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Trend zur Zweitwohnung

(27.9.2009) In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Zweitwohnungen um 30 Pro­zent auf 1,1 Millionen gestiegen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008 durch das Forschungsinstitut empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS). Fast 3 Prozent des deutschen Wohnungsbestandes sind Zweitwohnungen. Zugleich nahm auch die Zahl der Ferienwohnungen um über 20 Pro­zent auf rund 950.000 zu. In beiden Bereichen sind nach Auskunft von LBS Research Besitzer aus den neuen Ländern überdurchschnittlich stark vertreten:

Nach der Analyse werden Zweitwohnungen überwiegend für Beruf und Ausbildung ge­nutzt - vor allem von jungen Menschen und Mehrgenerationenhaushalten bzw. Haus­halten mit mehreren Erwerbstätigen. Nicht wenige entscheiden sich nach Einschät­zung von LBS Research für das Fernpendeln, um die gewohnte Wohnumgebung nicht für den Arbeitsplatz aufgeben zu müssen. Genauere Regressionsanalysen zeigten, dass dies nicht nur für Wohneigentümer gilt, sondern auch für viele Mieter, die etwa aus familiären Gründen an ihrer Hauptwohnung festhalten wollen.

Die typischen Zweitwohnungsnutzer sind laut Analyse in erster Linie Berufstätige aus kleinen bis mittleren Städten. Vor allem fiele auf, dass die Einwohner der neuen Län­der in deutlich stärkerem Maße über Zweitwohnungen verfügen. Bei ihnen liege der Anteil bei 3,6 Prozent, verglichen mit 2,6 Prozent im ehemaligen Bundesgebiet - und die Schere sei in den letzten fünf Jahren sogar noch weiter auseinandergegangen.

Nach den LBS-Informationen ist der Anteil der Ost-Haushalte, die über Datschen, Lau­ben, Ferienwohnungen oder ähnliche Objekte zu Freizeitzwecken verfügen, mit 5,3 so­gar dreimal so hoch wie in den alten Bundesländern. Allerdinmgs sind die Freizeitobjek­te mit 25 Quadratmetern auch nur etwa halb so groß wie diejenigen der Westdeut­schen. Generell, so die LBS-Experten, befänden sich Freizeitobjekte eher in der Hand von Mietern aus größeren Städten. Doch die Wohnungen selbst stünden in fünf von sechs Fällen im Eigentum ihrer Besitzer. Außerdem nehme der Ferienwohnungsanteil mit wachsendem Alter zu.

An vielen Daten wird nach Einschätzung von LBS Research deutlich, dass bis auf die nahezu identische durchschnittliche Wohnungsgröße Zweit- und Ferienwohnungen wenig gemein haben. So seinen Zweitwohnungen zu fast 80 Prozent Mietwohnungen und ihre Größe hänge auch kaum von der Quadratmeterzahl des Erstwohnsitzes ab. Die wachsende Zweitwohnungszahl stelle jedoch eine zusätzliche Belastung insbe­sondere für die Wohnungsmärkte in den Universitätsstädten und wirtschaftsstarken Ballungsräumen dar und würde dort gerade auch für "normale" Familien bei der Suche nach bezahlbaren Häusern und Wohnungen spürbar.

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