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Echtes Parkett hat viele Leben

(18.7.2008) Parkett ist ein bemerkenswert dauerhafter Bodenbelag: Wenn die Oberfläche eines Parkettbodens nach jahrelangem Gebrauch stumpf und matt geworden ist, lässt sie sich vergleichsweise leicht wiederbeleben: „Parkett ist der einzige Bodenbelag, der je nach Stärke der Laufschicht sogar mehrmals total renoviert werden kann“, betont der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (vdp), Ralph Plessmann. Und wenn gewünscht, kann mit einer Oberflächenbehandlung auch gleich der Stil des Fußbodens verändert werden.


Grafik aus dem Beitrag "Parkett-Qualitäten: Massivparkett und Mehrschichtparkett" vom 5.11.2003

Maschinelles Abschleifen und eine schützende Versiegelung verhelfen Parkett zu neuem Glanz. Wie oft der Boden abgeschliffen werden kann, richtet sich nach der Dicke seiner Echtholz-Laufschicht:

  • mit Parkettfarbe eingefärbtes ParkettBei Mehrschichtparkett reicht diese Schicht von 2,5 bis 6 mm.
  • Massivparkett besteht dagegen aus bis zu 22 mm dickem Holz.

Wird ein Parkettboden renoviert, werden etwa 0,5 mm der Nutzschicht abgetragen. Selbst bei nur 4 mm Nutzschicht kann der Boden bis zu zweimal aufgearbeitet werden. Es bleibt dann immer noch eine gut nutzbare Laufschicht übrig.

Gutes Mehrschichtparkett hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 40 Jahren; an Massivparkett erfreuen sich sogar noch die Enkel, denn es überdauert viele Jahrzehnte. „Wenn man bedenkt, wie oft ein weniger dauerhafter Bodenbelag in dieser Zeit ausgetauscht und neu gekauft werden müsste, erscheinen die Quadratmeterpreise für hochwertiges Parkett plötzlich gar nicht mehr so teuer“, rechnet der vdp-Vorsitzende.

Durchschnittlich drei bis vier Schleifgänge

Damit Parkett wie neu aussehen kann, muss die alte Oberfläche zunächst mit ihrem Lack-, Wachs- oder Ölfinish komplett abgeschliffen werden. Mit einem Schleifgang ist es aber nicht getan: Im Durchschnitt muss ein Boden drei bis vier Mal mit der Bandschleifmaschine bearbeitet werden. Je älter und unebener der Boden ist, desto gröbere Körnungen sollten die Schleifbänder haben. Üblich sind die Körnungen 24, 36, 60 und 100:

  • Zuerst kommt der Grobschliff mit den Körnungen 24 und 36, um die alte Oberflächenbeschichtung restlos zu entfernen.
  • Die mittlere Körnung 60 sorgt dafür, dass der Boden eben wird.
  • Zeigen sich während des Schliffes feine Risse oder Fugen, können diese mit einer Mischung aus Fugenkitt und feinem Schleifstaub ausgebessert werden.
  • Danach folgt der Feinschliff mit den Körnungen 100 oder 120 für eine glatte Oberfläche.

Nicht vergessen sollte man, den Boden nach jedem Schleifgang gründlich zu staubsaugen.

Die Oberfläche setzt neue Akzente

Das Abschleifen des alten Holzbodens lässt Raum für Neues: War der Boden früher versiegelt, um widerstandsfähiger gegen spielende Kinder zu sein, so könnte man das Parket jetzt mit einer gewachsten oder - vielleicht sogar farbigen - geölten Oberfläche versehen.

Ob das Holz geölt oder lackiert wird, ist letztlich Geschmackssache. Beim Versiegeln sind in der Regel eine Grundierung, ein Zwischenschliff und mehrere Lackaufträge nötig. Auch Öl sollte in der Regel mindestens zweimal aufgetragen werden und aushärten.

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