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-48,3% zu -4,7%: Wohnungsneubau rückt in die Zentren

(24.8.2008) Die Bauwillig- und -tätigkeit konzentriert sich zunehmend auf die Zentren der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung - also dorthin, wo „etwas los ist“ und die Perspektiven für Arbeitsplätze und Einkommen am günstigsten erscheinen. Wie LBS Research aus der aktuellen amtlichen Genehmigungsstatistik ableitet, hat sich der Neubau vor allem außerhalb der Ballungsräume schwach entwickelt: So wurden 2007 in den 6+3 wichtigsten westdeutschen Ballungszentren „nur“ 4,7% weniger Wohneinheiten genehmigt als 2003. Außerhalb der Zentren und ihrem Umland machte der Rückgang in Westdeutschland in nur vier Jahren allerdings 48,3 Prozent aus:


Als Ballungsräume erfasst die Statistik die Städte Hamburg, Bremen, Hannover, Stuttgart, Nürnberg und München mit ihrem jeweiligen Umland sowie die Regionen Rhein-Ruhr, Rhein-Main und Rhein-Neckar. Außerhalb dieser Regionen haben sich in den letzten vier Jahren über drei Viertel des Wohnungsbaueinbruchs in Westdeutschland abgespielt, der insgesamt von 251.500 auf 154.700 Baugenehmigungen zurückging. Damit entfallen mittlerweile auf die Ballungsräume 47,9% des Wohnungsneubaus - 9 Prozentpunkte mehr als noch im Jahre 2003.

Übrigens: In den Wirtschaftszentren werden inzwischen fast so viele Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern - nämlich 32.000 - errichtet wie Geschosswohnungen (34.400). Dabei gibt es auch innerhalb der Ballungsräume durchaus signifikante Unterschiede: Während in den Kernstädten doppelt so viele Wohneinheiten auf der Etage entstehen, kommen Eigenheime im unmittelbaren Umland auf das Anderthalbfache der Geschosswohnungen.

Wenn sich der Neubau in Deutschland von der erreichten Talsohle aus demnächst wieder erholt, so dürfte der Weg nicht zurück in weiter entfernte, periphere Gebiete führen. Der Wohnungsbau folge immer deutlicher dem Wachstum der vielen regionalen Zentren mit ihrem Arbeitsplatzangebot. Alle Analysen zeigen zudem, dass die Menschen mehr denn je darauf achten, zwischen Arbeitsplatz und Wohnung keine allzu großen Entfernungen in Kauf nehmen zu müssen. Die Wohnungs- und Baulandpolitik müsse dieser Entwicklung Rechnung tragen und möglichst viele Flächen für städtisches und stadtnahes, familiengerechtes Wohnen zur Verfügung stellen. Nur so könne man der künftig wieder steigenden Nachfrage nach Wohnraum wirklich gerecht werden.

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