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"Brick Award 2006" - Preise und Sieger

(29.4.2006) Zum zweiten Mal hat die Wienerberger AG, Wien, den internationalen Architekturpreis "Brick Award" ausgeschriebenen. Der "Brick Award", dotiert mit 21.000 Euro, gilt als Zeugnis für den mannigfaltigen Einsatz des Baustoffs Ziegel in der zeitgenössischen Architektur und wird alle zwei Jahre verliehen.

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1. Preis: Ferenc Cságoly und Ferenc Keller (Ungarn)

  • Wohnhaus in Pécs (Bild oben)
  • "Barbakàn Square: Einheit in der Vielfalt"

Das Siegerprojekt, ein Wohn- und Bürokomplex der ungarischen Architekten Ferenc Cságoly und Ferenc Keller, integriert sich gekonnt in seine historische Umgebung in Pécs. Es überzeugt durch seine intelligente wie sensible Auseinandersetzung mit dem Standort, die schließlich zu einer überaus gelungenen Lückenbebauung führte. Das 2004 fertig gestellte Gebäude ist keineswegs nur ein Beispiel für die ausschließliche Verwendung von Ziegel. Vielmehr geht es darum, welchen wesentlichen Beitrag Ziegel zur Umsetzung architektonischer Ziele zu leisten vermag. Die Ziegelfassade verdeutlicht, wie sich die beiden Architekten diesem spezifischen Baumaterial nähern und es schaffen, mit ihm eine subtile Bilderwelt zu kreieren. (Foto: Atila Polgàr)

2. Preis: José Ignacio Linazasoro Rodriguez (Spanien)

  • Umbau einer Kirche in eine Bibliothek in Madrid
  • "Bibliothek und Hörsaalzentrum: Vom Kirchenschiff zum Lesesaal"
  • siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps

Den zweiten Platz vergab die Jury an den spanischen Architekten José Ignacio Linazasoro Rodriguez für seinen Umbau der Kirche von San Fernando zu einer Bibliothek. Die Kirche, oder besser gesagt die Ruine, befand sich an der Südseite der Plaza Agustín in Lavapiés, einem der ältesten Stadtvierteln Madrids. José Ignacio Linazasoro baute die Kirche zu einer Bibliothek um und ergänzte sie mit einem Neubau für Seminar- und Hörsäle. Das Umbaukonzept kulminiert in der Ziegelfassade zur Plaza Agustín. Das Projekt zeigt in herausragender Weise, wie Kontinuität und Brüche in Geschichte, Technik und ästhetischem Empfinden eine absolut selbstverständliche, neue Einheit bilden können. (Foto: Miguel de Guzman)

3. Preis: Jan Soukup und John Pawson (Tschechien)

  • Neubau einer Kirche in Novy Dvur
  • "Ein von Menschen, aber nicht von Gott vergessener Ort"
  • siehe Google-Maps

Die beiden Architekten Jan Soukup und John Pawson überzeugten die Jury durch den Neubau des Nordflügels des Trapistenklosters in Novy Dvur, Böhmen. Während der Um- und Neubauarbeiten an dem ursprünglich 1750 errichteten Gebäude wurde nur der Nordflügel mit der darin befindlichen Kirche in einer vollständig anderen Form und Bauweise vom Rest der Anlage errichtet: ein durch und durch modernes Gebäude, das dennoch der besonderen Widmung entspricht. Die Kirche ist außen völlig schmucklos, die strenge hohe Wand wird nur durch einige Lichtöffnungen in wenige Linien gegliedert. Die minimalistische Gestaltung der gesamten Anlage ermöglicht zauberhafte Lichtspiele und den Genuss von unerwarteten Lichteffekten.

Sonderpreis: Antonio und Tomasio Monestiroli (Italien)

  • Erweiterung des Friedhofs von Voghera
  • "Cimitero Maggiore: Kontemplative Einfachheit"

Zusätzlich zu den drei Hauptpreisen vergab die Jury noch zwei Sonderpreise. Die italienischen Architekten Antonio und Tomasio Monestiroli beeindruckten mit ihrer Erweiterung des Friedhofs von Voghera. Der neue Teil des Friedhofs, der auch 4.000 Grabnischen enthält, besteht aus Gebäudeteilen, die sich durch bewusst einfache und essenzielle architektonische Formen auszeichnen.

Sonderpreis: Königs Architekten, Ilse und Ulrich Königs (Deutschland)

  • Errichtung der St. Franziskus Kirche in Regensburg (Bild unten)
  • "Kirchenbau in Bayern: Die Wiedererschaffung des sakralen Raums"
  • siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps

Einen weiteren Sonderpreis erhielten die deutschen Architekten Ilse und Ulrich Königs für die Errichtung der St. Franziskus Kirche in Regensburg. Der freistehenden Turm und drei denkbar schlichte Quader für Pfarrhaus, Pfarrheim und Kirche bereiten nicht auf den überwältigenden Kirchenraum vor: die ellipsoide Form mit ihren eingeschnittenen Konchen (griech.-lat.: Muschel), geneigte Wände aus geschlämmten Ziegeln, Buchenbänke und ein Boden aus schwarzgrünem Schiefer - ein Raum, der in sanfter Bewegung ist und den Betrachter doch verharren lässt (Foto unten: Christian Richters).

Übrigens: Die St. Franziskus Kirche in Regensburg von Ilse und Ulrich Königs hat im Jahr 2005 den 1. Platz beim 6. Unipor-Architekturpreis gewonnen - siehe: Meldung "Ausgezeichnete Ziegel-Architektur" vom 21.1.2005.

das Buch zum Award:

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