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Bauen Mit Stahl und DSTV gründen "Initiative Nachhaltiger Stahlbau"

(31.8.2008) Die Entwicklung ganzheitlicher Qualitätsstandards für das Bauwesen steckt in Deutschland noch in den Anfängen. Die zukünftigen Anforderungen für nachhaltiges Bauen reichen weit über energetische Fragestellungen hinaus, die bisher im Vordergrund standen. Alle Baustoffe sind aufgerufen, ihren Beitrag hierzu zu leisten. Deshalb haben Bauen Mit Stahl und der Deutsche Stahlbau-Verband DSTV jetzt die "Initiative Nachhaltiger Stahlbau" (INS) gestartet, um das Thema für den Baustoff Stahl aufzuarbeiten und zu koordinieren sowie die Kommunikationsarbeit hierüber zu verstärken.

Kurzfristiges Ziel von INS ist es, von Seiten der Stahlbau-Community eine einheitliche und qualifizierte Mitarbeit und Begleitung des Themas, auch gegenüber Ministerien und Behörden, sicherzustellen. Im Weiteren sollen alle Aktionen zu Forschung, Umsetzung und Marketing konzertiert erfolgen. Interessierte Organisationen, Verbände und Hochschulen sind zur Mitarbeit aufgerufen.

Deutschland ist der mit Abstand größte Stahlbaumarkt in Europa. Etwa 25% der Stahlproduktion gehen hier in den Baubereich (11 Mio. t), davon über 2 Mio. t in den konstruktiven Stahlbau. "Die Nachhaltigkeitsanforderungen bieten für den Stahlbau große Chancen", sagt Dr. Bernhard Hauke, Geschäftsführer von Bauen Mit Stahl. "Viele Bauherren nehmen die Nachhaltigkeitseigenschaften des Stahlbaues als selbstverständlich wahr. Manche haben sie aber bisher auch ignoriert, weil kurz- bis mittelfristige Betrachtungsweisen die Investitionsentscheidung dominierten. Zukünftig werden alle Baumaßnahmen einer Lebenszeitanalyse unterworfen, die herkömmliche Rentabilitätsrechnungen teilweise in Frage stellt."

"Schnell - weit - leicht" diese Attribute kennzeichnen die Stahlbauweise. Sie sind abgeleitet aus den spezifischen Werkstoffeigenschaften von Stahl. Diese ermöglichen das elementierte, industrielle Bauen mit weit spannenden Konstruktionen bei hoher Tragfähigkeit und Flexibilität, die gleichzeitig kleine Querschnitte und ein geringes Eigengewicht aufweisen. Hinzu kommen emissionsarme Baustellen. Außerdem sind Stahlkonstruktionen demontierbar und ohne Qualitätsverlust recyclebar. Die Stahlbranche sieht sich deshalb als Vorreiter der Nachhaltigkeit, weil dieser Leitgedanke der Stahlbauweise bereits systemimmanent ist. Besonders bei Gewerbeimmobilien schafft Nachhaltigkeit einen echten Mehrwert. Deshalb hat es sich die "Initiative Nachhaltiger Stahlbau" zum Ziel gesetzt, die Vorteile der Stahlbauweise noch transparenter zu machen und sie in messbare Qualitätskriterien umzusetzen.

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Bild aus dem Beitrag "Dokumentation über Aufstockung in Stahl-Leichtbauweise" vom 17.3.2008

Stahlbau auf der BAU 2009

Wie Architekten, Planer und Bauherren diese Vorteile in nachhaltige Baustrukturen überführen können, soll auf der BAU 2009 in München (12.-17.01.2009) von Bauen Mit Stahl (Halle A2 / Stand 321) anhand beispielhaft realisierter Objekte und Planungstools vorgestellt werden. Auf dem Fachforum "Industrie- und Gewerbebau - Nachhaltig Bauen Mit Stahl" (Mittwoch, 14.01.09, 9.30 Uhr, ICM Saal 4) präsentieren Bauausführende Objekte, die bereits dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit folgen. Dabei wird auch über Vorteile und Vorgehensweisen der integralen Planung berichtet.

Die ersten deutschen Gütesiegel für Büro- und Verwaltungsgebäude sollen von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), zu deren Mitgliedern auch Bauen Mit Stahl gehört, auf der BAU 2009 verliehen werden. Grundlage des Gütesiegels sind Kenngrößen, die von der DGNB und dem so genannten "Runden Tisch Nachhaltiges Bauen" beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) entwickelt und mit Experten, Verbänden und Organisationen der Bauwirtschaft - teilweise auch kontrovers - diskutiert werden. Ein "Leitfaden Nachhaltiges Bauen" des BMVBS wird Richtschnur für alle Bundesbaumaßnahmen. Diese Entwicklungen werden zu Veränderungen auf dem Immobilienmarkt führen.

International gibt es für die Qualitätsbewertung von Gebäuden bereits mehrere Systeme, z.B. in Frankreich, Großbritannien, der Schweiz, Japan und den USA, von denen das nordamerikanische LEED (Leadership in Energy & Environmental Design) das bekannteste ist. Zu den Besonderheiten des deutschen DGNB-Siegels gehört, dass es auf dem Lebenszyklus-Gedanken aufbaut und neben ökologischen Aspekten auch ökonomische und soziokulturelle einbezieht.

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