Baulinks -> Redaktion  || < älter 2008/2064 jünger > >>|  

Passivhausdach mit lediglich 5 cm Dämmung?!

(16.12.2008) Mit QASAroof will Variotec auf der BAU in München ein neues Aufdachdämmsystem präsentieren, das mit Dämmstärken von lediglich 5 cm den Passivhausstandard erreichen soll. Damit ließen sich dann Dächer im Alt- und Neubau auf Passivhausniveau wirtschaftlich dämmen, ohne dabei durch dicke Dämmpakte optische Abstriche machen zu müssen:


Bauherren, die ihr Dach energetisch optimieren und den Dachraum gleichzeitig bewohnbar machen wollen, bietet der Markt viele Dämmsysteme an. Dabei gilt der Grundsatz: Mit zunehmender Dämmstärke erhöht sich der Energieeinspareffekt. Um beispielsweise ein Gebäude auf Niedrigenergiehausniveau zu dämmen, sind in der Regel ca. 20 cm Dämmstärke erforderlich. Um jedoch im Dachbereich Passivhausniveau zu erreichen, reicht der Platz zwischen den Sparren mit herkömmlichen Dämmstoffen nicht mehr aus. Eine zusätzliche Aufdachdämmung muss her. Dadurch entstehen Dämmstärken von bis zu 30 cm. So funktioniert das Dach zwar energetisch, ästhetisch gefallen die dicken Dämmstoffpakete jedoch nicht jedem Bauherrn. Da der Dämmstoff die Räume zwischen den Sparren komplett ausfüllt, verschwindet die historische Dachkonstruktion meist unter einer Lage Gipskartonplatten. Auch sind hier raumseitige Baumaßnahmen nötig, welche sich für den Bauherren möglicherweise belastend auswirken.

Gegebenenfalls sind auch raumseitige Sparrenaufdoppelungen und Untersparrendämmungen nötig. Außerdem engen die großen Dämmstoffstärken im Gaubenbereich den Blick nach draußen ein, die Fenstergrößen und somit die Belichtungsflächen reduzieren sich. Die großen Aufbauhöhen und Ansichtsbreiten an Trauf- und Ortgang entsprechen selten den architektonischen Ansprüchen mit schlanken Proportionen und verursachen zusätzliche Kosten durch Anpassungs- und Änderungsarbeiten.

Variotec, Hersteller von Außen-, Spezial- und Funktionstüren, Passivhausfenstern und Wandsystemen sowie Sandwichelementen im Bereich des energieoptimierten Bauens, hält für diese Probleme seit kurzem eine Lösung parat: Mit QASAroof, einer baustellenoptimierten Weiterentwicklung der Vakuum-Isolations-Paneele (VIP), lassen sich Altbauten nun mit einer nur max. 50 mm starken Aufdachdämmung auf Passivhausniveau dämmen. Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit der VIP-Elemente von lediglich 0,008 W/mK bleibt die Dämmung bemerkenswert schlank. So können Bauherren mit QASAroof trotz Passivhausdämmung ihre Dachstühle von Innen sichtbar belassen sowie Gauben ohne verkleinerte Fenster realisieren. Und auch die Ansichtsbreiten an Traufe und Ortgang verändern sich gegenüber einem konventionell ausgebauten Dach kaum. Somit sollen sich nicht nur energieoptimierte Dämmaufbauten realisieren lassen, sondern zudem auch Kosten sparen. Ein weiterer Vorteil: Da die Dämmebene oberhalb der Sparren durchläuft, gibt es keine wärmedämmtechnischen Schwachstellen.

Festgehalten werden die vorkonfektionierten im Grundmaß 60 x 120 cm großen QASAroof-Elemente über die Klemmwirkung der Konterlatten. Nachdem der Dachhandwerker die vorgefertigten Elemente auf der Schalung (bei Sanierungen kann als Wetterschutz eine Schutzabdichtung auf der Dachschalung erforderlich sein) eingebaut hat, verlegt er darüber eine Unterdeckbahn als wasserführende Ebene. Darauf schraubt er die Konterlatten fest und klemmt dadurch gleichzeitig die Aufdachdämmung fest ein. Damit durch die Befestigung keines der Vakuumdämmelemente beschädigt wird, schützt zum einen eine zusätzliche beidseitige Hülle die QASAroof-Elemente. Zum anderen ist jeder Verschraubungspunkt exakt planbar und kann an die baulichen Vorgaben der Sparrenlage genau angepasst werden. So befindet sich an den Verschraubungsstellen keine VIP-Dämmung, sondern ein 8 cm breites PUR-Ausgleichselement (nächstes Bild unten). Danach kann der Einbau der Dachlatten und der Dacheindeckung erfolgen. Die Ausgleichsstücke aus PUR werden zwischen den QASAroof Platten verlegt und mit vakuumgedämmten gleichbreiten Ausgleichsstücken ergänzt.


Erstmals kam QASAroof bei der Sanierung eines Einfamilienhauses 2007 in Würzburg zum Einsatz. Hier verbesserte das Dämmsystem den U-Wert des Daches um ca. 100%, bei schlanker nur 3,0 cm starker Aufbauhöhe der Vakuumdämmplatten. Doch nicht nur im Altbau, auch für das Neubaudach bietet sich QASAroof als Passivhausdämmung an. Im oberpfälzischen Voggenthal beweist das Dämmelement als Kerndämmung in vorgefertigten Dachsandwichelementen beim Einsatz im Nullheizenergiehaus seit 2005, dass es zu energetischen Höchstleistungen fähig ist.

siehe auch für weitere Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH