verkraften - der Modernisierungsmarkt gewann an Marktbedeutung. Im Gegensatz zum Neubau ist er als stabiler, verlässlicher Faktor wieder stärker ins Blickfeld gerückt, auch wenn er in den letzten Jahren aufgrund der allgemeinen Baukonjunktur stagniert.

Der Modernisierungsmarkt Nichtwohnbau war bisher weitgehend unbekannt. Das liegt zum einen daran, dass der Modernisierungsmarkt Wohnbau mit einem Volumen von 78 Mrd. Euro stärker wahrgenommen wird. Ein weiterer Grund kommt hinzu: Der Nichtwohnbau ist deutlich komplexer als der Wohnungsmarkt, da die Unternehmen und die Gebäudearten viel differenzierter sind.

Mit einem eigens entwickelten Hochrechnungsverfahren hat sich die Heinze Marktforschung diesem Untersuchungsfeld angenommen. Neben sekundärstatistischen Daten basiert die Studie auf Befragungen von Architekten und Handwerkern aus verschiedenen Gewerken.

Zur Studie

Die Studie umfasst 293 Seiten. Sie untersucht das Modernisierungsvolumen im Nichtwohnbau nach Baubereichen und Gebäudearten. Zu folgenden Produktbereichen liegen detaillierte Auswertungen vor (die Links in dieser Liste führen zu entsprechenden BAULINKS.de-Rubriken):

Neben dem Marktvolumen nach Produktbereichen liefert die Studie Daten zum Modernisierungsvolumen nach Ausgabenklassen, nach dem Alter der Gebäude und nach Wirtschaftsregionen.

Die Studie ist erhältlich beim Leiter der Heinze Marktforschung, Dr. Christian Kaiser; sie kostet 1.475 Euro.

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