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Wie Berker auch Bakterien "ausschaltet"

<!---->(25.1.2008) Viele Bakterien werden über die Hände übertragen. Erkrankte, die einen Arzt aufsuchen, sind in Kliniken und Arztpraxen einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt. Über die gemeinsam genutzten Kontaktflächen - dazu gehören eben auch Lichtschalter - kann eine Übertragung erfolgen. Ein Lösungsansatz sind antibakterielle Oberflächen. Mit Hilfe der Silber-Ionen-Technologie hat Berker, Hersteller von Schaltern und Systemen, eine spezielle Oberfläche für seine Schalterserie Berker Modul 2 entwickelt, die vor Bakterien schützt bzw. ihr Wachstum verhindert.

Gefährliche Kontakte

Salmonellen sind spätestens seit teils tödlichen Krankheitsverläufen in Altenpflegeheimen bekannt für ihre Wirkung auf abwehrschwache Personen. Die Aufnahme erfolgt über Lebensmittel oder durch bereits infizierte Menschen, denn Salmonellen sind hochgradig ansteckend. Ein ähnlich unerfreulicher Begleiter ist das Coli-Bakterium. Für 80 Prozent aller Durchfallerkrankungen ist es verantwortlich. Dieses klassische Kontakt-Bakterium überträgt sich auch über von mehreren Personen genutzte Berührungsflächen wie Türgriffe, Lichtschalter oder Handläufe. Sorgen bereiten den Hygienikern die Staphylokokken. Sie sind mit verantwortlich für Erkrankungen aufgrund einer Übertragung während des Klinikaufenthaltes.

Je umfassender und intensiver die therapeutischen Maßnahmen, desto größer ist die Infektionsgefahr. Die öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen müssen sich aber nicht nur der Hygieneproblematik stellen, sondern auch dem wachsenden wirtschaftlichen Druck. "Ein zeitgemäßer Lösungsansatz wäre, bereits bauseitig Vorsorge zu betreiben. Beispielsweise durch den Einsatz von antibakteriellen Oberflächen in den vorrangig kritischen Bereichen", schlägt Andreas Dossow vor.

Silber-Ionen-Technologie

Viele der bisher entwickelten Beschichtungs- und Imprägnierungsverfahren waren zwar wirksam, standen aber aufgrund ökologischer und medizinischer Nachteile in der Kritik. Der Einsatz von Silber-Ionen für die Herstellung antibakterieller Oberflächen ist noch vergleichsweise jung. Aber es ist absehbar, dass die Forscher hier eine außergewöhnlich wirkungsvolle Technologie entwickelt haben, denn die "wachstumshemmende" Oberfläche ist kontinuierlich sowie langfristig unverändert wirksam und medizinisch wie ökologisch unbedenklich.


Wie funktionieren Silber-Ionen-Beschichtungen? Silber interagiert mit den Enzymen und Proteinen des Bakteriums, die für die Zellatmung verantwortlich sind und den Transport von Substanzen durch die Zellwand und innerhalb der Zelle sichern. Außerdem reagiert Silber mit der DNS der Mikrobe und verhindert somit die Zellteilung. Gleichzeitig lagern sich die Ionen an der Zellwand an, wodurch sie deren Funktionalität beeinflussen (kleiner Querverweis: "Keine Silbermünze auf der Zunge aber Silberionen in der Wandfarbe" vom 29.8.2007).

"Berker hat sich das Wirkprinzip zunutze gemacht. Es steht für das Schalterprogramm Berker Modul 2 optional zur Verfügung. Namhafte Institute wie das LGAI Technological Center der Universität Barcelona haben die Wirksamkeit der Silber-Ionen bereits bestätigt", berichtet Andreas Dossow.

Kein Allheilmittel

"Einrichtungsgegenstände und medizinische Geräte mit antibakterieller Oberfläche leisten einen wichtigen Beitrag, sofern sie als komplettes Paket in der Gebäudetechnik und -ausstattung eingesetzt werden. Vorteilhaft ist, dass sie auch bei resistenten Bakterien dauerhaft und nachhaltig effizient sind", unterstreicht Dipl.-Ing. Michael Lübbert, TGA-Fachplaner und Prokurist der "Planungsgruppe VA" Hannover, die sich unter anderem auf die technische Planung und Gebäudeausstattung in Kliniken und Krankenhäusern spezialisiert hat. Die antibakteriellen Oberflächen können bauseits also vorbeugend wirken, sie ersetzen aber niemals ein ganzheitliches Hygienekonzept.

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