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Bayerischer Ziegelindustrieverband feiert 100-jähriges Bestehen

(19.5.2006) Bauen mit Ziegel hat im Freistaat eine große Tradition. Seit der Römerzeit ist es im Gebiet des heutigen Bayerns üblich, mit Ziegeln Wände zu errichten und Dächer zu decken. In früheren Zeiten bedienten klösterliche oder städtische Betriebe den Bedarf an Ziegeln. Mit zunehmender Industrialisierung und Automatisierung wurde die Ziegel-Produktion eine Angelegenheit mittelständischer Betriebe. Als diese 1906 den Wunsch äußerten, eine gemeinsame Interessen-Vertretung zu gründen, schlug die Geburtsstunde des Bayerischen Ziegelindustrieverbandes (BZV).

Heuer feiert der BZV sein 100-jähriges Bestehen und kann dabei auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Weder zwei Weltkriege noch zahlreiche Wirtschaftskrisen konnten der bayerischen Ziegelindustrie nachhaltigen Schaden zufügen. Mehr als 200 Gäste nehmen heute (19.5.) im Bayerischen Hof am Festakt teil - darunter auch Staatsminister Erwin Huber, der zudem die Festansprache hält.

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Dieter Schultheiss und Kastulus Bader

Am Vortag der Jubiläums-Feierlichkeiten gab der Bayerische Ziegelindustrieverband einen Wechsel an seiner Vorstandsspitze bekannt: Nach mehr als 20 Jahren gibt Dipl.-Ing. Dieter Schultheiss den Vorsitz ab. Zum Dank für die geleistete Arbeit wählten ihn die Mitglieder zum Ehrenpräsidenten des Verbandes. Seine Nachfolge als Vorsitzender übernimmt Dipl.-Ing. Kastulus Bader, Inhaber der Ziegelwerke Leipfinger-Bader (Buch am Erlbach). Bader hat sich in den vergangenen Jahren in der deutschen Ziegelindustrie einen Namen gemacht - als stellvertretender Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie sowie als Vorstandsvorsitzender der bundesweit tätigen Unipor-Ziegel-Gruppe. Für seine unternehmerische Leistung und sein großes Umweltschutz-Engagement erhielt Bader zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz sowie die Bayerische Staatsmedaille. "Mit Kastulus Bader erhält der BZV eine weitere außergewöhnliche Persönlichkeit als Vorstandsvorsitzenden. Er wird unseren Verband mit neuen Ideen und großem Engagement in eine gesicherte Zukunft führen", zeigt sich Hauptgeschäftsführer RA Manfred D. Zehe erfreut über die Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden.

Schwierige Lage

Bader übernimmt den Verbandsvorsitz in einer schwierigen Ausgangslage. Von der Krise in der Bauwirtschaft in den letzen Jahren blieb auch die bayerische Ziegelindustrie nicht verschont. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2005 meldet der BZV einen Rückgang des Gesamtumsatzes um 6,28 Prozent. "Die Zahlen sind allerdings besser als sie klingen", betont Hauptgeschäftsführer Zehe (Bild rechts) im Rahmen einer Pressekonferenz. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass im letzten Jahr 17,4 Prozent weniger Wohneinheiten in Bayern fertig gestellt wurden, sei das erzielte Ergebnis zufriedenstellend.

Besonders auffällig sind diesmal die unterschiedlichen Entwicklungen im Mauer- und Dachziegelbereich: "Der Bereich Dachziegel litt in 2005 vor allem an einem drastischen Preisverfall aufgrund der vorhandenen Überkapazitäten im Markt", erklärt Zehe. Im Mauerziegelbereich habe es hingegen - bei insgesamt rückläufiger Entwicklung - durchaus Regionen mit Umsatzgewinnen gegeben. Die Hintermauerziegel-Werte reduzierten sich statistisch um rund 7 Prozent bei gleichzeitigem Rückgang der Menge um rund 15 Prozent. Im Dachziegel-Sektor gab es bei den Werten einen Rückgang um knapp 11 Prozent, während die Menge lediglich um rund 8 Prozent zurück ging. Da auch andere Baustoffe rückläufige Zahlen verzeichnen, ändert sich nichts an der Stellung des Ziegels in Bayern: Mit Marktanteilen von mehr als 50 Prozent im Dachbereich sowie mehr als 70 Prozent im Bereich des aufgehenden Mauerwerks bleibt der Ziegel mit deutlichem Abstand die Nummer Eins.

Mit "vorsichtigem Optimismus" blickt der Bayerische Ziegelindustrieverband in die Zukunft. "Aus dem Mitgliederkreis hören wir, dass die momentane Auftragslage gut ist - zumindest bei unseren Mauerziegel-Werken", erklärt Zehe. Auch die für 2007 geplante Mehrwertsteuer-Erhöhung lasse hoffen, dass es in diesem Jahr noch zu Vorzieh-Effekten am Bau kommen könnte - und zudem der Nachholbedarf an Wohnungs-Fertigstellungen in 2007 greife.

Als besonders zukunftsfähig sieht der Bayerische Ziegelindustrieverband die Qualität seiner Produkte an. "Unsere Ziegel sind Zehnkämpfer. Sie sind natürlich, wärmedämmend, nachhaltig, wärmespeichernd, feuchteregulierend, frostbeständig, schallschützend, formbeständig, dauerhaft und durchs Feuer gegangen", erklärt der neue Vorsitzende Kastulus Bader. Kein anderer Baustoff könne in dieser Kombination eine solche Vielfalt an Eigenschaften für sich in Anspruch nehmen. "Aus diesem Grund wird der Ziegel auch in den nächsten Jahren seine marktbeherrschende Stellung in Bayern und ganz Süddeutschland behaupten", sagt Bader voraus.

Chronik: 100 Jahre bayerischer Ziegelindustrie-Verband

Anlässlich seines 100 jährigen Bestehens gibt der Bayerische Ziegelindustrieverband (BZV) eine Chronik heraus. Die Jubiläumsshrift veranschaulicht die Bedeutung des Baustoffes Ziegel für Süddeutschland und spannt dabei den Bogen von der Römerzeit, über das Mittelalter und die Industrialisierung bis hin zur Gegenwart. Hintergründe zum Aufgabenspektrum und Engagement des Verbandes - und damit zu den Errungenschaften für die bayerische Ziegelindustrie - ergänzen die Publikation. Die kostenfreie Chronik kann per E-Mai beim BZV in München angefordert werden: bzv@ziegel.com

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