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Euroconstruct erwartet 2010 Bauvolumen von 1,52 Billionen Euro

(2.3.2008; BAU 2009-Vorbericht) Die Messe München sieht günstige konjunkturelle Vorzeichen für die BAU 2009, denn das Bauvolumen in Europa soll bis 2010 auf voraussichtlich 1,52 Billionen Euro wachsen. Zu diesem Ergebnis kommen die in der Euroconstruct-Gruppe zusammengeschlossenen Forschungs- und Beratungsinstitute aus 15 west- und 4 mittelosteuropäischen Ländern in ihrer jüngsten Prognose.

Danach wird das Wachstum insbesondere vom Tiefbau (3½% pro Jahr) sowie vom Nichtwohnhochbau (2½% pro Jahr) angetrieben. Der Wohnungsbau dagegen soll im Durchschnitt aller Euroconstruct-Länder im Prognosezeitraum 2008 bis 2010 eher stagnieren. Dennoch stellt er 2006 mit rund 685 Mrd. Euro noch immer den mit Abstand größten Teil der drei Bausparten, gefolgt vom Nichtwohnhochbau (440 Mrd. Euro) sowie vom Tiefbau (295 Mrd. Euro).

Das Bauvolumen erfasst sämtliche Bauleistungen zur Errichtung neuer Bauwerke und zur Erhaltung und Erweiterung der vorhandenen Bauwerksbestände. Den mit Abstand größten Teil dieser Bauleistungen erbringen nach wie vor die fünf großen westeuropäischen Länder ...

  • Deutschland,
  • Frankreich,
  • Großbritannien,
  • Italien und
  • Spanien.

Allerdings wird ihr Anteil bis 2010 von 75½% (1995) auf 71½% zurückgehen. Grund dafür ist der drastische Anteilsrückgang des deutschen Bauvolumens von 25½% im Jahr 1994 - als die deutsche Einigung Aufträge im Rekordvolumen brachte - auf voraussichtlich 16½% im Jahr 2010.

Die vier osteuropäischen Länder Slowakei, Tschechien, Polen und Ungarn werden dagegen laut Euroconstruct-Prognose weiter zulegen. Lag ihr Anteil am gesamten Bauvolumen der 19 Euroconstruct-Länder 1994 noch bei 3½%, so soll er bis 2010 auf 5½% steigen. Auch die zehn kleineren und mittelgroßen westeuropäischen Länder (Belgien, Dänemark, Finnland, Irland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz) werden der Prognose zufolge ihren Anteil am Bauvolumen bis 2010 auf 23% (1994: 21%) steigern können.

Umsatzentwicklung im Bau- und Ausbaugewerbe

Grafik aus dem Beitrag "Bauwirtschaft blickt optimistisch auf 2008" vom 24.12.2007 (Bild vergrößern)

Trotz der Flaute im Wohnungsbau blickt auch die deutsche Bauwirtschaft optimistisch in die Zukunft. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft erwartet für 2008 ein Umsatzwachstum für das Baugewerbe (Bauhauptgewerbe, Ausbaugewerbe, Energie- und Gebäudetechnik) von 2,1%. Bremsklotz ist nach wie vor der Wohnungsbau. Nachdem die Zahl der Baugenehmigungen bereits 2007 stark rückläufig war - nach einem regelrechten Boom infolge günstiger Finanzierungsbedingungen in den Jahren zuvor - wird für 2008 ein erneuter Rückgang um 9% erwartet. Euroconstruct rechnet damit, dass bis 2010 in Deutschland nur noch 2,3 neue Wohnungen je 1.000 Einwohner errichtet werden. Damit wäre Deutschland Schlusslicht in Europa. Allerdings: "Extremsituationen haben niemals lange Bestand. Spätestens 2010 wird es daher wieder zu einer sichtlichen Belebung bei der deutschen Wohnungsnachfrage kommen".

Die BAU als Maßstab

Die BAU versteht sich als ein Indikator der wirtschaftlichen Lage am Bau. So gesehen lässt der Umstand, dass die Hallen ein knappes Jahr vor Messebeginn bereits so gut wie ausgebucht sind, auf einen günstigen konjunkturellen Verlauf im BAU-Jahr 2009 schließen (siehe Beitrag "Ein Jahr vor Messebeginn: BAU 2009 so gut wie ausgebucht" vom 20.1.2008). Dazu Markus Geisenberger, der für die BAU 2009 verantwortliche Projektgruppenleiter: "Wir waren noch nie zu einem so frühen Zeitpunkt praktisch ausgebucht. Der Wunsch vieler Aussteller nach mehr Fläche zeigt, dass die Hersteller auch 2009 und 2010 mit einer starken Nachfrage rechnen, nicht nur aus Deutschland, sondern insbesondere auch aus den europäischen Ländern. Die BAU erreicht Fachbesucher aus rund 150 Ländern, darunter viele Planer, Architekten und Investoren. Von daher ist sie für Hersteller von Baumaterialien und Bausystemen die ideale Plattform, um Geschäfte vorzubereiten und anzukurbeln. Das wird auch 2009 wieder so sein."

siehe auch für weitere Informationen:

  • Euroconstruct
    In dem 1975 gegründeten europäischen Forschungs- und Beratungsnetzwerk "Euroconstruct" arbeiten Institute mit spezifischem Know-how im Bau- und Immobiliensektor aus 15 westeuropäischen und 4 mittelosteuropäischen Ländern zusammen. Das Münchner iio Institut für Wirtschaftsforschung ist Gründungsmitglied und deutsches Partnerinstitut dieses Netzwerkes. Die an wechselnden Orten in Europa veranstalteten Halbjahreskonferenzen bilden den Kern der Euroconstruct-Aktivitäten. Die letzte Konferenz, auf deren Ergebnissen diese Presseinformation beruht, fand im Dezember 2007 in Wien statt.
  • BAU 2009 (12.-17.1.2009 in München)

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