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Roadmap Energiepolitik 2020

<!---->(15.2.2009) Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Matthias Machnig hat am 12.2 ein Gesamtkonzept zur Energiepolitik bis zum Jahr 2020 vorgestellt. "Die Roadmap ist eine seriös durchgerechnete Handlungsanweisung, mit der wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern können. Wir zeigen damit, wie wir Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbare Energiepreise zusammenbringen", sagte Machnig bei einer Veranstaltung in Berlin.

"Wir werden den Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung bis 2020 auf über 30 Prozent ausbauen, den Atomausstieg umsetzen und uns für effizientere fossile Kraftwerke einsetzen", sagte Machnig. Durch Einsparmaßnahmen wie die energetische Gebäudesanierung und durch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien lasse sich der fossile Wärmebedarf bis 2020 um ein Viertel senken. "Auch im Verkehrsbereich liegen noch große Potenziale. Mit Hilfe effizienterer Technologien, durch den Einsatz von nachhaltigen Biokraftstoffen und durch eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene lassen sich die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrsbereich bis 2020 um mindestens 20 Prozent reduzieren", sagte der Staatssekretär.

Während vor allem bei der Förderung der erneuerbaren Energien bereits viel erreicht worden ist, besteht im Bereich der Energieeffizienz noch enormer Handlungsbedarf. Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, die Energieproduktivität bis 2020 gegenüber dem Jahr 1990 zu verdoppeln. "Um dieses wichtige Ziel zu erreichen, müssen wir den Strombedarf bis 2020 um 11 Prozent reduzieren. Dafür brauchen wir effizientere Kraftwerke - und wir müssen für mehr Effizienz in der Nachfrage sorgen. Deshalb brauchen wir ein Energieeffizienzgesetz, das diesen Namen auch verdient. Es muss zusätzliche Impulse für Energiedienstleistungen und wirtschaftliche Energieeffizienzmaßnahmen geben. Außerdem wollen wir, dass in energieintensiven Betrieben ein Energiemanagement eingeführt werden muss", sagte Matthias Machnig.

Roadmap Energiepolitik 2020. Neues Denken - Neue EnergieDie "Roadmap Energiepolitik 2020. Neues Denken - Neue Energie" konzentriert sich auf die zehn wichtigsten energiepolitischen Handlungsfelder. Dabei wird das bislang Erreichte analysiert und konkret aufgezeigt, was bis zum Jahr 2020 noch zu tun ist.

BEE begrüßt Roadmap

Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) begrüßt die vorgestellte Roadmap Energiepolitik 2020 des Bundesumweltministeriums. Das Konzept stelle insgesamt einen geeigneten Fahrplan für die Energieversorgung der Zukunft dar und bestätige wesentliche Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. "Wenn wir unabhängiger von Rohstoffimporten und Preisschwankungen werden und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung stärken wollen, müssen wir auf mehr Energieeffizienz und Erneuerbare Energien setzen. Das hat das Umweltministerium in seiner Roadmap unmissverständlich klar gemacht", erklärt Björn Klusmann, Geschäftsführer des BEE. Nach Ansicht des BEE könnten allerdings die Erneuerbaren Energien bis 2020 in allen Bereichen - Strom, Wärme und Kraftstoffe - noch deutlich schneller wachsen als vom Umweltministerium angenommen.

Im Stromsektor bleibe das Konzept beispielsweise deutlich hinter den Möglichkeiten zurück. Während das Ministerium von einem Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch von "mehr als 30 Prozent" im Jahr 2020 ausgehe, prognostiziere der BEE in seiner aktuellen Studie Stromversorgung 2020 bereits einen Anteil von 47 Prozent. "Hier wird die Erneuerbare-Energien-Branche den Fahrplan des Umweltministeriums ganz klar übertreffen", kündigt Klusmann an. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei, dass der gesetzlich verankerte Vorrang für die Erneuerbaren Energien erhalten bleibe. "Es ist deshalb gut und wichtig, dass das Umweltministerium den aktuellen Bestrebungen, den Atomausstieg in Frage zu stellen, eine klare Absage erteilt", sagt Klusmann. Denn längere Laufzeiten für Kernkraftwerke seien in der Praxis letztlich nur unter Einschränkung des Vorrangs Erneuerbarer Energien umsetzbar.

Mehr Klarheit ist nach Ansicht des BEE auch in der Frage fossiler Großkraftwerke gefragt. "Die Erneuerbaren Energien werden die Stromproduktion von Jahr zu Jahr stärker prägen. Wir benötigen deshalb flexible Kraftwerkseinheiten, die das wechselnde Angebot von Wind und Sonne optimal ergänzen. Außerdem müssen Ausbau und Weiterentwicklung von Stromspeichern vorangetrieben werden", erläutert Klusmann. Wenig flexible Großkraftwerke ohne Kraft-Wärme-Kopplung seien in diesem Zusammenspiel nicht das richtige Element, vielmehr behinderten sie die notwendigen Entwicklungen.

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