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Deubau 2010: besser als erwartet?

(18.1.2010; Deubau-Bericht) Zumeist gute Stimmung (vielleicht auch hier und da mal gespielt) kennzeichnete den Verlauf der 24. Deubau-Ausgabe. Insgesamt erzielte die Messe wohl ein Ergebnis, das für den überwiegenden Teil der Aussteller "besser als erwartet" ausfiel. Viele zeigten sich jedenfalls angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation positiv überrascht über den Zuspruch, den sie und die von ihnen vorgestellten Bauprodukte und -verfahren fanden.

Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton, Leichtbeton, Beton ... immer eine Bank auf der Deubau (Bild vergrößern)

Mit insgesamt rund 67.000 Besuchern erzielte die Deubau erwartungsgemäß nicht die Ergebnisse der Vorjahre (2008 wurden 71.200 Besucher angegeben, 2006 waren es 75.000). Trotzdem wertet Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Essen, die Besucherzahl als "ausgesprochen soliden Erfolg": "Als größter Universalbaumesse dieses Jahres ist es uns gelungen, die aktuellen Themen in den Baubereichen Hochbau, Ausbau und Tiefbau in den Vordergrund zu rücken. Im Mittelpunkt standen vor allem die Bereiche Sanierung, Renovierung, Modernisierung - Baumaßnahmen, die mittlerweile rund 70 Prozent der Bauinvestitionen ausmachen." Energieeffizienz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit - das seien die "Motoren" der Baubranche. "Die Bedeutung der Deubau", so Thorwirth, "wurde auch dadurch hervorgehoben, dass viele Politiker, an der Spitze der Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer und die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben, auf der Messe den ausführlichen Dialog mit der Branche suchten."

Mehr Architekten, Planer, Ingenieure

Mehr noch als von der Zahl der Besucher sollen sich die 654 Aussteller (2008 waren es 780 und 2006 ca. 800) von der gestiegener Fachkompetenz der Besucher beeindruckt gezeigt haben. Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen, freut sicht entsprechend: "Die Deubau unterstreicht damit ihren Anspruch, als Fachmesse den hohen Erwartungen der Experten rund um das Planen und Bauen gerecht zu werden. Herausragendes Merkmal der Deubau war auch in diesem Jahr der - nochmals gewachsene - Anteil an Architekten, Planern und Ingenieuren." Jeder vierte Fachbesucher soll zu dieser für die Aussteller besonders interessanten Zielgruppe gezählt haben. Galinnis: "Ihr Votum bei der Auswahl von Produkten und Verfahren ist in der Regel ausschlaggebend für Entscheidungen der Auftraggeber."

Industrie präsentierte auch Neuheiten

Wenn es sich anbot, lieferten die Hersteller sich einen regelrechten Wettlauf um beispielsweise die besten Wärmedämmwerte bei möglichst geringer Materialstärke. Gezeigt wurden darüber hinaus zum Beispiel ...

  • neue Steinformen (siehe z.B. "Z-Stein von JASTO versetzt Stoßfuge") oder
  • Steine mit "eingebauter" Wärmedämmung (siehe Handyfoto aus dem DEUBAUgeTwitter),
  • harmonisch in die Dachflächen integrierbare Solarelemente, die Wärme und Strom liefern, oder
  • großzügige Dachfenster-Systeme sowie
  • kontrollierte Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung für Ziegelmauerwerk.

Einen neuen Themenschwerpunkt bildete das "Textile Bauen" - Objekte und Konstruktionen mit innovativen Stoffmaterialien für drinnen und draußen. In der Sonderschau stellte sich ein Netzwerk aus Spezialisten für "Textiles Bauen" vor - Hersteller ebenso wie Verarbeiter, Ingenieure und Gestalter:

Das Thema "Energie" zog sich wie ein roter Faden durch die Deubau. Fast jeder zweite Besucher hielt insbesondere nach energiesparenden Produkten Ausschau: nach Dämmstoffen, nach Materialien für den Innenausbau, für Wand, Fassade, Dach und nach modernen Heizsystemen. Gefragt waren u.a. die Informationen der Unternehmen am Firmen-Gemeinschaftsstand des NRW-Wirtschaftsministeriums und am Stand der Energieagentur NRW, die Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solaranlagen in den Blickpunkt rückte. "Gerade in der energieeffizienten Sanierung von Altbauten und dem Neubau von energieeffizienten Gebäuden", so NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben bei ihrem Messebesuch, "liegt ein enormes wirtschaftliches Potential für das Baugewerbe, aber auch zur Einsparung von Ressourcen" - siehe u.a. auch Beitrag "RWE verleiht Innovationspreis Wärmepumpe 2009" vom 14.1.2010.

Größter Stahlbau- und Holzbaukongress des Jahres

Bemerkenswert war das die Deubau begleitende Kongress-Programm. Mit über 1.000 Teilnehmern war beispielsweise der Kongress "Neues Bauen mit Stahl – Lösungen für nachhaltige Architektur" ausgebucht - immerhin angeblich der größte Architekturkongress im deutschsprachigen Raum. Die Fachtagung "Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen mit Holz" erwies sich mit mehr als 500 Teilnehmern als größter Holzbaukongress des Jahres in Deutschland. Erstmals erweiterte die Deubau ihr Themenspektrum mit dem Tiefbaukongress, der vom Start weg mit über 100 Teilnehmern gut angenommen wurde.

Auch das weitere Rahmenprogramm der Deubau kam laut Besucherbefragen offensichtlich gut an. Als ideale Plattform für den Know-How-Transfer unter Experten erwies sich das Forum "Praxis Altbau – Zukunft Bau", in dem der Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer, Schirmherr der Deubau, die Messe eröffnet hatte.

Gemeinsam informierten hier der Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung (BAKA) und das Bundesbauministerium über aktuelle Sanierungs- und Modernisierungsthemen sowie über Forschungsprojekte und schlugen so einen Bogen zwischen Forschung und Praxis. Höhepunkt der "Tage der Wohnungswirtschaft" auf der Messe war die Verleihung des Bauherrenpreises, mit dem vorbildliche Modernisierungsprojekte ausgezeichnet wurden.

"Leben plus Komfort": Gelungene Premiere

Sehr zufrieden mit der Resonanz sind die Veranstalter der ersten Fachmesse "Leben plus Komfort", die parallel zur Deubau stattfand. Das Konzept der Querschnittsmesse, die Konzepte, Technik, Produkte und Serviceangebote für den Wachstumsmarkt GenerationPlus vorstellte, ging dem Vernehmen nach auf. Insbesondere Handwerker und Architekten nutzten die Messe und den angegliederten Fachkongress, um sich über Angebote zu informieren, die sich speziell an den Anforderungen des demografischen Wandels orientieren. Die nächste "Leben plus Komfort" wird parallel zur kommenden Deubau stattfinden.


... hatte ein Aussteller abgesagt, wurde dies zumeist gut kaschiert - hier mit einer kleinen Ausstellung zum Deubau-Preis 2010

25. Deubau vom 10. bis 14. Januar 2012

Die 25. Internationale Fachmesse Deubau soll vom 10. bis 14. Januar 2012 in der Messe Essen stattfinden. Rund 90 Prozent der Besucher gaben im Rahmen einer Repräsentativ-Umfrage an: "Wir haben fest vor, auch die nächste Deubau wieder zu besuchen." Über 80 Prozent der Aussteller bekräftigten bereits gegen Messeschluss, sich auch 2012 wieder an der Deubau als Aussteller zu beteiligen.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

zumeist jüngere Beiträge, die auf diesen verweisen:

siehe zudem:


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