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Haustechnik profitiert von höherem Technologisierungsgrad in Gebäuden

(20.12.2007) Der Trend zur Gebäudeautomation - also die elektronische Vernetzung und einheitliche Steuerung verschiedener Systeme wie Brandschutz, Zutrittskontrolle, Alarmanlage, Sonnenschutz und Gebäudeheizung - ist der stärkste Treiber hinter der guten Performance von Haus- und Gebäudeinstallationen in Österreich. "Gebäudetechnik aus einer Hand" wird populärer, die Grenzen zwischen den einzelnen Gewerken verschwinden zunehmend, analysieren Kreutzer Fischer & Partner | Marktanalyse in einer aktuellen Studie.

Nach Jahren nur moderater Zuwächse geht 2006 ein kräftigerer Ruck durch Österreichs  Haus- und Gebäudetechnik-Branche. Insgesamt werden rund 6,4 Mrd. Euro mit Installationen in den Teilbereichen Elektro & Elektronik, Sanitär, Wohnraumlüftung / Klimaanlage sowie Heizungs- und Sprinkleranlagen erwirtschaftet. Das beachtliche Plus von 6,4% ist auf mehrere Gründe zurück zu führen: Ein überproportionales Engagement im dynamischeren Objekt- und Sanierungsgeschäft (hier vor allem Zu- und Umbauten), eine Verschiebung der Baukostenanteile vom teilindustrialisierten Rohbau zur nach wie vor handwerklich organisierten Haus- bzw. Gebäudetechnik sowie gestiegene Baupreise im Hochbau mit Teuerungsraten in den letzten drei Jahren von jeweils knapp drei Prozent.

Hauptverantwortlich für die gute Entwicklung ist jedoch der immer höhere Technologisierungsgrad der Produkte. Der zunehmende Trend hin zur Gebäudeautomation  - vor allem in Industrie- und Bürobauten - erfordert verstärkte Anstrengungen im Bereich der Regelungstechnik und in Richtung der Integration von Einzelsystemen. Darüber hinaus tragen bauliche Veränderungen zur Aufwertung der Haus- und Gebäudetechnik bei. Eine allgemein offenere Bauweise und der verstärkte Einsatz von Glas als Baustoff erhöhen zudem die Anforderungen an die Lüftungs-, Klima- und Heizanlage zur Gebäudebeheizung bzw. zur Kühlung derselben. Die Nachfrage nach energieeffizienten Systemen und neuen Technologien bei der Gebäudetechnik kommt derzeit noch hauptsächlich aus dem Objektgeschäft (Bürogebäude, Krankenhäuser, Industriebauten, Einkaufszentren). Im Privatgeschäft werden eher Standardlösungen nachgefragt.

Zunehmende Seitwärtsintegration der Gewerke

Der Drang zum automatisierten Gebäude bringt eine Entwicklung mit sich, die nicht nur im Bereich der Elektriker und Installateure zu bemerken ist. Die Grenzen zwischen den einzelnen Gewerken werden immer unschärfer, eine klare Abgrenzung und entsprechende Zuordnung von Tätigkeiten zu den jeweiligen Gewerken wird immer schwieriger. So bieten bereits heute viele Firmen "Gebäudetechnik aus einer Hand", wovon sowohl der Kunde als auch das Unternehmen selbst profitiert. Die Firma kann interne Synergien nutzen und den Arbeitsprozess effizienter gestalten. Das kommt wiederum dem Kunden in Form niedrigerer Preise zugute zusätzlich zu dem Vorteil, nur eine einzige Firma als Ansprechpartner zu haben. Die gewerkeübergreifende Integration geht dabei hauptsächlich von Seiten der Installateursbetriebe aus. Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallationen sind sehr dynamische und innovative Bereiche. Mit dem höheren Technologisierungsgrad und der Systemvernetzung steigt die Notwendigkeit der Regelungstechnik. Diese wiederum erfordert für Installateure eher "untypische" Fähigkeiten in den Bereichen Software und Elektronik. Der Schritt hin zur Elektroinstallation ist dann nur noch ein sehr kleiner. Elektrofirmen hingegen schaffen nur selten die Integration des Installateurgewerbes ins eigene Unternehmen.

Lüftungs- und Klimainstallationen sowie Elektroinstallationen zeigen beste Performance

Das stärkste Tätigkeitsfeld innerhalb der Haus- und Gebäudetechnik stellen die Heizungsinstallationen dar mit einem Jahresumsatz von rund 2,6 Mrd. Euro. Trotz absoluten Zuwächsen stagniert dieses Segment jedoch in Relation zum Gesamtmarkt. Besser verläuft die Entwicklung bei den Elektroinstallationen mit einem Plus von 7,4% auf rund 1,4 Mrd. Euro. Lüftungs- und Klimainstallationen erleben aufgrund steigender Ansprüche an die Gebäudeautomation das stärkste Wachstum mit 9,5%. Ein Gesamtumsatz von knapp 700 Mio. Euro entspricht einem Marktanteil von rund 11%.

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