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Seminar "Messtechnik am Bau" am 15.9.

  • Der messtechnisch geadelte Irrtum in Schadenanalyse und Rechtsprechung

(10.8.2008) Messtechnik ist nach wie vor nicht im Lehrplan der Studiengänge für Architektur und Bauwesen enthalten. Begriffe wie Messfehler, Messgenauigkeit, Reproduzierbarkeit, Störeinflüsse, Fehlerrechnung und Messauswertung sind aber so aktuell wie vor 100 Jahren.


Bild aus dem Beitrag "Neue portable Wärmebildkamera für die Thermographie" vom 3.2.2008

Der Respekt vor dem Messen nimmt in gleichem Maße ab, wie Messgeräte immer kleiner, leichter, billiger und "leistungsfähiger" werden. Messergebnisse, möglichst bunt ausgedruckt, beeindrucken Laien und Richter im Bauprozess. Was früher Ausbildungsberuf war, ist heute billiger "Mess-Rummelplatz" für Amateure aller Art.

Alles beginnt mit der Frage: "Warum, was, wie, wo, wann und womit"? Wer sich diese Frage stellt, bevor er ...

  • ein Messgerät erwirbt,
  • eine Messung für erkenntnisdienlich hält,
  • eine Messung durchführt oder durchführen lässt,

... wird womöglich erkennen, dass man gar nicht messen muss oder kann, was man wissen müsste. Messung ist die Krönung und Bestätigung (oder auch nicht) der Analyse oder Theorie. Also: Erst Denken, dann Messen! Oder eben auch nicht.

Wenn man misst, muss man wissen, dass und warum Messergebnisse stets und unvermeidbar mit Messfehlern behaftet sind. Wer dies nicht weiß oder ignoriert, ist nicht sachverständig, sondern bestenfalls geschäftstüchtig. Wenn einer unsinnigen Messung Fehldenken, Fehlrechnung und Fehlfolgerungsgutachten folgen, womöglich auch noch gedanklich und zitierend gestützt durch einschlägigen Normennonsens (z.B. "Temperaturfaktor") in DIN 4108, ist die fachliche Katastrophe perfekt.

Vielleicht "kaufen" Sie auch nur spezielle Messungen wie z.B. Bauthermografie und Blower-Door als Dienstleistung anstelle eigener Messungen? Wie beurteilen Sie dann die Qualität und Richtigkeit Ihrer gekauften Messungen? Interpretieren Sie als gelernter Messtechniker und Baufachmann die Ergebnisse oder überlassen Sie auch diese Tätigkeit jemandem, der sich in Sachen Spezialmessung empfiehlt? Genau um diese Fragen soll es im Seminar "Messtechnik am Bau" gehen:

  • Montag, 15. September 2008
  • 09:00 bis 18:00 Uhr
  • Veranstaltungsort:
     - Seminargebäude der IHK zu Dortmund,
     - Märkische Str. 120,
     - 44141 Dortmund
     - siehe Google-Maps
  • Kosten: 250 Euro inkl. Bewirtung (zahlbar nach Rechnungserteilung)
  • Von der Architektenkammer NRW anerkannt als Fortbildungsveranstaltung für Architekten und Innenarchitekten mit zehn Unterrichtsstunden.

Aus der Erfahrung seiner eigenen Arbeit will der Referent Dipl.-Physiker Rainer Bolle die Seminarteilnehmer an Randgebiete heranführen, in denen die staatliche Verordnungsgebung "Messungen" initiiert, die diesen Namen nicht verdienen. Unbeliebt bei Scharlatanen und Normen-Profiteuren will Bolle die Teilnehmer mit neutraler und rücksichtenloser Information konfrontieren zu den ...

  • Grundlagen von Messungen, Messverfahren (insbesondere Feuchte, Temperatur, Luftgeschwindigkeit, Thermografie, Blower-Door),
  • Messfehlern und
  • deren Behandlung.

Die Frage der Beurteilung von Messergebnissen wird ebenso behandelt, wie die richtige und zwingend erforderliche Darstellung von Messergebnissen und Fehlertoleranzen in Gutachten.

Übrigens: Die Teilnehmer sollen gern eigene Schadenbilder/Problemfälle zum Seminar mitbringen.

Zielgruppe des Seminars "Messtechnik am Bau" sind (Bau-)Sachverständige, Techniker, Handwerker und vor allem auch Juristen, die von der Bedeutung und rechtlichen Bewertung von Messungen und Messergebnissen betroffen sind sowie sonstige Interessierte.

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