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Menergas Klimagerät mit sorptionsgestützter Entfeuchtung serienreif

(16.3.2007) Ein neuartiges Zentralklimagerät von Menerga, das auf einem sorptionsgestützten Entfeuchtungsprozess beruht, hat nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit Serienreife erlangt. Die Absorption erfolgt mit Hilfe einer konzentrierten Lithiumchlorid-Lösung, während die für die Konditionierung der Luft erforderliche Kälte durch "adiabate" Verdunstungskühlung erzeugt wird. Zur Regeneration der Salzlösung sei Wärme auf einem Temperaturniveau von 55 bis 65 °C bereits ausreichend.


Der Absorptionsprozess findet an der Oberfläche eines Rieselfilmes statt. Die Strömungsgeschwindigkeit der Luft in dem mit Füllkörpern bestückten Absorber ist ausreichend niedrig, um einen Übertrag der Rieselflüssigkeit in den Luftstrom zu verhindern. Ein Tropfenabscheider sorge für zusätzliche Sicherheit. Die Regeneration der Salzlösung erfolgt ebenfalls innerhalb des Zentralklimagerätes, wobei hierfür jedoch nicht die Abluft genutzt werde, die nach der "adiabaten" Verdunstungskühlung bereits eine hohe Feuchtigkeit aufweise, sondern Außenluft. Die regenerierte Salzlösung wird in externe Kunststofftanks gepumpt und sei verlustfrei speicherfähig.

"Mit der sorptionsgestützten Klimatisierung füllen wir eine Lücke in unserem Angebot energieeffizienter Zentralklimageräte für die Fälle, in denen kostengünstige Wärme als Antriebsenergie zur Verfügung steht", beschreibt Dr.-Ing. Jürgen Röben, Geschäftsführer von Menerga, die Einsatzgebiete dieser Technologie. "Zu den großen Vorteilen gehört die Möglichkeit der diskontinuierlichen Fahrweise, weil Klimatisierungsbedarf und das Angebot kostengünstiger Wärme zeitlich nicht zusammenfallen müssen."

Als Wärmequelle kommen ...

  • Kraft-Wärme-Kopplung,
  • Solarthermie,
  • Abwärme aus Produktionsprozessen und
  • Fernwärme in Betracht.

Besonders ideal sei dabei die Solarthermie, weil die Anlagen genau dann am meisten Wärme liefern, wenn auch der Wärmebedarf für die Klimatisierung am größten ist. Aus einem ähnlichen Grund könne auch die Kombination mit der Kraft-Wärme-Kopplung sehr sinnvoll sein, weil deren Abwärme im Winter zur Heizung und im Sommer zur Kühlung verwendet werden kann. Die niedrigen Regenerationstemperaturen von 55 bis 65°C sind schließlich ein gutes Argument für den Betrieb der sorptionsgestützten Klimatisierung mit Fernwärme, da im Sommer die Temperatur der Versorgungsnetze von über 100 °C häufig auf teilweise weit unter 80 °C heruntergefahren wird.

Das Mülheimer Unternehmen beschäftigt sich mit der sorptionsgestützten Klimatisierung bereits seit den frühen 1990er Jahren und nahm an mehreren Forschungsprojekten teil, bevor die Umsetzung in einem konkreten Entwicklungsprojekt erfolgte. Eine Pilotanlage, die im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg erstellt wurde, arbeitet bereits über drei Jahre erfolgreich, wie das Unternehmen mitteilt. Freiburg gehört zu den wärmsten Städten Deutschlands. Darüber hinaus sind dort absolute Feuchten von 16 bis 18 g/kgtr.Luft keine Seltenheit, was hohe Ansprüche an die Entfeuchtung stellt und somit ein ideales Testfeld für den neuartigen Prozess bietet. Weitere Projekte seien bereits in der Planung und Abwicklung.

Die neuen Zentralklimageräte werden, wie der Hersteller auf der ISH mitteilte, komplett mit Steuerung und Regelung geliefert. Auch die externen Kunststofftanks für die Salzlösung inklusive der Verrohrung gehören zum Lieferumfang. Der Leistungsbereich reicht derzeit von 1.500 bis 15.000 m³/h.

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