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Parkett-Branche hofft 2010 auf wirtschaftliche Entspannung

(23.1.2010) Nachdem 2009 für die Parkett-Branche ein Krisen-Jahr war, hofft der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) 2010 auf eine leichte wirtschaftliche Entspannung. Er hofft, dass die Konjunktur im In- und Ausland wieder anspringt, die Kaufkraft steigt und mehr Investitionen in Neubau und Modernisierung von Wohn- und Objektbauten getätigt werden. Realistisch betrachtet könne aber nur ein zarter Aufschwung auf niedrigem Niveau erwartet werden.

Parkettproduktion war 2009 stark rückläufig

In Folge der Wirtschaftskrise sind die Baugenehmigungszahlen 2009 tendenziell weiter zurückgegangen, auch wenn die Zahlen im letzten Quartal besser geworden sind. Das gibt Hoffnung, dass die Baukonjunktur 2010 speziell in Deutschland nicht weiter einbricht. Die Parkett-Branche hat aber 2009 besonders darunter gelitten, dass viele wichtige Exportmärkte in den Strudel der Finanzkrise geraten sind. Der Export ist - gemessen in Quadratmetern - in den ersten drei Quartalen 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20% eingebrochen. Exemplarisch sind die Zahlen für Mehrschichtparkett: Die Exporte nach Norwegen, Spanien, Großbritannien und Schweden sind jeweils um über ein Drittel gesunken. Auf den wichtigen Märkten Frankreich und Italien lagen die Rückgänge bei 22%.

Infolge des Nachfrageeinbruchs im In- und Ausland musste die Branche 2009 einen drastischen Rückgang der Parkettproduktion verkraften, der sich erst in der zweiten Jahreshälfte abgeschwächt hat. Laut einer internen Umfrage ist das Produktionsvolumen der vdp-Mitgliedsbetriebe in den ersten drei Quartalen 2009 gegenüber dem Vorjahr im Ergebnis um 17,3 Prozent auf knapp 6 Millionen Quadratmeter zurückgegangen. Im Gesamtjahr 2008 hatten sie noch 9,4 Millionen Quadratmeter produziert. Sowohl Massivparkett (Stabparkett, Mosaikparkett etc.) als auch Mehrschichtparkett (zwei- und dreischichtiges Parkett, Landhausdielen) sind davon betroffen:

  • Während Massivparkett bis September 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,7 Prozent auf ein Volumen von 520.000 Quadratmetern fiel,
  • verschlechterte sich die Produktion von Mehrschichtparkett um 17,1 Prozent auf ein Volumen von 5,5 Millionen Quadratmetern; als einziges Segment haben Landhausdielen der negativen Marktentwicklung getrotzt. Das Produktionsvolumen wuchs in den ersten drei Quartalen 2009 sogar um 5,7 Prozent auf rund 1,3 Millionen Quadratmeter.

Parkett steht bei den Verbrauchern für Natürlichkeit, Wärme, Wertigkeit und behagliches Wohnen. Zahlreiche Varianten von Holzarten, Farbtönen und Formen geben jedem Echtholzboden einen individuellen Charakter. Für das kommende Jahr sieht die Branche folgende Markt-Trends:

Parkett im Badezimmer

Parkettfußböden können in nahezu jeden Einrichtungsstil in jedem Wohnraum integriert werden. Sie ziehen immer öfter auch ins Badezimmer ein. Speziell bearbeitete Hölzer sind gut für den Einsatz in feuchten Sanitärbereichen geeignet. Das gilt besonders für harte heimische Hölzer wie Eiche oder Nussbaum.

Neue Oberflächengestaltungen: Strukturierungen und Lacke

Die Verbraucher wünschen sich zunehmend mehr Freiheiten bei der individuellen Gestaltung der Parkettoberfläche. Besonderheiten wie handgehobelte, gebürstete oder sägeraue Strukturierungen sind ebenso auf dem Vormarsch wie die Behandlung mit Naturölen, Mattlacken und Öl-Lack-Kombinationen - siehe auch Beitrag "Parkett färben?!" vom 8.2.2008.

Breiteres Farbspektrum: Von warmen Brauntönen bis zu Edelmetallfarben

Durch geeignete Beizmittel oder das Räuchern von Holz kann der natürliche Farbton aufgehellt beziehungsweise abgedunkelt werden. So kann eine Vielzahl neuer Farben vollflächig oder punktuell - etwa in Intarsienoptik - realisiert werden. Besonders Räuchereiche wird in diesem Zusammenhang stark nachgefragt. Um bei Parkett die dunklen Holztöne von Exotenhölzern zu imitieren, werden heimische Hölzer wie Eiche, Esche, Ahorn und Buche thermisch behandelt. Neben den beliebten warmen Brauntönen sind heute auch buntere Farben begehrt. Das Farbspektrum reicht von Weiß- und Grautönen bis zu den Edelmetallfarben Gold oder Silber, die durch den Einsatz von Farbölen erreicht werden - siehe z.B. Beitrag "Parkett in Schwarz/Silber, changierend oder mit Perleffekten" vom 23.1.2010 und "Naturöle in Gold und Silber für Holzfußböden" vom 6.4.2009.

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