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Erste Hohlwanddose für Brandschutzwände F90 von Kaiser

(28.7.2006) Das Elektrohandwerk stellt besonders komplexe Anforderungen an die Elektroinstallation in Brandschutzwänden der Feuerwiderstandklasse F30-F90 nach DIN 4102-4. Dabei handelt es sich um ein- oder zweischalige, nichttragende innere Trennwände mit Wandstärken ab 100 mm. Das eingesetzte Dämmmaterial ist durch die DIN 4102 Teil 17 definiert.

Danach ist der Einbau von Installationsdosen nur unter Berücksichtigung des Schmelzpunktes, der Rohdichte und der Stärke des Dämmmaterials zulässig und bedarf oftmals einer bauseitigen Umhüllung mit Gips, Fibersilikat oder vergleichbaren Materialien. Der gegenüberliegende Einbau herkömmlicher Hohlwanddosen ist nach der DIN 4102 nicht erlaubt!

Vor diesem Hintergrund hat jetzt die Kaiser GmbH & Co. KG eine neue Hohlwanddose für Brandschutzwände der Feuerwiderstandsklasse bis F90 entwickelt. Sie wurde erstmals zur "light+building" 2006 vorgestellt.

Die halogenfreie Hohlwanddose für Brandschutzwände verfügt über einen umhüllenden Dämmschichtbildner, der im Brandfall innerhalb kürzester Zeit aufschäumt und selbsttätig die Installationsöffnungen in der Brandschutzwand verschließt. Die Feuerwiderstandsklasse der Brandschutzwand bleibt dadurch gewährleistet. Auf diese Weise wird die Ausbreitung von Feuer und vor allem Rauch durch die Installationsöffnungen verhindert, was Fluchtwege sichert und zur Rettung von Menschenleben beitragen kann. Selbst bei gegenüberliegendem Einbau bleibt die Funktionalität der F90-Brandschutzwand nun auch ohne aufwändige Umhüllungen der Installation z.B. mit Gips oder Fibersilikat erhalten:

Geprüfte und bestätigte Sicherheit bietet dieses Bauprodukt für F90-Brandschutzwände durch die in Kürze durch das DIBt zu erwartende Zertifizierung nach DIN 4102-2 zum Verschließen von Elektroinstallationsöffnungen in feuerwiderstandsfähigen Wänden nach DIN 4102 Teil 4.

Die Innenabmessungen der neuen Kaiser-Hohlwanddosen für Brandschutzwände bis F90 entsprechen der DIN 49073 Teil 1, sie sind somit für alle Installationsgeräte wie Schalter, Steckdosen oder Dimmer geeignet.

Die Montage erfolgt ähnlich schnell und einfach wie die herkömmlicher Hohlwanddosen. Lediglich für die erforderliche Wandbohrung ergibt sich ein veränderter Durchmesser von 74 mm. Entsprechende Fräser bietet der Hersteller bereits in seinem Sortiment an. Die Kombination mehrerer Hohlwanddosen erfolgt, indem - nach Erstellung der Fräslöcher im Normabstand von 71 mm - der markierte dünnere Bereich des Halterandes bei den zu kombinierenden Hohlwanddosen abgetrennt wird, um den Normabstand sicherzustellen (Bild).

Die nach DIN VDE 0606 geprüften Hohlwanddosen stehen in zwei Ausführungen mit unterschiedlichen Bautiefen zur Verfügung. Als reine Gerätedose (Gerätedose HWD90) mit einer Bautiefe von 44 mm erlaubt sie den gegenüberliegenden Doseneinbau bereits ab einer Wandstärke von 100 mm. Die zweite Ausführung mit einer Bautiefe von 54,5 mm (Geräte-Verbindungsdose HWD90) kann auch als Geräte-Verbindungsdose eingesetzt werden. Die Durchverdrahtung von Geräte-Verbindungsdose zu Geräte-Verbindungsdose erfolgt durch den halogenfreien Verbindungsstutzen, die Verbindung zur Gerätedose oder die mehrerer Gerätedosen untereinander erfolgt mit handelsüblichen Leitungen.

Beide Dosen können mit max. zwei Leitungen belegt werden. Die Öffnung für die Leitungseinführung 3x1,52 wird passgenau mit der Stellung Ø 8,5 des bei Kaiser erhältlichen Universal-Öffnungsschneiders hergestellt, für 5x1,52 bzw. 3x2,52 ist die Stellung Ø 9,5 zu wählen.

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