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ifo zur Bauwirtschaft: Preisdruck lässt leicht nach

(6.9.2009) Nach den Ergebnissen des ifo August-Konjunkturtests hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe leicht aufgehellt. Die Unternehmen beurteilten ihre augenblickliche Geschäftslage etwas günstiger als im Vormonat. Bezüglich des weiteren Geschäftsverlaufs waren sie nahezu unverändert zurückhaltend.

  • Der Ausnutzungsgrad der Geräte stagnierte bei 69% (saison- und witterungsbereinigt); vor Jahresfrist waren die Kapazitäten nur unwesentlich besser ausgelastet (70%).
  • Im Durchschnitt der Bausparten waren die Auftragsreserven mit 2,4 Monaten (saison- und witterungsbereinigt) genauso groß wie im Juli sowie vor einem Jahr.
  • Rund 40% der Testfirmen zeigten sich mit ihrer Auftragssituation unzufrieden.
  • Die Firmenmeldungen deuten darauf hin, dass der Druck auf die Preise geringfügig nachgelassen hat. Für die nächsten Monate rechneten die Testteilnehmer nur noch mit geringen Preisabschlägen.
  • Die Unternehmen beabsichtigen, ihren Personalbestand in den nächsten Monaten nicht zu verändern.
Geschäftslage und -erwartungen im Bauhauptgewerbe (August 2009; Salden, saisonbereinigt)

Im Hochbau hat sich das Geschäftsklima laut ifo weiter aufgehellt. Diese positive Entwicklung vollzog sich in allen drei Teilsparten. Besonders kräftig verbesserten sich dabei die Lageurteile im öffentlichen Hochbau, während im gewerblichen Hochbau vor allem in den Erwartungen erhöhte Zuversicht zum Ausdruck kam:

  • Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten verharrte bei 68% - vor einem Jahr war er ebenso groß.
  • Die Reichweite der Auftragsbestände verkürzte sich im Wohnungsbau von 1,9 auf 1,7 Monate und stagnierte sowohl im öffentlichen Hochbau (2,1 Monate) als auch im gewerblichen Hochbau (2,5 Monate). Im Durchschnitt der Hochbausparten wiesen die Unternehmen Auftragspolster in Höhe von 2,1 Monaten auf (August 2008: 2,3 Monate). Per saldo bezeichnete knapp die Hälfte der im Wohnungsbau bzw. im öffentlichen Hochbau tätigen Unternehmen die Auftragsbestände als zu klein.
  • Die Testergebnisse lassen erkennen, dass die Preise im August vor allem im gewerblichen und öffentlichen Hochbau herabgesetzt werden mussten. Die Unternehmen gingen jedoch davon aus, dass sich in den nächsten Monaten wieder Möglichkeiten für moderate Preiserhöhungen ergeben dürften.

Auch im Tiefbau hat sich das Geschäftsklima verbessert, was ausschließlich von einer günstigeren Beurteilung der derzeitigen Lage herrührte; die Geschäftsaussichten wurden nämlich erneut etwas ungünstiger bewertet.

  • Der Auslastungsgrad des Maschinenparks erreichte - wie bereits im Vormonat - im gesamten Tiefbau 66%; die Geräte waren im Vergleichsmonat des Vorjahres noch zu 70% im Einsatz.
  • Im Straßenbau stagnierten die Auftragsbestände bei 2,5 Monaten, im sonstigen Tiefbau verlängerten sie sich um 0,1 Monate auf 2,8 Monate. Im Durchschnitt der Tiefbausparten waren die Auftragsreserven mit 2,7 Monaten ein wenig größer als vor Jahresfrist (2,5 Monate).
  • Den Firmenangaben zufolge mussten die Preise im Berichtsmonat lediglich vereinzelt gesenkt werden. Die Testteilnehmer gingen davon aus, dass sie auch in den nächsten Monaten in geringem Umfang Preisreduzierungen vornehmen müssen.

Exkurs: Bauwirtschaft (Ost)

In den neuen Bundesländern veränderte sich das Geschäftsklima nur geringfügig. Die Geschäftslage wurde zwar etwas besser als im Juli eingeschätzt. Die Erwartungen für das nächste halbe Jahr fielen jedoch zurückhaltender aus als im Vormonat; dies gilt vor allem für die im Wohnungsbau sowie im gewerblichen Hochbau tätigen Firmen.

  • Bei der Kapazitätsauslastung konnte das Vormonatsniveau nicht erreicht werden; mit 72% waren die Maschinen und Geräte aber fast so gut ausgelastet wie im Vorjahr (74%).
  • Die Auftragsreserven schrumpften im Durchschnitt der Bausparten auf 2,0 Monate (saison- und witterungsbereinigt); im August des vorigen Jahres reichten die Auftragsbestände für 2,1 Produktionsmonate. Besonders heftig war der Einbruch im Wohnungsbau; hier ermäßigten sich die Auftragsreserven von 1,6 auf lediglich noch 1,3 Monate.
  • Nach den Firmenmeldungen wurden die Preise angehoben. Für die kommenden Monate rechneten die Testfirmen ebenfalls mit Preiserhöhungsspielräumen.
  • Der Personalbestand dürfte vereinzelt reduziert werden.

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