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Produktionsbetrieb gibt Vorrang für natürliches Tageslicht

(19.6.2008) Der Großteil der Bevölkerung hält sich heute den überwiegenden Teil eines Tages in geschlossenen Räumen auf - sei es in Büros und Fabrikationsgebäuden, in Schulen und Universitäten oder in Haushalten, die zumeist nur gefiltertes und/oder künstliches Licht erhellt. Doch inzwischen verabschieden sich immer mehr Architekten von den abgeschlossenen künstlich und voll klimatisierten Innenwelten und planen stattdessen Gebäude, die vom Austausch mit der Umgebung leben und die ohne Einbußen beim Komfort nur noch wenig Energie benötigen. So auch beim Bau eines neuen Produktionsbetriebes in Melle/Westfalen.

Die Dachflächen des neuen Produktionsgebäudes wurden mit modernen Dachoberlichtern ausgestattet. Damit können die Innenräume gleichmäßig und hell mit Tageslicht beleuchtet werden. Je nach Lage, Einzelgröße und Anzahl wirkt das einfallende Tageslicht unterschiedlich auf den Innenraum. Dadurch eignen sich die eingesetzten Lichtbänder und Lichtkuppeln ideal auch zur Beleuchtung von individuell genutzten Innenräumen.

Dachoberlichter mit Multisicherheit

Auf dem Flachdach des Produktionsbetriebes platzierte das mit der Planung und Ausstattung der Dachaufbauten beauftragte Unternehmen Essmann  aus Bad Salzuflen insgesamt 6 Lichtbänder vom Typ 940/10 in verschiedenen Abmessungen (von 3,50 x 19,65 m bis hin zu 5,00 x 39,65 m), darunter ein Lichtband (4,50 m x 30,00 m) mit integriertem HDS-Schutzsystem:


Mit dem HDS-Schutz hat Essmann ein Sonnenschutzsystem entwickelt, welches durch die Struktur eines Aluminumbleches die Sonnenstrahlen blendfrei in die darunter liegenden Räumen einfallen lässt. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten (der so genannte Laubbaumeffekt). Das Essmann-HDS-Schutzsystem bietet dabei einigen Mehrfachnutzen: Es ...

  • erfüllt die Forderungen für harte Bedachung,
  • bietet Schutz vor Durchsturz und
  • sorgt für Sonnenschutz.

Einsetzbar sei das HDS-Schutzsystem laut Essmann auf allen marktüblichen Lichtbandausführungen sowie allen eigenen Lichtkuppeln.

Außerdem wurden an den Lichtbändern 47 Personen-Absturz-Sicherungskonsolen (PAS) montiert. Diese sind von der Berufsgenossenschaft (BG) als Anschlagspunkt für den Personenschutz geprüft und zertifiziert und erfüllen die Anforderungen der Klassen A nach DIN EN 795 und DIN EN 362. Sie können als Anschlagspunkt für die Montage- und Wartungsarbeiten auf dem Dach genutzt werden.

Außerdem wurden über die gesamte Dachfläche verteilt insgesamt 26 Essmann Lichtkuppeln eingebaut. Sie bestehen aus opal eingefärbten Kunststoffschalen und sind mit einem stabilen Einfassrahmen mit angeformter Regenkante als Witterungsschutz versehen (Bild unten). Zum Teil wurden diese Lichtkuppeln unterhalb des Aufsetzkranzes mit Durchsturzsicherungen und direkt am Aufsetzkranz mit Personen-Absturz-Sicherungskonsolen ausgestattet. Zwei 24 V-Lüftungsmotoren ergänzen das ganzheitliche Essmann -Tageslichtkonzept und tragen zu einer geregelten Entlüftung der Halle bei.

Rauch- und Wärmeabzug

Entsprechend ausgerüstete Dachoberlichter dienen auch als Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (RWA). Für den Hallenneubau in Melle wurden dazu natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte vom Typ F6 mit thermisch-pneumatischer Auslösung in die Lichtkuppeln und Lichtbänder eingebaut. Im Brandfall führen sie die Hitze und gefährliche Brandgase unverzüglich aus dem Gebäude ab und schaffen so eine raucharme Schicht im unteren Bereich. Diese raucharme Schicht ermöglicht die Selbst- oder Fremdrettung der im Gebäude befindlichen Personen. Außerdem kann die Feuerwehr den Brandherd schneller orten und wirksamer bekämpfen. Ein Essmann Brandgasventilator mit einer Volumenleistung von 17.000 m³/h sowie eine Zuluftklappe (196/210) unterstützen im Bedarfsfall den natürlichen Rauchabzug.


Lichtkuppeln mit einem stabilen Einfassrahmen und angeformter Regenkante als Witterungsschutz

Dachoberlichter dienen nicht ausschließlich nur funktionalen Erfordernissen, sondern sind durchaus ein Lichtblick durch ihr wahlweise rundes, eckiges oder pyramidenförmiges Design in vielen Ausstattungsvarianten. Und nicht zuletzt ist die Nutzung natürlicher Energiequellen ein wirtschaftlicher Aspekt, der auch bei der Industriehalle in Melle zur Verringerung der Energiekosten beiträgt.

Sofern die Oberlichter mit integrierten Lüftungssystemen ausgestattet sind, leiten sie die verbrauchte Luft ins Freie und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Dies funktioniert ohne aufwändige Regeltechnik allein durch den thermischen Auftrieb. Einmal installiert, verursacht das Lüftungssystem nahezu keine Kosten mehr, denn es arbeitet weitgehend energie- und wartungsfrei.

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