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Light+Building 2008: "Wohnwelten, die haften bleiben"

  • Interview mit Claudia Herke vom Stilbüro bora.herke über das Trendforum zur Light+Building 2008

(25.1.2008) Einen Anziehungspunkt für Architekten und Innenarchitekten, den Fachhandel und Designer bietet die Light+Building vom 6. bis 11. April 2008 in Frankfurt am Main mit dem Trendforum. Im Foyer zwischen den Hallen 5.1 und 6.1 präsentiert das Stilbüro bora.herke Wohntrends für 2008/2009 in vier unterschiedlichen Rauminszenierungen. Im Vorfeld der internationalen Fachmesse für Architektur und Technik spricht Claudia Herke über das Aufspüren von Trends, die Einflüsse ihrer Arbeit und aktuelle Tendenzen im dekorativen Licht.

Frau Herke, was wollen Sie den Besuchern der Light+Building mit dem Trendforum Überraschendes bieten?

Wir wollen den Besuchern der Weltleitmesse mit dem Trendforum in vier Wohnwelten zeigen, welche Farbreihen und - wichtiger noch - Materialien für die nächste Saison von Bedeutung sind. Um Wohnwelten zu schaffen, die haften bleiben, sucht unser Stilbüro sehr individuelle Lösungen für Präsentationen und Raumkonzepte. Ziel ist, Überraschendes zu inszenieren. Deshalb vereinen wir etwa Gegensätze innerhalb einer Wohnwelt und zeigen darin Produkte von langjährig bekannten Designern genauso wie von Newcomern. Besucher sehen im Trendforum Produkte aus dem Möbel- und Leuchtenbereich so abgewandelt, dass die Trends daran erkennbar werden.

Warum gibt es vier Wohnwelten?

Cem Bora, Annetta Palmisano und ich haben in diesem Jahr vier große, starke Themen herausgefiltert, die für sich stehen können. Hinter diesen vier Farb- und Stimmungswelten stehen die vier Aussagen ...

  • puristisch, klar, minimal,
  • natürlich, organisch, technologisch,
  • dekorativ, modern, reduziert, elegant,
  • plakativ, monochromfarbig, neon, intensiv, grafisch.

Wie entstehen Trends? Wodurch lassen Sie sich bei Ihrer Suche nach Trends inspirieren?

Trends sind da, man muss sie nur sehen. Um sie wahrzunehmen, lassen wir uns von einer Vielzahl an Einflüssen inspirieren: aus der Mode und Kunst, durch Ausstellungen, Messen und Publikationen. Unsere Aufgabe als Stilbüro ist es, aus der Vielzahl an Möglichkeiten, die der Markt bietet, starke Themen herauszufiltern. Bei unserer Recherche schauen wir sehr stark auf die Modewelt, weil Trends in dieser Branche früher erkennbar sind. Man muss natürlich wissen, wie die Modeneuheiten zu lesen sind, um zu erkennen, welche wirklich Chancen haben, zu Trends zu werden.

Trends haben also ihren Ausgangspunkt in der Modebranche.

Das kann man nicht ausschließlich sagen. Aber Trendprognosen zu formulieren, nach denen die Firmen ihre Kollektionen entwickeln, kommen aus der Mode. Wir haben selbst jahrelang Trendprognosen gemacht für die Bekleidungsmessen, kamen dann von der Heimtextil in den Interiorbereich und so zu weiteren Messen wie der Light+Building.

Ist Ihre Arbeit, Trends aufzuspüren, nicht sehr subjektiv?

Wenn man Trends schon so lange beobachtet wie wir, hat man eine gewisse Objektivität. Wir haben einfach ein Gefühl dafür entwickelt, was sich durchsetzt.

Sie gestalten weltweit Trendforen. Gibt es Unterschiede zwischen einem Trendforum in Buenos Aires und Frankfurt?

Wir haben gelernt, auf die Märkte unterschiedlich einzugehen, wobei unsere Trendaussagen immer global sind. Die Präsentationsweise und Gewichtung innerhalb einer Rauminszenierung ist allerdings eine andere.

Weshalb ist die Light+Building eine gute Plattform für Ihr Trendforum?

Gerade weil wir globale Trendaussagen treffen, ist die Light+Building als Weltleitmesse besonders geeignet für unser Trendforum. Die Light+Building zeigt sehr schöne, interessante Produkte und ist eine Plattform, die Interiordesignern und Architekten tolle Anregungen gibt. Und wir können diesen Besuchern mit unseren Wohnwelten zusätzliche Impulse geben, indem wir dekorative Leuchten in einem Ambiente, in einem Raum präsentieren. Es ist wirklich beeindruckend, was man mit Licht inszenieren und modulieren kann und wie vielfältig Licht einsetzbar ist.

Stichwort Nachhaltigkeit: Wie beeinflusst dieses Thema die Gestaltung Ihrer Rauminszenierungen?

Für die Gestaltung unserer Wohnwelten ist Nachhaltigkeit ein Einflussfaktor, nach dem wir die Auswahl unserer Produkte bestimmen, indem wir beispielsweise auf langlebige Produkte achten.

Wie spiegelt sich dieses Thema konkret in einer Ihrer Wohnwelten zur Light+Building 2008 wider?

In unserer Wohnwelt "Vegetal Technology" sehen die Besucher eine Rauminszenierung mit naturinspirierten Formen und Materialien. Es ist interessant, was die Natur an Inspirationen für technologische Umsetzungen bereithält. Nachhaltigkeit ist für uns allerdings ein übergreifendes Thema, das in all unseren Wohnwelten eine große Rolle spielt, aber in der Wohnwelt "Vegetal Technology" am besten zum Ausdruck kommt.

Welche Tendenzen gibt es im Lichtbereich, speziell im dekorativen Licht?

Eine ganz große Tendenz ist die unglaubliche Experimentierfreudigkeit im Leuchtenbereich. So gibt es viele neue Ideen in der Material- und Formverarbeitung. Weitere Tendenzen sind das sehr reduzierte, puristische Design, in dem Materialität meist sehr metallisch und mit Hochglanz verbunden ist, und Technologisches im Verbund mit der Natur zu präsentieren durch eine sehr moderne Formsprache und Naturmaterialien wie Holz.

Könnte man als weitere Tendenz ergänzen, dass die Grenze zwischen technischen und dekorativen Leuchten zunehmend verwischt?

Ja, das stimmt. Man sieht bei den dekorativen Leuchten auch immer mehr das Funktionale. Funktionale Leuchten sind aus unseren Wohnwelten gar nicht mehr wegzudenken, sie haben einen wichtigen Einfluss für unsere Arbeit.

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