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Heizungs-Check gegen steigende Heizkosten

(1.5.2008) Heizen wird durch ständig steigende Energiepreise immer teurer. Aber in den meisten deutschen Heizungskellern schlummert noch ein ungeahntes Energieeinsparpotenzial, das recht einfach geweckt und ausgeschöpft werden kann. Wie das geht, zeigt der neue Heizungs-Check. Mit Hilfe des neuen Inspektionsverfahrens können Verbraucher zukünftig ihre komplette Heizungsanlage genau unter die Lupe nehmen lassen. Effizienz hemmende und damit Mehrkosten verursachende Problemzonen werden aufgedeckt. Nach DIN 4792 standardisiert und damit neutral, untersucht der Heizungs-Check sowohl ...

  • den Heizkessel,
  • die Dämmung der Rohrleitungen,
  • die Regelungseinrichtungen der Heizkörper als auch
  • die Systemabstimmung der gesamten Anlage im Gebäude.

Nach der Untersuchung sollte der Hausbesitzer genau wissen, ob seine Heizungsanlage effizient arbeitet oder wo sie unnötig viel Energie verschwendet. Der Heizungs-Check soll aufdecken, welche gezielten Modernisierungsmaßnahmen den Energieverbrauch und damit auch die Heizkosten erheblich senken können. Das neue Inspektionsverfahren dauert im Einfamilienhaus ca. eine Stunde, ist voraussichtlich ab Juni bundesweit über das geschulte Heizungsfachhandwerk verfügbar und wird laut Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft (VdZ) nicht mehr als 100 Euro kosten.

Entwickelt wurde der Heizungs-Check von der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft (VdZ) in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz, von der ITG Dresden. Ende 2007 ist das Verfahren in Hessen bereits auf seine Praxistauglichkeit in privaten Haushalten getestet worden. Prof. Dr. Boris Kruppa, Fachbereich Maschinenbau Mikrotechnik Energie- Wärmetechnik der Fachhochschule Gießen, wertete zusammen mit seinen Studenten die Testergebnisse aus: "Mehr als 80 Prozent der Hausbesitzer stuften den Heizungs-Check als ein gut nachvollziehbares und transparentes Verfahren ein. Begrüßt haben sie außerdem die Objektivität des Checklistenverfahrens". Die am häufigsten vorgefundenen Kostenverursacher waren ...

  • schlecht eingestellte Brenner,
  • überdimensionierte Heizkessel,
  • ungeregelte Heizungspumpen und
  • zu alte Thermostatventile an Heizkörpern.

Bereits durch Verbesserungen in diesem Bereich konnte/kann die Energieeffizienz der Heizungsanlagen gesteigert werden. Will der Hausbesitzer allerdings die optimale Energieeffizienz im Haus erzielen, dann sollte zumindest die fortschrittliche Brennwerttechnik mit Erdgas oder Heizöl zum Einsatz kommen. In Verbindung mit Solarthermie lassen sich somit bis zu 40 Prozent der Heizkosten einsparen. Aber auch Zentralheizungen, die mit Wärmepumpen, Holz oder Pellets betrieben werden, bieten wirtschaftliche Lösungen (Bild rechts aus dem Beitrag "ZIV: Altbestand bei Zentralheizungen immer noch zu hoch" vom 23.6.2007).

Gerade vor dem Hintergrund der neuen Nachrüstungsverpflichtungen in der Energiesparverordnung (EnEV), ist ein derartig ganzheitliches Inspektionsverfahren für den Hausbesitzer besonders sinnvoll. Denn der Heizungs-Check macht deutlich, welche Verpflichtungen aus gesetzlichen Vorschriften zu beachten sind. So müssen beispielsweise Öl- oder Gas-Heizkessel, die vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden, erneuert werden. Das gilt selbst dann, wenn diese nach dem 1. Januar 1996 modernisiert wurden und seitdem die Abgasverlustgrenzwerte einhielten. Ebenso ausgetauscht werden müssen alte Anlagen der Kühl-, Klima- und Raumlufttechnik. Auch Heizungs- und Warmwasserleitungen sind bis zum Jahresende ordnungsgemäß zu dämmen, vor allem dann, wenn Heizungsrohre und Armaturen durch unbeheizte Räume führen. Bei Nichtbeachtung dieser Pflichten sind Bußgelder vorgesehen. Mit dem Heizungs-Check sind Haus- und Wohnungseigentümer aber auch Vermieter gut auf diese gesetzlichen Neuerungen vorbereitet (siehe auch Beiträge "EnEV 2009 geht in die Zielgerade" vom 29.4.2008 und "Nach der EnEV-Novelle ist vor der EnEV-Novelle).

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